Das staatliche Anwerbeprogramm „Triple Win“ gewinnt nur eine überschaubare Zahl von Pflegefachkräften für Deutschland. Aus den Philippinen und Mexiko kamen im Vorjahr die meisten Fachkräfte.
656 Pflegekräfte aus dem EU-Ausland sind im vergangenen Jahr im Rahmen des „Triple-Win-Programms“ nach Deutschland gekommen und haben hier die Arbeit aufgenommen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CDU-Gesundheitspolitikers Tino Sorge hervor.
Seit 2013 werden im Rahmen des staatlichen Programms mit Drittstaaten Kooperationsvereinbarungen und Vermittlungsabsprachen durch die Bundesagentur für Arbeit geschlossen.
Pflegefachkräfte werden seither von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der BA und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aus Bosnien und Herzegowina, Philippinen, Tunesien, El Salvador, Vietnam, Indien, Indonesien, Mexiko, Jordanien, Brasilien angeworben. Seit diesem Jahr geschieht dies auch in Kolumbien. Serbien hat 2020 eine zuvor mit Deutschland geschlossene Kooperation wieder aufgelöst.
Bisher fast 4800 Pflegekräfte angeworben
Seit dem Start des Programms 2013 wurden bis einschließlich 2022 insgesamt 4747 Pflegekräfte angeworben. Im vergangenen Jahr sind die meisten Fachkräfte aus den Philippinen (255), Mexiko (182), Bosnien und Herzegowina (98) sowie Tunesien (84) gekommen.
Hinzu kommt nach Auskunft der Bundesregierung ein „Bewerberbestand“ von rund 2100 Fachkräften. Diese würden aktuell im Rahmen von „Triple Win“ betreut hinsichtlich der Qualifikations-Voraussetzungen und der Vorbereitung von Einreise und Arbeitsaufnahme, heißt es.
Zusätzlich zu diesem Programm ist seit Oktober 2019 die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) in Saarbrücken eingerichtet worden. Diese GmbH in öffentlicher Trägerschaft versteht sich als Lotse für das Antragsverfahren für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Personalserviceagenturen.
2000 Menschen auf der DeFa-Antragsliste
Bei der DeFa stehen aktuell rund 2000 Personen auf der Antragsliste: 222 seien – Stand Ende Januar – bereits in Deutschland eingereist, bei weiteren 518 Personen laufe das Einreise- und Visaverfahren. Die übrigen 1260 Pflegefachkräfte befänden sich „in unterschiedlichen Stadien der Anwerbung oder Antragsvorbereitung“, heißt es.
Die Mittel für das Förderprogramm „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“, das vom Bundesgesundheitsministerium finanziert wird, war im Jahr 2021 nach Angaben der DeFa bereits nach sechs Wochen ausgeschöpft. (fst)