Am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflegenden, findet in Berlin der 5. Walk of Care statt. Pflegende gehen dann für gute Arbeitsbedingungen und politische Mitsprache auf die Straße.
Die Berliner Gruppe des Walk of Care veranstaltet am Donnerstag gemeinsam mit den „Bunten Kitteln“ einen Protestmarsch für ein menschenwürdiges Gesundheitssystem. Wie die Gruppe mitteilt, soll der Demonstrationszug um 16 Uhr im Invalidenpark starten und über das Bundesgesundheitsministerium bis zum Pariser Platz führen. Gegen 17.00 Uhr wird der Walk of Care zur Kundgebung des DBfK dazustoßen.
Die Politik werde ihrer Verantwortung für das Gesundheitswesen nicht gerecht und die Situation für die Pflege spitze sich seit Jahrzehnten immer weiter zu, heißt es. Auch die stärkere Wahrnehmung der Pflege seit der Corona-Pandemie habe nicht zu konkreten Maßnahmen und Verbesserungen geführt.
Gute Versorgung braucht mehr Personal
Mia Wolter, angehende Gesundheits- und Krankenpflegerin und Unterstützerin des Walk of Care sagt dazu: „Die Pflegenden verlassen die Pflegeberufe. Sie verlassen sie aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen. Ich will meinen Beruf noch lange ausführen können. Ich will mir sicher sein, dass ich, wenn ich einmal auf Pflege angewiesen bin, eine gute Versorgung erhalte. Deswegen gehe ich am 12. Mai auf die Straße!“
Der Gesundheits- und Krankenpfleger Corvin Pacher beklagt, in jedem Dienst damit konfrontiert zu sein, den eigenen Ansprüchen an die Patientenversorgung nicht gerecht werden zu können. "Das ist auf Dauer nicht auszuhalten. Deshalb brauchen wir endlich eine Personalbemessung, die festlegt, wie viele Pflegende es für eine gute Versorgung braucht!“
Der Walk of Care setzt sich seit Jahren für ein gerechtes und solidarisches Gesundheitssystem sowie ein politisches Mitspracherecht für alle Gesundheitsberufe ein. Im Oktober 2021 wurde die Gruppe für ihr Engagement mit dem Deutschen Pflegepreis ausgezeichnet. (ne)