Die Klimakrise ist auch in der Pflege längst angekommen. Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, hat die Politik aufgerufen, mehr für den Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zu tun.
Anhaltende Hitzewellen werden auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zunehmend zum Problem.
So ist es aus Sicht von Mai dringend erforderlich, in allen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern konsequent geeignete Hitzemaßnahmen durchzusetzen. Anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni rief er Bund und Länder auf, in umfassende Gebäudesanierungen zu investieren. Die staatliche Investionskostenfinanzierung in den Krankenhäusern ist aus Sicht von Mai bei weitem nicht ausreichend, in den Altenheimen erfolge sie „faktisch gar nicht“.
Unzumutbare Arbeitsbedingungen bei Hitze
„Es ist doch unzumutbar, dass schwer kranke Menschen sowie Pflegebedürftige im Extremfall bei Raumtemperaturen von über 30 Grad untergebracht werden und dabei Pflegefachpersonen noch körperlich und psychisch hochanstrengende Tätigkeiten verrichten müssen“, sagte Mai und verwies insbesondere auf die Hitzebelastung für Pflegepersonal, das mit Schutzausrüstung Coronapatienten versorgt.
Die Arbeitgeber rief Mai auf, „alle Möglichkeiten zur Eindämmung weiterer Belastung“ für die Mitarbeitenden zu ergreifen. In stark hitzebelasteten Wohnbereichen oder Stationen sei in jedem Fall ausreichend Personal einzusetzen. Zudem sollten Arbeitgeber für kostenfreie Erfrischungen und weitere Mittel zur individuellen Bewältigung der Hitzebelastungen sorgen.
„Wir sehen eindeutig, dass der Klimawandel auch einen Einfluss auf die berufliche Pflege hat", sagte Mai und kündigte an, dass die Landespflegekammer Strategien gegen wetterbedingte Gesundheitsrisiken für Pflegefachpersonen mitentwickeln werde. (ne)