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Zum gegenwärtigen Stand der Emotionsregulationsdiagnostik im Säuglings- und Kleinkindalter

Published Online:https://doi.org/10.1026/0012-1924/a000052

Abstract

Zusammenfassung. Der Emotionsregulation wird eine grundlegende Funktion in der Genese psychischer Störungen zugeschrieben. Bis dato mangelt es an einem umfassenden Review zu Verfahren, mit denen Emotionsregulation in den ersten drei Lebensjahren erfasst werden kann. Insbesondere videobasierte standardisierte Verhaltensbeobachtungen von emotionsregulatorischem Verhalten finden in Laboruntersuchungen Anwendung. Darüber hinaus existieren Elternfragebogen, die Emotionsregulation in Form von Subskalen mehr oder weniger genau erheben. Die bislang vorliegenden Ansätze werden aufgrund qualitativer Standards und psychometrischer Gütekriterien systematisch bewertet. Hier zeigt sich ein inkonsistentes sowie hinsichtlich der Validität der Verfahren unzureichendes Bild. Auf Basis der Analysen wird ein Ausblick für die zukünftige Frühdiagnostik von Emotionsregulation gegeben.

Status quo of diagnosing emotion regulation in infancy and toddlerhood

Abstract. Following a number of empirical studies, emotion regulation has a basic function in the genesis of mental disorders. To date, there is a lack of comprehensive reviews of procedures measuring emotion regulation in the first three years of life. In particular, video-based observations of emotion-regulatory behavior find application in laboratory settings. Furthermore, parent questionnaires serve a more or less accurate assessment of emotion regulation in the form of specific subscales. Previously existing approaches are systematically evaluated based on qualitative standards and psychometric quality criteria. This analysis shows an inconsistent and, in terms of measurement validity, insufficient pattern. Based on these analyses future perspectives for early diagnostic procedures measuring emotion regulation are given.

Mit der gegenwärtig zunehmenden Anzahl empirischer Studien zur Emotionsregulation wird unter anderem deutlich, dass dieser eine grundlegende Funktion in der Genese psychischer Störungen zukommt. Probleme der Emotionsregulation werden etwa mit frühen Verhaltensproblemen in Verbindung gebracht (Fox & Calkins, 2003; Schmid, Fegert & Petermann, 2010) oder als Bestandteil spezifischer Persönlichkeitsstörungen erkannt (vgl. Schmid, Schmeck & Petermann, 2008). Darüber hinaus werden bedeutsame Zusammenhänge der Emotionsregulation mit psychischen Problemen bereits im sehr frühen Kindesalter festgestellt (z.B. Moore, Cohn & Campbell, 2001). Derartige Befunde decken entscheidende Erkenntnisse auf, wobei jedoch vor weiteren Schlussfolgerungen grundlegende Fragen zu klären sind: Wie lässt sich ein solch populäres Konzept wie das der Emotionsregulation im frühen Säuglings- und Kindesalter überhaupt präzise erfassen? Bislang mangelt es an einer systematischen Betrachtung von Vorgehensweisen zur Diagnostik der Emotionsregulation von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr. Neben einer Anzahl empirischer Studien, die videobasierte Verhaltensbeobachtungen heranziehen, um Emotionsregulationsfähigkeiten zu quantifizieren (z.B. Calkins, Smith, Gill & Johnson, 1998), existieren Elternfragebogen, die vorgeben, das kindliche Verhalten zu erfassen (z.B. Briggs-Gowan & Carter, 2007). Für die psychometrischen Hauptgütekriterien und für die praktische Umsetzung sollten bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden. Auf der Basis einer systematischen Bestandsaufnahme gibt die folgende Übersicht Hinweise auf Stärken und Schwächen der Emotionsregulationsdiagnostik. Das Ziel besteht darin, die Verfahren detailliert und sequenziell zu betrachten und damit die diagnostische Genauigkeit der einzelnen Messinstrumente einander gegenüberzustellen. Letztlich stellt sich hier die Frage, wie eine Frühdiagnostik von Emotionsregulation zukünftig erfolgen sollte. Es wird abschließend ein Ausblick für Wissenschaft und Praxis gegeben.

