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03.02.2022 | Fachkräftemangel | Nachrichten

Gütesiegel für faire Anwerbung von Pflegeprofis aus Drittstaaten

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Deutschland sucht händeringend nach Pflegefachkräften – auch im Ausland. Ein neues Gütesiegel soll sicherstellen, dass die Anwerbung fair und transparent vonstattengeht.

Anwerbung von Pflegefachpersonen © polkadot / stock.adobe.comUm den Fachkräftemangel etwas abzumildern, setzt die Bundesregierung auch auf das Anwerben von Pflegefachkräften aus dem Ausland.

Die Anwerbung ausländischer Pflegeprofis bleibt nach Einschätzung der Bundesregierung ein wichtiger Hebel, um den hiesigen Fachkräftemangel zu beheben. Bessere Bezahlung und höhere Ausbildungskapazitäten seien zwei Voraussetzung, um mehr Menschen für den Pflegeberuf in Deutschland zu gewinnen.

Daneben brauche es aber auch die Integration ausländischer Fachkräfte. „So ehrlich muss man sein“, sagte der Parlamentarische Gesundheitsstaatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Professor Edgar Franke (SPD), anlässlich der Verleihung des Gütesiegels „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ am Mittwoch.

Mit dem Gütesiegel werde sichergestellt, dass die Anwerbung von Pflegefachkräften aus dem Ausland „verlässlich und fair“ organisiert werde, sagte Franke. Zudem müsse das Verfahren für die angeworbenen Pflegekräfte kostenfrei ablaufen und mit persönlicher Unterstützung bei Integration und Sprachförderung einhergehen. Angeworbene Pflegefachkräfte müssten bei Vergütung und Arbeitsrecht inländischen Beschäftigen gleichgestellt sein. Das Siegel sei somit „Teil einer modernen Einwanderungspolitik“, unterstrich Franke.

Agenturen wie Heime können sich bewerben

Entwickelt worden ist das Gütesiegel im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege vom Deutschen Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen. Herausgegeben wird das Siegel vom Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung (KDA).

Bewerben können sich sowohl Personalvermittlungsagenturen, die aus Drittstaaten Pflegekräfte anwerben, als auch Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, die selbstorganisiert – also ohne Hilfe einer Vermittlungsagentur – Fachkräfte anwerben. Zu Drittstaaten gehören laut dem Gesetz zur „Sicherung der Qualität der Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland“ Länder, die nicht Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum sind.

„Ein Rädchen im großen Räderwerk“

Der KDA-Vorsitzende Helmut Kneppe sagte, das Gütesiegel sei zwar „nur ein Rädchen im großen Räderwerk“ der Pflegeversorgung, gleichwohl aber „ein wichtiges Rädchen“. Zum Standard fairer Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte gehöre auch die Maßgabe, dass nur in den Ländern angeworben werden dürfe, in denen es keinen Mangel an Pflegepersonal gebe, betonte Kneppe. (hom)

Quelle: Ärzte Zeitung

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