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06.11.2023 | #GeKo | Nachrichten

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Mehr Erfahrungsaustausch in der Pflege wagen

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Ist in anderen Ländern wirklich alles besser? Keineswegs, die professionelle Pflege in Deutschland kann wertvolle Impulse für die globale Pflege-Community geben, findet Gesundheitswissenschaftlerin Elizabeth Tollenaere. Auch umgekehrt könne die Pflege von einem Erfahrungsaustausch nur profitieren. 

© sayerDie Gesundheitswissenschaftlerin Elizabeth Tollenaere warb bei der Eröffnung des 21. Gesundheitspflegekongresses in Hamburg für mehr internationalen Dialog.
@sayer

Für mehr internationalen Erfahrungsaustausch in der Pflege warb auf dem 21. Gesundheitspflegekongress die in Freiburg forschende Gesundheitswissenschaftlerin Elizabeth Tollenaere. 

Aus Sicht der australischen Krankenpflegerin und Hebamme braucht sich die professionelle Pflege Deutschlands im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Vielmehr könne sie selbstbewusst zur Stärkung der Weltgesundheit und zur Umsetzung der WHO-Ziele für Pflege und Hebammenwesen beitragen. 

Die Probleme im Gesundheitswesen ähneln sich

Wie Tollenaere unterstrich, kämpft die Mehrheit der Länder mit ähnlichen Herausforderungen im Pflege- und Gesundheitswesen. Der offene Austausch mit globalen Kolleg*innen liefere daher wechselseitig wichtige Impulse. Einen großen Fokus sieht Tollenaere in Deutschland bei ethischen Fragestellungen. Hier könne man Vorbild sein. 

Als Hemmschuh beobachtet die Gesundheitswissenschaftlerin einen gewissen Hang zum Perfektionismus. "Andere Länder probieren lieber aus." Es gehe aber weniger darum, ob ein Projekt "gut genug" sei, sondern dass es ein spezifisches Problem beleuchte. Auch negative Erfahrungen könnten wertvoll sein.

Die Bereitschaft, sich in der globalen Pflegegemeinschaft zu engagieren und über den Tellerrand zu schauen, beginnt für Tollenaere im Kopf. Schon in der Ausbildung seien daher kulturelle Kompetenzen zu vermitteln. 

„Es gibt eine Welt da draußen, die hat Lösungen für uns. Sie wartet aber auch auf unseren Beitrag zu den globalen Lösungen für die Gesundheitsversorgung.“ (ne)

21. Gesundheitspflegekongress 
Rund 1.000 Pflegekräfte aus der gesamten Bundesrepublik nutzten den "Pflegegipfel des Nordens" am 3. und 4. November, um sich von den Eröffnungsredner*innen inspirieren zu lassen und sich zu aktuellen Themen auszutauschen. Die Präsentationen ausgewählter Vorträge stehen online zur Verfügung.

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