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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

21. Arzneistoffe zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen

verfasst von : Prof. Dr. med. Roland Seifert

Erschienen in: Basiswissen Pharmakologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die Schilddrüsenhormone T4 und T3 regulieren jede Körperfunktion. Thyreozyten nehmen Iodid auf und bauen es über TPO in Tyrosinreste des Thyreoglobulins ein, aus denen durch Kopplung gebundenes T3 und T4 entstehen. Nach proteolytischer Abspaltung von T3 und T4 werden die Hormone ins Blut sezerniert. In der Leber wird T4 in das biologisch aktive T3 deiodiert. Bei Hyperthyreose kommt es zu verstärkter Synthese von T4 und T3. Eine Hyperthyreoseursache ist die Stimulation des TSH-Rezeptors mit Autoantikörpern. Hyperthyreose wird mit TPO-hemmenden Thionamiden behandelt. Zur Strumaprophylaxe (Hemmung der TSH-Sekretion) wird neben Iodid niedrig dosiertes T4 gegeben. Alternativ kann eine Hyperthyreose mit 131Iodid behandelt werden. 131Iodid zerstört selektiv Thyreozyten durch energiereiche β-Strahlung. Kardiovaskuläre Symptome der Hyperthyreose (Tachykardie und Hypertonie) können mit β1AR-Antagonisten, Erregungszustände mit Benzodiazepinen und Diarrhoe mit Loperamid behandelt werden. Bei einer Hypothyreose ist die Synthese von T4 und T3 vermindert. Häufige Ursachen der Hypothyreose sind Hashimoto-Autoimmunthyreoiditis und Iodmangelstruma. Die Hypothyreosetherapie erfolgt mit T4, da es eine gleichmäßigere Wirkung im Körper als T3 entfaltet. Bei Iodidmangel wird Kaliumiodid substituiert.
Metadaten
Titel
Arzneistoffe zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen
verfasst von
Prof. Dr. med. Roland Seifert
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-56303-8_21