Methode

Unser Vorgehen richtete sich nach dem aktuellen methodischen Standard für die Anfertigung eines systematischen Reviews (Centre for Reviews and Dissemination, 2009), insbesondere hinsichtlich Reviews diagnostischer Verfahren. Um einen umfassenden Einblick in die Messmethoden der Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter zu erhalten, wurde eine umfangreiche Literaturrecherche betrieben. Die Suchbegriffe „emotion regulation”, „affect regulation” und „coping strategies” wurden jeweils in Kombination mit „infancy”, „infant” und „toddlerhood” in PsychINFO und Web of Science eingegeben, da diese Datenbanken mit gezielt psychologischem Schwerpunkt darstellen. Zusätzlich wurden die Literaturlisten der relevanten Arbeiten (siehe Auswahlkriterien unten) gesichtet, um nach weiteren, den Kriterien entsprechenden Studien zu suchen. Um die Recherchen darüber hinaus zu verfeinern, wurden bekannte Verfahren bei der Suche über die Datenbanken eingegeben. Zusätzlich wurden so Manuale und Validierungsstudien von Messinventaren herangezogen, die die Regulation emotionaler Zustände zu erfassen vorgaben.

Studienauswahl

Auswahlkriterien, die zu einer Reduktion der Studienanzahl führten, wurden wie folgt festgelegt:

  • Um die Repräsentativität der Altersgruppe von 0 bis 3 Jahren zu wahren, wurden Studien zu allen Altersabschnitten innerhalb dieser Zeitspanne ausgewählt, wobei besonders auf die Repräsentativität des ersten Lebensjahres geachtet wurde, da aufgrund der schnellen Entwicklung in den ersten Monaten ein differenziertes Bild notwendig ist.
  • Aufgrund der hohen Anzahl an Variablen in den Beobachtungsstudien fanden Studien mit einer Stichprobengröße von mindestens 40 Teilnehmern Eingang in die Analysen, wenn diese geringe Anzahl durch den Studienaufwand begründet war.
  • Die Studienauswahl wurde auf deutsch- und englischsprachige Arbeiten eingegrenzt.
  • Von einer Arbeitsgruppe wurden nicht mehr als drei Arbeiten in die Analysen eingeschlossen, um so eine mögliche Vielfalt der methodischen Ansätze zu berücksichtigen.
  • Es gab hinsichtlich des Erscheinungsdatums der Studien keine Einschränkungen.
  • Messinventare und genannte Datenbanken wurden bis April 2011 durchsucht.

Die im vorliegenden Artikel berücksichtigten theoretischen Annahmen haben insgesamt trotz unterschiedlich breitem Erfassungsspektrum gemeinsam, dass sie Emotionsregulation als gezielte Veränderung von emotionalen Prozessen verstehen, die nach Campos, Frankel und Carmas (2004) zu jeder Zeit in den emotionalen Prozess eingreifen kann.

Bei der Vielzahl empirischer Studien zur Emotionsregulation stößt man dennoch auf deutlich divergierende theoretische Annahmen in der Begriffsbestimmung (vgl. Petermann & Kullik, 2011). Diese differenzielle definitorische Grundlage gilt es im Hinblick auf die empirischen Aussagen von Studien zu berücksichtigen (Cole, Martin & Dennis, 2004). Für den vorliegenden Artikel musste die Vielzahl an Studien zunächst klar eingegrenzt sowie begründet werden, warum welche Untersuchungen und deren Messverfahren der Emotionsregulation in die folgenden Analysen mit eingeschlossen wurden.

Derzeit kann Emotionsregulation nicht klar vom Temperamentskonzept abgegrenzt werden (Rothbart & Sheese, 2007). Der Begriff „Effortful Control” wird als der Teil des Temperaments definiert, der eine bewusste Selbstregulation abbildet. Spinrad et al. (2006) schlussfolgern, dass Prozesse der „Effortful Control” dazu dienen, Emotionen sowie Verhalten gezielt zu regulieren. Aus diesem Grund soll die Messung der „Effortful Control” Berücksichtigung finden. Aufgrund der nicht eindeutigen Abgrenzung von Temperament und Emotionsregulation findet auch eine Analyse der dem Temperament sowie dem Konzept der Emotionsregulation zugeordneten Aufmerksamkeitslenkung statt (Braungart-Rieker, Hill-Soderlund & Karrass, 2010; Gartstein & Rothbart, 2003). Des Weiteren beinhaltet die Emotionsregulation in der frühen Kindheit eine unbestimmte Anzahl an Emotionsregulationsstrategien (Calkins, Gill, Johnson & Smith, 1999; Petermann & Wiedebusch, 2002a). Die Messung dieser Strategien ist von besonderem Interesse und wird daher selbst im Falle der Erfassung nur einzelner Strategien (z.B. Braungart-Rieker et al., 2010) in dieses Review eingeschlossen.

Schließlich sollen zudem globale Messverfahren kindlicher Verhaltens- und Problembereiche Eingang in das Review finden. Inventare zur Erfassung kindlichen Verhaltens sowie kindlicher Problembereiche können verschiedene Subskalen beinhalten, die unter anderem Emotionsregulation mehr oder weniger gezielt erheben. Demgegenüber wird die Erfassung globaler Konzepte (wie etwa frühkindlichem „Distress”) ausgeklammert. So haben etwa Buss und Goldsmith (1998) schon darauf hingewiesen, dass „Distress” für die Messung der Emotionsregulation zu undifferenziert sei. Die Betrachtungen sollen sich daher auf gezielte Subskalen konzentrieren.

