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08.01.2022 | Depression | Nachrichten

Neue Online-Schulung zur Depression im Alter

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Pflegekräften und pflegenden Angehörigen vermittelt eine neue Online-Schulung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe Wissen zur Altersdepression und zum Umgang mit Suizidalität bei älteren Menschen. Die Suizidraten steigen mit dem Alter stark an.

Depression © Elisabeth Rawald FotoliaBei Senioren wird eine Depression noch häufiger als bei jüngeren Menschen übersehen.

Etwa 40% aller Suizide werden von Menschen über 65 Jahren verübt (Todesursachenstatistik, Statistisches Bundesamt, 2021). Fast 90% der jährlich über 9.000 Suizide und 150.000 Suizidversuche in Deutschland geschehen vor dem Hintergrund einer oft nicht optimal behandelten psychischen Erkrankung, am häufigsten einer Depression. Deshalb ist eine Aufklärung über die Erkrankung Depression und die Suizidprävention in der Altenpflege besonders wichtig. Ziel der 90-minütigen Online-Schulung ist es, Altenpflegekräften und pflegenden Angehörigen das Erkennen von Depression und Suizidgefährdung bei älteren Pflegebedürftigen zu erleichtern sowie ihnen mehr Handlungssicherheit zu geben. Zudem werden Informationen zu Anlaufstellen vermittelt, bei denen Betroffene professionelle Hilfe finden. Ein Audio-Guide führt durch die komplette Schulung. In Filmsequenzen wird außerdem gezeigt, wie Pflegekräfte ihren Verdacht auf Depression oder Suizidgedanken bei einer pflegebedürftigen Person ansprechen können. Die Schulung kann selbstständig und ortsunabhängig am PC, Tablet oder Smartphone bearbeitet werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Depression auch im Alter gut behandelbar

„Bei Senioren wird die Depression noch häufiger als bei jüngeren Menschen übersehen. Depressive Symptome wie Hoffnungs- und Freudlosigkeit, Schlafstörungen oder Erschöpfungsgefühl werden oft nicht als Ausdruck einer eigenständigen schweren Erkrankung gesehen, sondern als nachvollziehbare Folge auf die Bitternisse des Alters oder Ausdruck körperlicher Begleiterkrankungen fehlinterpretiert“, erläutert Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Goethe-Universität Frankfurt/M. das Problem. Zudem kann die Depression durch Sprech- und Denkhemmungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen Ähnlichkeiten mit einer Demenz aufweisen. Wie bei allen schweren Krankheiten sollten Angehörige und Pflegekräfte Sorge tragen, dass Erkrankte so schnell wie möglich ärztliche Hilfe erhalten. „Depressionen sind auch im Alter mit Antidepressiva und Psychotherapie gut behandelbar. Die Behandlung ist u.a. durch häufige Begleiterkrankungen und Begleitmedikationen zwar schwieriger, jedoch wegen der größeren Gefährlichkeit auch wichtiger“, so Hegerl.

deutsche-depressionshilfe.de

Zur Verfügung steht die Fortbildung hier.

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