Im Interview mit Springer Pflege erklärt die Bochumer Biopsychologin Dorothea Metzen die Zusammenhänge zwischen Klimakrise, psychischer Gesundheit und Veränderungen im Gehirn.
Dabei gibt Dorothea Metzen faszinierende Einblicke in die Klimaneurowissenschaften. Wir erfahren, wie sich unser Gehirn an eine sich verändernde Umwelt anpasst und welche Folgen die Klimakrise für unsere psychische Gesundheit haben kann. Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit der Klimakrise dürften von Menschen in Gesundheitsberufen nicht vernachlässigt werden. Unser Gesundheitssystem und die psychologische Versorgung müsse jetzt beginnen, sich auf eine steigende Anzahl von Patienten vorzubereiten.
Metzen, die kürzlich ein Buch zum Thema veröffentlicht hat, betont zwei zentrale Ansätze für Pflege- und Gesundheitsberufe, um Patienten zu schützen: Zum einen sollte über Hitzegefahren und vorbeugende Maßnahmen aufgeklärt werden, da die Zahl der Hitzetode steigt. Zum anderen ruft sie zum aktiven Klimaschutz auf und unterstreicht dabei die Rolle von Klimaschutzgruppen aus den Bereichen Gesundheit und Wissenschaft. Wie so oft ist auch hier Prävention einfacher und wirksamer als Intervention.
Metzen betont zudem die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze in der Forschung zur Klimakrise, um die Auswirkungen besser zu verstehen. Sie weist auf die regional und gruppenspezifisch unterschiedliche Vulnerabilität von Bevölkerungsgruppen hin, denn die Risiken durch die Klimakrise sind sehr von Wohnort, Alter, Gesundheitszustand und Einkommen abhängig. Das Gesundheitssystem müsse sich auf künftige Klimafolgen vorbereiten und psychologische Aspekte in Gesundheitsprogramme integrieren.
Lesen Sie hier das Interview mit Dorothea Metzen. (lh)
Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen Weitere Einblicke erhalten Sie in der PflegeZeitschrift Ausgabe 9/2023 sowie in unserem Fokusthema "Nachhaltigkeit". |