Insgesamt sollen schließlich alle Arten von Erhebungsverfahren in die vorliegende Studie eingeschlossen werden, wie etwa Beobachtungsverfahren, Fragebogen oder Interviews.

Datenanalyse

Die gewonnene Datenbasis war von großer Heterogenität hinsichtlich der Messinstrumente und Stichproben, so dass keine quantitative Meta-Analyse durchgeführt werden konnte. Daher wird ein narrativer Überblick über die Kerneigenschaften der Studien, ihr diagnostisches Vorgehen sowie ihre psychometrischen Eigenschaften gegeben. Insbesondere für die psychometrischen Hauptgütekriterien erfolgt ein systematischer Vergleich, um abschließend zu einer umfassenden Bewertung der Güte aktuell zugänglicher diagnostischer Verfahren zur Emotionsregulation im frühen Säuglings- und Kindesalter zu gelangen.

Ergebnisse

Insgesamt wurden über das Begriffs-Screening 565 potenziell relevante Studien und Messinstrumente identifiziert, von denen unter Berücksichtigung der oben genannten Auswahlkriterien letztlich 28 Eingang in die Betrachtung fanden (s. Abbildung 1).

Abbildung 1. Schritte zur Studienauswahl.

Die ausgewählten Studien erstreckten sich über eine Zeitspanne von 1990 bis 2010 und wurden in Deutschland, in der Schweiz sowie in den USA durchgeführt. Tabelle 1 stellt eine Übersicht der 28 empirischen Studien und Erhebungsverfahren zur Emotionsregulation dar. Auch Studien, die in Tabelle 1 als Referenzquellen aufgeführt werden, wurden systematischen Analysen unterzogen. Bei inkonsistenter Information über die Verfahren in den verschiedenen empirischen Studien wurde Kontakt mit den Autoren aufgenommen, wodurch sich gefundene Abweichungen aufklären ließen. Nach eigenen Recherchen sind keine Interviewverfahren bekannt, die die oben genannten Auswahlkriterien erfüllen.

Tabelle 1. Erhebungsverfahren und -studien der Emotionsregulation im Alter von 0–3 Jahren

Verhaltensbeobachtung

In bisherigen empirischen Untersuchungen von Emotionsregulation wird zum Großteil die systematische Verhaltensbeobachtung eingesetzt, die sich durch einen „hohen Grad an Strukturiertheit und Reglementierung” auszeichnet (Spinath & Becker, 2011, S. 328). Insgesamt sind die ausgewählten Studien trotz des gleichen Grundgedankens durch divergente Vorgehensweisen charakterisiert. Es wird eine unterschiedliche Anzahl an standardisierten Situationen vorgegeben, so etwa zwei frustrierende Aufgaben bei Hill, Degnan, Calkins und Keane (2006) oder drei Unsicherheit und Angst auslösende Situationen in der Studie von Parritz (1996). Des Weiteren variieren die Zeitintervalle, die für die Kodierung gewählt wurden (s. Tabelle 2) sowie die Anzahl an beobachteten Verhaltensstrategien.

Tabelle 2. Reliabilitätsberichte der Verhaltensbeobachtungssysteme von Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter

Für die Messung der Emotionsregulation in den frühen Lebensmonaten werden die Kinder und ihre Eltern (meist die Mütter) häufig standardisierten Laboruntersuchungen unterzogen. Ausnahme stellt eine frühe Studie von Asendorpf (1990) dar, in der die Beobachtungen im Feld durchgeführt wurden. In beiden Fällen, Labor- sowie Felduntersuchungen, soll der frühkindliche Umgang mit emotional erregenden Situationen möglichst präzise erfasst werden.

Laborbeobachtungsstudien der Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter setzen (grob eingeteilt) zwei Arten der Manipulation von Situationen ein, in denen die Beobachtung stattfindet: das „Frustration Paradigm” (vgl. Calkins et al., 1999), zu dem auch das bekannte „Still-Face-Paradigm” (Cohn & Tronick, 1983) gezählt werden kann, oder den „Stranger Approach”/„Strange Situation” (vgl. Braungart & Stifter, 1991; Mangelsdorf, Shapiro & Marzolf, 1995). Im ersten Fall werden die Säuglinge manipulativ, etwa durch die Wegnahme eines attraktiven Spielzeugs oder den nicht reagierenden Gesichtsausdruck der Mutter, frustriert, um ihre beobachtbaren Emotionsregulationsstrategien zu erfassen. Demgegenüber konfrontiert der „Stranger Approach” die Säuglinge mit einer fremden Person; eine Situation, die bei den Säuglingen nachweislich Emotionen hervorruft (Sroufe, 1977). Beide Ansätze haben gemeinsam, dass die systematische Verhaltensbeobachtung zeitgleich mit Eintreten der Situation beginnt, die den emotionalen Arousal verursacht.

