Unsichere Paare bei der Pränataldiagnostik, Schwangere mit Behinderungen und Familien nach der Diagnose „Trisomie 21“: All diese Menschen sind mit ganz besonderen Herausforderungen konfrontiert. Hebammen können sie sowohl fachlich als auch emotional unterstützen – und damit ein Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt setzen.
Auch wenn Menschen mit Behinderungen in vielen Aspekten „anders“ als Gesunde erscheinen mögen, bereichern sie unsere Gesellschaft auf vielfältige Art und Weise. Es gilt also, Inklusion aktiv zu leben! In der neuen Ausgabe von HebammenWissen erfahren Sie, wie Ihnen dies auch in Ihrer täglichen Arbeit als Hebamme gelingt.
Pränataldiagnostik: Fluch und Segen zugleich
Werdende Mütter sind in ein engmaschiges Netzwerk der Vorsorge eingebunden, in dem auch pränataldiagnostische Untersuchungen mittlerweile einen hohen Stellenwert haben. Sie suggerieren Fürsorge im Namen des ungeborenen Kindes und bieten vermeintlich frühe Gewissheit hinsichtlich einer Diagnose. Dennoch werden Nutzen und Risiken der invasiven, aber vor allem auch der nicht invasiven Verfahren weiterhin kontrovers diskutiert. Dies zeigt nicht zuletzt ein aktueller Antrag der interfraktionellen Bundestag-Gruppe „Pränataldiagnostik“. Im Beitrag „Von der (un-)antastbaren Würde des Lebens“ werden NIPT, Amniozentese & Co. deshalb genauer unter die Lupe genommen.
Trisomie 21: Erste Bindung und ein unterstützendes Umfeld
Kinder mit Down-Syndrom sind von Geburt an mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: Die gesamte Entwicklung verläuft langsamer und körperliche Auffälligkeiten wie Herzfehler und Sehstörungen sind häufig. Wie bei jedem anderen Kind auch, ist jedoch die erste Bindung das Wichtigste. Dr. Tatjana Scheel erklärt im Interview, was Hebammen wissen müssen, die mit betroffenen Familien arbeiten.
Ein unterstützendes Umfeld kann Menschen mit Down-Syndrom dabei helfen, unabhängig von ihren genetischen Unterschieden ein möglichst selbstständiges Leben zu führen. Ganz konkret wird dies am Beispiel der Gruppe „Besondere Sonnenkinder“, in der Eltern nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ voneinander profitieren und dadurch auch Fördermöglichkeiten für ihre Kinder kennenlernen. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag „Trisomie 21: Kinder besser integrieren“.
Sinnesbehinderung: Barrieren in der Geburtshilfe abbauen
Das soziale Umfeld begegnet dem Thema „Familiengründung“ bei Menschen mit Behinderung weiterhin mit Vorurteilen und Stigmatisierung. Ob und inwiefern Wünsche nach Partner- und Elternschaft verwirklicht werden können, hängt unter anderem vom Ausmaß der Selbstbestimmtheit der Betroffenen ab. In der geburtshilflichen Betreuung muss Frauen mit Behinderung deshalb offen, vorurteilsfrei und unterstützend begegnet werden – von der Kommunikation bis zur Ausstattung der Räumlichkeiten. Welche Besonderheiten außerdem bei Schwangeren mit einer Seh- oder Hörbehinderung zu beachten sind, lesen Sie im Beitrag „Wenn Sehen und Hören eingeschränkt ist“.
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