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11.12.2023 | Fachkräftemangel | Nachrichten

Fachkräftesicherung

Rheinland-Pfalz führt Fachsprachenprüfung Pflege ein

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Internationale Pflegekräfte, die in Rheinland-Pfalz arbeiten möchten, können das erforderliche Sprachniveau künftig auch in Form einer Fachsprachenprüfung nachweisen. So will das Land die Fachkräftesicherung und zugleich die Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen. 

© Hiraman / Getty Images / iStockDie Einführung einer Fachsprachenprüfung soll auch die Integration von internationalen Pflegefachkräften fördern. 

Rheinland-Pfalz führt eine Fachsprachenprüfung Pflege ein. Neben den bisherigen anerkannten Sprachzertifikaten auf B2 Niveau wird es ab 2024 auch möglich sein, ein Zertifikat der Fachsprache als Nachweis des Deutsch-Sprachniveaus bei der Anerkennungsbehörde einzureichen. 

Mit dem Landesprojekt „Fachsprachenprüfung Pflege“ setze man das von der Gesundheitsministerkonferenz beschlossene Eckpunktepapier zur Überprüfung der erforderlichen Deutschkenntnisse in den Gesundheitsfachberufen um, erklärte Fedor Ruhose, Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium am 4. Dezember bei einer Informationsveranstaltung zur Konzeption der Prüfung in Mainz. Analog zu den akademischen Heilberufen solle so ein einheitlicheres Sprachniveau nachgewiesen werden, dass die "besonderen Anforderungen der Kommunikation im beruflichen Pflegealltag" abbilde.

Im Auftrag des Landes wurden Prüfungsszenarien entwickelt, die Fachsprachlichkeit auf B2-Niveau im beruflichen Setting überprüfen. Dazu  gehören unter anderem simulierte Patientengespräche oder Gespräche im Team sowie das Anfertigen von Schriftstücken, wie Pflege-Dokumentationen. Die Durchführung der Prüfung liegt in den Händen der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.

Sprache als Voraussetzung für Integration

Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) wertete die Umsetzung der Fachsprachenprüfung am Sonntag als einen „weiteren wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Versorgung in der Pflege.“ Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte er: „Wir wollen, dass sich Pflegekräfte aus dem Ausland gut in ihrem Arbeitsumfeld integrieren können und für sich langfristig eine gute Zukunft in der Pflege sehen.“ Ausreichende Sprachkenntnisse seien dafür die Voraussetzung. 

Schweitzer verwies auf aktuelle Zahlen aus dem „Branchenmonitoring Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz“ . Demnach wird in Rheinland-Pfalz für 2025 mit einer Fachkräftelücke von 4363 Pflegekräften gerechnet. 2030 sollen bereits rund 6600 Pflegekräfte fehlen, sofern weitere Maßnahmen zur Fachkräftesicherung ausbleiben. 

Potenzial von Fachkräften aus dem Ausland stärker nutzen

Um die Fachkräftelücke in der Pflege zu schließen, müsse das Potenzial von Pflegekräften aus dem Ausland noch stärker genutzt werden. Dabei gehe es um zügige Anerkennungsverfahren der beruflichen Qualifikation, eine individuelle Anerkennungsberatung sowie ein flächendeckendes Angebot von Anpassungsmaßnahmen.

Berufliche und gesellschaftliche Integration gingen Hand in Hand, betonte Schweitzer gegenüber dpa. „Wer im Beruf schnell Fuß fassen kann, dem fällt es auch leichter, in der Gesellschaft anzukommen - und umgekehrt.“ Dem müssten auch die Arbeitgeber noch stärker Rechnung tragen. (ne)

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