Der Konstruktionsprozess. Da sich auch jüngste empirische Studien auf die früheste Literatur zur Emotionsregulation stützen, müssen diese grundlegenden Untersuchungen und ihr Vorgehen bei der Beobachtungsdiagnostik betrachtet werden. Braungart und Stifter (1991) haben einen dieser frühen Grundsteine für die Verhaltensbeobachtung von Emotionsregulation bei 12 Monate alten Kindern gelegt, auf den sich einige Nachfolgestudien stützen (z.B. Stifter & Braungart, 1995; Calkins et al., 1998, 1999). Sie stellten eine Liste von zehn beobachtbaren Verhaltensweisen zusammen (1. Die Umwelt anschauen, 2. Die Mutter anschauen, 3. Die fremde Person anschauen, 4. Die Tür anschauen, 5. Die Spielzeuge anschauen, 6. Selbstberuhigung, 7. Spielzeug erkunden, 8. Die Nähe zum Fremden suchen, 9. Blickvermeidung von der Mutter, 10. Blickvermeidung vom Fremden). Unklar bleibt die Grundkonzeption, nach der die Autorinnen zu diesem Item-Set gelangt sind. In einer nur wenige Jahre später veröffentlichten Studie der beiden Autorinnen (1995) weisen diese darauf hin, dass die Bildung ihrer vier Subskalen beobachtbarer Verhaltensweisen, denen sich fünf der zehn teilweise umbenannten Verhaltensweisen unterordnen ließen, auf Basis früherer Forschung, Augenscheinvalidität und vorausgehender Interkorrelationsanalysen erfolgte.

Ebenfalls richtungsweisende, wenn auch nicht detaillierte Hinweise zur rationalen Konstruktion ihres Beobachtungssystems liefern Weinberg und Tronick (1994). IhrInfant Regulatory Scoring System (IRSS; Tronick & Weinberg, 1990) basiert nach eigenen Angaben auf dem früheren Modified Monadic Phase Scoring System (Tronick, Als & Brazelton, 1980) sowie Beobachtungen und Forschung von Kollegen. Wie genau die endgültige Version des IRSS entstanden ist und welche Experten beteiligt waren, wird auch im Durchführungsmanual nicht ersichtlich. Noch heute findet das IRSS, das Verhaltensweisen wie etwa „die Augen schließen” oder „negative Vokalisation äußern” kodiert, dennoch eine breite und teilweise modifizierte Anwendung (vgl. Manian & Bornstein, 2009). Des Weiteren geben Rothbart, Ziaie und O’Boyle (1992), deren Beobachtungssystem ebenfalls als Quelle in neueren Arbeiten herangezogen wird (vgl. Glöggler, 2005), an, sich bei der Erfassung selbstregulatorischer Verhaltensweisen auf eine frühe Arbeit zu stützen (Rothbart & Denyberry, 1981). Sie gelangten damit zu einem Set von acht Verhaltenskategorien (1. Aktive Vermeidung, 2. Orientierung zur Mutter, 3. Abwendung der Aufmerksamkeit, 4. Annäherung, 5. Angriff, 6. Körperliche Selbststimulation, 7. Taktile Selbstberuhigung, 8. Atmung), welches einige Überlappungsbereiche mit den Beobachtungskategorien des IRSS zeigt. Schließlich strebten Eisenberg et al. (1993) aus dem Bereich der Temperamentsforschung die Erfassung der Kontrolle von emotionalem Arousal an. Die Autoren kamen zu einem differenzierten Set von 13 Arten von Reaktionen (z.B. Vermeidung oder Ablenkung), wobei diese Liste ihr Zustandekommen einer nicht näher nachvollziehbaren Herleitung aus früheren Arbeiten verdankt (Ayers et al., 1990; Kliewer, 1991).

Die genannten Studien, die die Grundlage neuerer Arbeiten bilden, haben trotz teilweise unterschiedlicher Bezeichnungen die Erfassung einiger grundlegender Verhaltensweisen gemeinsam. Hierzu zählen insbesondere das Blickverhalten, die Aufmerksamkeitslenkung sowie die körperliche Selbstberuhigung der Säuglinge und Kleinkinder. Dennoch mangelt es den Beobachtungsverfahren durchweg an einer eindeutigen Konstruktionsgrundlage. Inkonsistent erscheint zudem die Anzahl sowie Kategorisierung der beobachteten Verhaltensweisen in den genannten Studien.

