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29.01.2024 | #KongressPflege | Nachrichten

Pflegepolitische Entscheidungen

Vogler ruft Pflege zur Mitgestaltung auf

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2024 stehen wichtige pflegepolitische Projekte auf der Agenda. DPR-Präsidentin Christine Vogler sieht die Profession auf einem guten Weg. Jetzt gelte es, den eigenen Gestaltungskorridor zu nutzen.

© Marten Ronneburg / KreativMedia Berlin / Springer MedizinDPR-Präsidentin Christine Vogler bei der Eröffnung des Kongresses Pflege 2024 in Berlin. 

Das Jahr 2024 kann ein entscheidendes Jahr für die Pflege werden. Das unterstrich DPR-Präsidentin Christine Vogler bei der Eröffnung des Kongresses Pflege 2024. Wie sich das Jahr entwickele, liege dabei auch in den Händen der Berufsgruppe. Die Pflege könne maßgeblich mitgestalten, erklärte Vogler am 26. Januar vor rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Berlin. 

Sie rief die Berufsgruppe dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und den Gestaltungskorridor zu nutzen. „Lassen sie uns die Eckpunkte und die Gesetzesentwürfe gemeinsam als Berufsgruppe kommentieren, begleiten und gestalten.“

Vier Punkte sind 2024 aus Sicht von Vogler besonders wichtig:

  • die Erweiterung der Pflegekompetenzen mit dem Pflegekompetenzgesetz, 
  • die Umsetzung der Personalbemessung in Akut- und Langzeitpflege, 
  • die Entwicklung einer Bildungsperspektive für die Pflege in Deutschland 
  • die Übernahme von demokratischer Verantwortung durch die Pflegeberufe.

Eckpunkte konstruktiv nach vorne bringen

Von der eigenverantwortlichen Verordnung von Leistungen und Hilfsmitteln über die eigenständige Begutachtung von Pflegebedürftigkeit bis hin zur Heilkundeausübung durch APN – in den im Dezember veröffentlichten Eckpunkten zum Pflegekompetenzgesetz habe der Gesetzgeber jahrzehntelange Forderungen der Pflege zusammengeführt, so Vogler.
Zudem enthielten die Eckpunkte die „klare Aussage“, die Pflege als Profession anzuerkennen und ihre enorme Bedeutung zum Ausdruck zu bringen. Jetzt sei die Profession auf Länder- und auf Bundesebene gefordert, die Vorschläge konstruktiv nach vorne zu bringen. 

Die DPR-Präsidentin plädierte dafür, Partikularinteressen hintenanzustellen und den „großen Rahmen“ zu sehen, nicht nur das „eigene Hemd“, den eigenen Sektor, die eigene Region. Maßgeblich sei, ob Entscheidungen der Versorgung von Pflegebedürftigen in allen Settings, allen Altersgruppen und allen Fachgebieten dienen. 

Darüber hinaus ginge es darum, die Profession zu stärken. Die Frage laute: „Dienen unsere Entscheidungen von heute, den Menschen, die in den Pflegeberuf gehen für die Zukunft? Sichern wir Karrierewege, sichern wir gute Arbeitsbedingungen? Werden wir ein autonomer Berufsstand, der kompetent in die Gesundheitsversorgung hineinarbeitet gemeinsam mit den anderen Professionen?“ Die Pflege habe dies noch nie so deutlich in der Hand gehabt wie heute. “Die Menschen in Deutschland brauchen uns.“

Personalbemessung vorantreiben

Weiter sprach sich Vogler für eine konsequente Umsetzung der Personalbemessung in der Langzeitversorgung und im Krankenhausbereich aus. Sie verteidigte die PPR 2.0 gegen teilweise deutliche Kritik. Entscheidend sei, welche Haltung der Profession dahinterstecke. So gehe es darum, die Bedarfe der Patienten festzustellen und daran die Personalbedarfe auszurichten. 
Die Verschiebung der PPR 2.0-Einführung bezeichnete Vogler als „gut und richtig“. Jetzt müsse die Zeit genutzt werden, um den ersten Schritt tatsächlich umsetzen zu können. Wenn der Digitalisierungsgrad in einzelnen Einrichtungen die Einführung der PPR 2.0. verhindere, sei nicht die PPR 2.0 das Problem, sondern der Digitalisierungsgrad. Vogler bekräftigte: „Lassen Sie uns auch hier den großen Rahmen für die Profession Pflege und die Versorgung spannen, damit wir einen guten Weg schaffen.“ 

Bildungsarchitektur für die Pflege in Deutschland

Im Hinblick auf die pflegerische Bildungsarchitektur in Deutschland sieht Vogler noch einigen Handlungsbedarf, aber für 2024 auch Fortschritte. Die chaotische und ungesteuerte Fort- und Weiterbildungsstruktur müsse ein Ende haben, so die DPR-Präsidentin. 

Positiv wertete Vogler, dass derzeit im Bundesfamilienministerium geprüft wird, wie die Fachassistenzausbildung wieder auf Bundesebene geregelt und vereinheitlicht werden kann. 

Daneben braucht es aus Sicht der DPR-Präsidentin insgesamt eine Bildungsarchitektur für die Pflege in Deutschland. Einen ersten Aufschlag will der DPR im Mai machen: Dann soll ein auf Initiative von BLGS und DBfK entwickelter, wissenschaftlich begründeter Vorschlag für eine Bildungsarchitektur vorgestellt werden, so Vogler. (ne) 

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