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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Grundlagen

verfasst von : Irena Mikic

Erschienen in: Zwangsstörung und Zwangshandlungen

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die Zwangsstörung wird in Filmen und Serien oft komödiantisch dargestellt, um Zuschauer zu erheitern. Das macht es schwer, sich in das Erleben eines an einer Zwangsstörung erkrankten Menschen einzufühlen. Die Zwangsstörung ist für Betroffene und Angehörige mit einem enormen Leidensdruck verbunden. Die Symptomatik ist zeitaufwendig und führt zu massiven Einschränkungen im Alltag.
Die wesentlichen Merkmale einer Zwangsstörung sind wiederkehrende Zwangsgedanken und -handlungen. Zwangsgedanken sind oft tabuisiert und schambesetzt, vor allem, wenn es sich um aggressive oder unmoralische Inhalte handelt (ich könnte mein Kind mit einem Messer verletzen). Inhaltlich unterscheiden sich Zwangsgedanken nicht von in der Allgemeinbevölkerung weit verbreiteten normalen aufdringlichen Gedanken. Im Verständnis der Kognitionspsychologie gehören aufdringliche Gedanken zu normalen mentalen Prozessen. Aufdringliche Gedanken entstehen spontan im assoziativen Denken. Sie sind nicht steuerbar. Genauso wie Ohrwürmer offenbaren sie keine unterdrückten Wünsche. Das spiegelt sich in der Tatsache, dass die aufdringlichen Gedanken abgelehnt werden, da sie nicht mit den eigenen Werten übereinstimmen. Während im alltäglichen Normativ abartige und brutale Gedanken tabuisiert sind, werden sie in der Unterhaltungsindustrie, Kunst und Literatur erfolgreich eingesetzt. Spontane kreative Geistesblitze aller Art sagen nichts über die Persönlichkeit eines Menschen aus und was dieser zu tun beabsichtigt. Vielmehr lassen unser Handeln und die Entscheidungen, die wir treffen, Rückschlüsse auf uns als Person zu.
Literatur
Zurück zum Zitat Aitchison J (2012) Words in the mind. An introduction to the mental lexicon. 4., Aufl. Wiley, New York, NY. Aitchison J (2012) Words in the mind. An introduction to the mental lexicon. 4., Aufl. Wiley, New York, NY.
Zurück zum Zitat Ambühl H (2011) Frei werden von Zwangsgedanken, 3. Aufl. Patmos, Ostfildern Ambühl H (2011) Frei werden von Zwangsgedanken, 3. Aufl. Patmos, Ostfildern
Zurück zum Zitat Bermeitinger C (2016) Priming. In: Psychology and mental Health: Concepts, methodologies, tools, and applications. IGI Global, S 42–88. Bermeitinger C (2016) Priming. In: Psychology and mental Health: Concepts, methodologies, tools, and applications. IGI Global, S 42–88.
Zurück zum Zitat Collins AM, Loftus EF (1975) A spreading-activation theory of semantic processing. Psychological Review 82 (6):407–428 Collins AM, Loftus EF (1975) A spreading-activation theory of semantic processing. Psychological Review 82 (6):407–428
Zurück zum Zitat Grawe K (2004) Neuropsychotherapie. Hogrefe, Göttingen, Bern Grawe K (2004) Neuropsychotherapie. Hogrefe, Göttingen, Bern
Zurück zum Zitat Miller GA (1993) Wörter: Streifzüge durch die Psycholinguistik. Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg Miller GA (1993) Wörter: Streifzüge durch die Psycholinguistik. Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg
Zurück zum Zitat Moritz S, Hauschildt M (2016) Denkverzerrung 7: Vergiften die Zwänge die Gedanken? Das Netzwerk des Zwangs. In: Erfolgreich gegen Zwangsstörungen. Springer, Heidelberg, S 97–104 Moritz S, Hauschildt M (2016) Denkverzerrung 7: Vergiften die Zwänge die Gedanken? Das Netzwerk des Zwangs. In: Erfolgreich gegen Zwangsstörungen. Springer, Heidelberg, S 97–104
Zurück zum Zitat Schröger E, Grimm S, Müller D (2022) Biologische Psychologie. 2. Auflage 2022. Springer Berlin; Springer (Basiswissen Psychologie), Berlin Schröger E, Grimm S, Müller D (2022) Biologische Psychologie. 2. Auflage 2022. Springer Berlin; Springer (Basiswissen Psychologie), Berlin
Zurück zum Zitat Spitzer M (1996) Geist im Netz. Modelle für Lernen, Denken und Handeln. Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg Spitzer M (1996) Geist im Netz. Modelle für Lernen, Denken und Handeln. Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg
Zurück zum Zitat Winston SM, Seif MN (2018) Tyrannen in meinem Kopf. Zwangsgedanken überwinden – ein Selbsthilfeprogramm. Junfermann Verlag (Reihe Aktuelle Lebensgestaltung Zwangsgedanken), Paderborn Winston SM, Seif MN (2018) Tyrannen in meinem Kopf. Zwangsgedanken überwinden – ein Selbsthilfeprogramm. Junfermann Verlag (Reihe Aktuelle Lebensgestaltung Zwangsgedanken), Paderborn
Zurück zum Zitat World Health Organization (1999) The “newly defined” burden of mental problems. Fact Sheets, Geneva, 217 World Health Organization (1999) The “newly defined” burden of mental problems. Fact Sheets, Geneva, 217
Metadaten
Titel
Grundlagen
verfasst von
Irena Mikic
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-65749-2_1