Die jüngsten empirischen Studien, die Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter mithilfe der Verhaltensbeobachtung erfassen, stützen sich überwiegend auf die genannten Quellen. Manian und Bornstein (2009) etwa haben das IRSS zur Erfassung der regulatorischen Verhaltensweisen von fünf Monate alten Kindern herangezogen. Insgesamt bleibt die Übernahme früher verwendeter Skalen für derartige nachfolgende Studien jedoch nicht problemlos. Beispielsweise stützen sich Calkins et al. (1999) bei der Konstruktion ihres Beobachtungssystems auf Studien, die deutlich jüngere (5–12 Monate; Braungart & Stifter, 1991; Stifter & Braungart, 1995) oder ältere Kinder (5–7 Jahre; Eisenberg et al., 1993, 1995; Eisenberg, Fabes, Nyman, Bernzweig & Pinuelas, 1994) untersucht haben. Es bleibt darüber hinaus unklar, wie die fünf Skalen in der Studie von Calkins et al. (1999), die sich ebenfalls auf frühere Literatur und Empirie stützen, zustande kommen und warum einige Skalen früherer Studien vernachlässigt wurden (z.B. Skala Fluchtverhalten; Stifter & Braungart, 1995).

Kodierung und psychometrische Hauptgütekriterien. Um den mit den konstruierten Systemen für die Verhaltensbeobachtung erfassten Emotionsregulationsfähigkeiten quantitative Werte zuweisen zu können, müssen die beobachteten und auf Video aufgezeichneten Verhaltensweisen kodiert werden. Generell wird in den gesichteten Studien zunächst ein zeitliches Beobachtungsfenster festgelegt. Das Zeitfenster wird bereits bei der Instruktion der Situationsmanipulation in Laboruntersuchungen vorgegeben und zeigt eine breite Spanne über die Studien von ca. 6 (Weinberg & Tronick, 1994) bis 90 Minuten (Braungart-Rieker et al., 2010). Dieses Globalsegment findet ferner eine feinstufigere Untergliederung im Sinne einer formalen Segmentierung, was bedeutet, dass das Beobachtungsfenster in „gleichmäßige Zeitabschnitte aufgeteilt” wird (Spinath & Becker, 2011, S. 329). So haben Weinberg und Tronick (1994) etwa Kodierungsintervalle von einer Sekunde gewählt, in denen das Verhalten erfasst wurde. Dieses Vorgehen lässt neben der Erfassung der Häufigkeit von Verhaltensweisen die Bestimmung ihrer Dauer zu. Eine derart kontinuierliche Erfassung, die Häufigkeit und Dauer der Emotionsregulationsstrategien kodiert, bietet das umfassendste Bild, das mit der Verhaltensbeobachtung möglich wird (Mangelsdorf et al., 1995, Papoušek, 2000). Vorteil dieses Kodierungsprozesses ist ferner, dass für verschiedene Beobachter überprüft werden kann, ob sie dieselben Verhaltensweisen übereinstimmend beschreiben. Diese Fragestellung betrifft bei der systematischen Verhaltensbeobachtung die Objektivität ebenso wie die Reliabilität des Vorgehens. Letztere ist dadurch bestimmt, dass unabhängige Beobachter zu übereinstimmenden Beobachtungsprotokollen gelangen. Cohens Kappa-Koeffizienten sowie Inter-Rater-Reliabilitäten von exemplarisch drei Referenzstudien (vgl. Tabelle 1) sowie aller Folgestudien, die sich auf die älteren Arbeiten stützen, werden in Tabelle 2 zusammengefasst.

Die Validität der systematischen Verhaltensbeobachtung ist differenziert zu betrachten. Inhaltlich muss über die Studien hinweg angenommen werden, dass die beobachteten Emotionsregulationsstrategien die bestmöglichen Erfassungskriterien darstellen. Hier mangelt es jedoch durchweg an quantitativen Werten zu Übereinstimmungen von Experten- oder auch Laienurteilen. Keinerlei Außenkriterien werden herangezogen, die die Emotionsregulationsfähigkeiten in frühen Lebensmonaten idealerweise repräsentieren. Dies ist wohl nicht zuletzt auf den Mangel an Messverfahren der Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter zurückzuführen. Daher können über die Kriteriumsvalidität der Verfahren, trotz ihrer hohen Relevanz, kaum Aussagen getroffen werden. Einzige Ausnahme bildet hier die aktuelle Längsschnittstudie von Braungart-Rieker et al. (2010). Die Autoren konnten für die Emotionsregulationsstrategie der Objektorientierung zeigen, dass diese einen signifikanten Prädiktor für die emotionale Reaktivität (als indirektes Maß für emotionsreguliertes Verhalten) darstellt. Allerdings ist die Repräsentativität dieses Ergebnisses deutlich eingeschränkt. Zusammenfassend stellt Tabelle 3 schließlich die Befunde zur Konstruktvalidierung der Studien dar. Diesbezüglich werden verschiedenste methodische Herangehensweisen berichtet, die sich gegenseitig ergänzen können (Lienert & Raatz, 1998). Dennoch muss auf einen vollständigen Nachweis von konvergenten und diskriminanten Validitäten aufgrund fehlender Angaben verzichtet werden.

Tabelle 3. Validitätsberichte der Verhaltensbeobachtungssysteme von Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter

Fragebogenverfahren

Fragebogen für Eltern oder andere Erziehungspersonen zur Erfassung der Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter sind in empirischen Studien im Gegensatz zur Verhaltensbeobachtung kaum vorzufinden. Hier ist zu beobachten, dass Emotionsregulation durchweg lediglich als Teil des Verhaltens oder Temperaments eines Kindes gemessen wird (z.B. Putnam, Gartstein & Rothbart, 2006). Demzufolge ist auch das Erfassungsspektrum, mit dem das komplexe Konzept der Emotionsregulation untersucht werden soll, deutlich eingeschränkt.

Mithilfe der Skalen zur Messung der Emotionsregulationsfähigkeiten geben die Eltern oder Bezugspersonen auf unterschiedlich abgestuften Rating-Skalen ihr Urteil zu formulierten Aussagen über das Kind ab. Dabei wird typischerweise Bezug auf nicht lange zurückliegende Verhaltensweisen genommen (z.B. Gartstein & Rothbart, 2003), um etwa Erinnerungsfehler oder Effekte sozialer Erwünschtheit aufgrund zu abstrakter Vergleiche mit anderen Kindern gleichen Alters zu vermeiden.

Für die Erfassung des Temperaments im frühen Säuglingsalter wurde der Infant Behavior Questionnaire-Revised (IBQ-R) von Gartstein und Rothbart (2003) entwickelt. Aufgrund der bis heute unklaren konzeptionellen Abgrenzung von Temperament und Emotionsregulation (Rothbart & Sheese, 2007; siehe Studienauswahl) können hier nur diejenigen Subskalen Beachtung finden, die die Emotionsregulation mehr oder weniger umfassend messen. Insgesamt verfügt der leicht modifizierte IBQ-R aktuell über 14 Subskalen bestehend aus 191 Items, die auf einer 7-Punkte-Skala zu beantworten sind (Parade & Leerkes, 2008).

In einer Validierungsstudie an 360 Eltern von Säuglingen im Alter von 3 bis 12 Monaten wurden drei Altersgruppen gebildet (Gruppe 1: 3–6 Monate, Gruppe 2: 6–9 Monate und Gruppe 3: 9–12 Monate). Nach präziser Definition der Dimensionen des Temperaments wurden diesbezüglich konsistente Items konstruiert. In einem Zwei-Phasen-Prozess wurde jedes Item von den Autoren und ihrer Arbeitsgruppe hinsichtlich dessen Übereinstimmung mit den Definitionen evaluiert und schließlich wurden Items, die zu einem konzeptuellen sowie empirischen Überlappen der Dimensionen beitrugen, eliminiert (Gartstein & Rothbart, 2003). In dieser ersten Konstruktion des IBQ-R gelangen Gartstein und Rothbart (2003) zu einem Item-Set von 184 Items. Nach einer Faktorenanalyse mit obliquer Rotation zeigte sich neben zwei weiteren Faktoren ein Faktor, der als Orientierung/Regulation benannt wurde. Diesem Faktor wurden die folgenden vier Subskalen zugeordnet: Low intensity pleasure (13 Items),Cuddliness/Affiliation (17 Items), Duration of Orienting (12 Items), Soothabiliy (11 Items; Gartstein & Rothbart, 2003). Tabelle 4 präsentiert ein Beispiel-Item und informiert über die psychometrischen Eigenschaften dieses Faktors und seiner Subskalen.

Tabelle 4. Subskalen zur (teilweisen) Erfassung der Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter und ihre psychometrischen Eigenschaften

Im Altersbereich von 12 bis 36 Monaten lassen sich ferner entwicklungssensitiv sozial-emotionale Probleme, Verhaltensprobleme und Kompetenzen mit dem Elternfragebogen Infant-Toddler Social & Emotional Assessment (ITSEA; Briggs-Gowan & Carter, 1998) erfassen. Der ITSEA umfasst 16 Subskalen bestehend aus 107 Items (Kurzversion: Brief-ITSEA, Screening mit 42 Items). Neuere Untersuchungen kommen zu einem überarbeiteten Set von 169 Items, die sich 17 Subskalen zuordnen lassen (Briggs-Gowan & Carter, 2007), wobei nach eigenen Angaben der Autorinnen die aktuell veröffentlichte Version wiederum 166 Items umfasst.

Die Konstruktion des Messinstruments basierte auf Reviews zur Entwicklungspsychopathologie, Beobachtungen der sozial-emotionalen Funktionalität von Säuglingen und Kleinkindern, Reviews existierender Checklisten zum Problemverhalten von Vorschul- und älteren Kindern sowie Reviews der Literatur zur sozial-emotionalen Kompetenz. Ein Gremium aus 15 Experten aus dem Bereich der psychischen Gesundheit von Säuglingen sowie kindlicher Entwicklung begutachteten einen anfänglichen Set von 200 Items bezüglich ihrer Inhaltsvalidität (Briggs-Gowan & Carter, 1998). 214 Elternfragebögen lagen in einer ersten Validierungsstudie der Autorinnen vor. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse erbrachte zunächst 16 Subskalen und schließlich in einem weiteren Schritt vier globale Faktoren:Externalisierend, Internalisierend, Dysregulation und einenKompetenz-Faktor (Briggs-Gowan & Carter, 1998).

Der hier relevante Problembereich der Dysregulation strebt nach Angaben der Autorinnen die Erfassung von Symptomen bezüglich Ess- und Schlafproblemen, negativer Emotionalität und sensorischer Aktivitäten an. Dieser Faktor erfasst Symptome, die als klinische Kriterien für Regulationsstörungen (z.B. Schlaf- und Fütterstörungen) herangezogen werden, die Probleme der Stimmungsregulation beinhalten. Der Faktor besteht aus den Subskalensleep problems (7 Items) und eat problems(4 Items; Briggs-Gowan & Carter, 1998). In neueren Analysen ergänzen sich diese beiden Skalen um zwei bzw. ein Item und es ordnen sich zwei weitere Subskalen dem Faktor Dysregulation zu: negative emotionality (13 Items) und sensory sensitivities(7 Items; Briggs-Gowan & Carter, 2007). Weitere Angaben zu psychometrischen Eigenschaften des Faktors Dysregulation sind Tabelle 4 zu entnehmen. Neben den klassischen psychometrischen Gütekriterien dieses Messinventars wurde zusätzlich dessen Akzeptanz erhoben, wobei sich hier ein sehr differenziertes und überwiegend positives Bild beobachten lässt (z.B. 94.4% bzw. 96.9% der Eltern berichten positive Stimmung während der Beantwortung; Briggs-Gowan, 1998, 2007).

Der Early Childhood Behavior Questionnaire (ECBQ; Putnam et al., 2006) ist ein Elternfragebogen zur Erfassung des Temperaments im Kleinkindalter von 1 bis 3 Jahren. Der Fragebogen besteht aus 18 Skalen und 201 Items, die teilweise an den Child Behavior Questionnaire (CBQ; Rothbart, Ahadi, Hershey & Fisher, 2001) und den IBQ-R (Gartstein & Rothbart, 2003) angelehnt sind und sich auf Beobachtungen der letzten zwei Wochen beziehen. Wie schon beim IBQ-R (Gartstein & Rothbart, 2003) wurden Items gesammelt, die die konzeptuellen Definitionen der Dimensionen von Temperament präzise erfassen. Nach einem erstmaligen Einsatz in einer Stichprobe von Eltern und deren Säuglingen fand eine empirische Item-Eliminierung statt, um schließlich beim finalen Item-Set anzugelangen. Es wurde eine Faktorenanalyse mit obliquer Rotation durchgeführt, um Zusammenhänge der 18 Skalen des ECBQ aufzudecken. Drei Faktoren wurden bestimmt, wobei der Faktor Effortful Control von besonderem Interesse für die Erfassung der Emotionsregulation im frühen Säuglings- und Kindesalter ist. Diesem Faktor ordneten sich die Skalen Inhibitory Control, Attention Shifting, Low-Intensity Pleasure, Cuddliness und Attention Focusing unter. Insgesamt zeigte der Faktor eine hohe Varianzaufklärung von 21% und 17% in zwei unabhängigen Stichproben. Tabelle 4 fasst die wichtigsten psychometrischen Kennwerte des Faktors zusammen.

Schlussfolgerungen

Studien, die konkrete Emotionsregulationsstrategien beobachten, wurden auf verschiedene Weise durchgeführt. Mit einigen Abweichungen (Weinberg & Tronick, 1994) zeigen die Beobachtungsstudien durchweg zufriedenstellende Reliabilitäten. Damit erweisen sich die Beobachtungsverfahren, trotz ihres deutlich divergierenden Vorgehens in den verschiedenen Studien, im direkten Vergleich mit der Fragebogenmethode als zuverlässiger. Zu bemerken ist, dass aktuell kein spezifischer Fragebogen existiert, der die Emotionsregulation im Säuglings- und Kleinkindalter gezielt erfasst. Die Subskalen der Elternfragebogen zur Erfassung von Emotionsregulation schwanken deutlich in den Reliabilitätskoeffizienten zwischen niedrigen (z.B. Gartstein & Rothbart, 2003; Putnam et al., 2006) und teilweise hohen Werten (z.B. Briggs-Gowan & Carter, 1998). Dies mag nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass derartige Skalen zum Teil auf einer geringen Itemanzahl basieren.

Obwohl Störvariablen durch die Standardisierung der Situationen kontrolliert werden, muss die Validität der Beobachtungsverfahren dennoch in Frage gestellt werden. Die in den empirischen Studien eingesetzten Verfahren basieren nicht auf publizierten Manualen, sondern wurden speziell für die Studien erarbeitet. Es werden keine Expertenurteile für die gewählten Verhaltensweisen im Sinne einer inhaltlichen Validierung berichtet. Rothbart et al. (1992) merken selbst an, nicht beurteilen zu können, ob die erfassten Verhaltensweisen die Erregung der Säuglinge auch tatsächlich verringern. Der Einbettung der Emotionsregulation in ein Netzwerk anderer psychologischer Konstrukte mangelt es ferner an einer umfangreichen Analyse entsprechend einer konvergenten sowie diskriminanten Validität; ein Kritikpunkt, der für die Fragebogenskalen in ähnlicher Weise gilt. Studien zur diskriminanten und konvergenten Validität von Elternbefragungen zur Emotionsregulation gelangen zu keinem klaren und vollständigen Urteil hinsichtlich der Güte der einzelnen Subskalen.

Insgesamt ist die videobasierte Verhaltensbeobachtung als das derzeit in der Säuglingsforschung dominierende Instrument zur explorativen Untersuchung von unerforschten Verhaltensweisen die Methode der Wahl (Adrian, Zeman & Veits, 2011; Friedlmeier & Trommsdorff, 2001; Papoušek, 2000). Für ein zukünftiges objektives, reliables und valides Vorgehen schlagen wir Folgendes vor:

  • Aufgrund eines Mangels an Routineverfahren bei der Verhaltensbeobachtung sollte ein einheitliches Vorgehen geschaffen werden, das eine begrenzte Anzahl an Verhaltensstrategien für verschiedene Emotionen (vgl. Buss & Goldsmith, 1998) und in ausgewählten Kontexten (vgl. Mangelsdorf et al., 1995) erfasst. Die Laboratory Temperament Assessment Battery (Lab-TAB; Goldsmith & Rothbart, 1999), auf die sich einige Autoren bei ihrer Auswahl standardisierter Situationen stützen (z.B. Braungart-Rieker et al., 2010), kann eine gute, auf frühe Altersabschnitte bezogene Orientierung für emotionsauslösende Situationen bieten. Ein umfassendes Konzept an regulatorischen Verhaltensweisen bietet das IRSS (Tronick & Weinberg, 1990).
  • Ein einheitliches Verfahren muss kultur- und altersübergreifend Anwendung finden, um zu differenzierten Aussagen zu gelangen und die Vergleichbarkeit empirischer Studien zu gewährleisten.
  • Basierend auf empirischen Befunden kann ein ökonomischer Elternfragebogen konstruiert werden, der verglichen mit dem Beobachtungsverfahren weniger zeit- und kostenintensiv ist.
  • Letztendlich kann ein Multi-Method-Ansatz (z.B. Calkins et al., 1998) herangezogen werden, um die Validität systematisch zu prüfen.

Neben diesen methodischen Hinweisen ist schließlich bei der Erfassung der Emotionsregulation zu betonen, dass der Schwerpunkt der Diagnostik aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive nicht nur auf negative Emotionen und deren Regulation gelegt werden darf, so wie dies vorzugsweise geschieht (Petermann & Wiedebusch, 2002a, b). Entsprechend einer konstruktvaliden Messung sollte auch die Regulation positiver Emotionen als entwicklungsspezifische Ressourcen gleichermaßen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden (Petermann & Schmidt, 2009). Ein solcher Hinweis entzieht sich zudem nicht der klinischen Perspektive, für die die Regulation positiver Emotionen gleichermaßen von Bedeutung ist.

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Dipl.-Psych. Angelika Kullik, Prof. Dr. Franz Petermann, Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation , der Universität Bremen, Grazer Straße 6, 28359 Bremen, E-Mail: