Skip to main content

Gesundheitspolitik

  • Living reference work entry
  • First Online:
Handbuch Gesundheitssoziologie

Part of the book series: Springer Reference Sozialwissenschaften ((SRS))

Zusammenfassung

Gesundheitspolitik schließt die Gestaltung der gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen ebenso ein wie die Gestaltung der Krankenversorgung. Auf die Gesundheitspolitik nehmen zahlreiche Akteure mit unterschiedlichen Interessen Einfluss. Die Präventionspolitik in Deutschland ist durch eine ausgeprägte Fragmentierung und durch eine unzureichende Koordinierung der Akteure gekennzeichnet. Die lebensweltliche Prävention und das Ziel einer Verringerung der individuellen Verhaltensprävention nehmen einen deutlich zu geringen Stellenwert ein. Auf dem Gebiet der Krankenversorgung ist der Dualismus aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung ein bedeutendes Strukturmerkmal deutscher Gesundheitspolitik. In der gesetzlichen Krankenversicherung haben korporatistische Regelungsstrukturen traditionell eine große Bedeutung. Die gesetzliche Krankenversicherung ist in den letzten Jahren durch einen Bedeutungszuwachs wettbewerblicher Mechanismen und durch einen Trend zur Privatisierung von Risiken gekennzeichnet. Herausforderungen für die Gesundheitspolitik liegen vor allem in der Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten und in der Qualitätsverbesserung der Krankenversorgung. Fortschritte werden nicht zuletzt dadurch erschwert, dass das Interesse an einer besseren Gesundheit mit anderen Interessen konkurriert.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Literaturverzeichnis

  • Bäcker, Gerhard, Gerhard Naegele, Reinhard Bispinck, Klaus Hofemann, und Jennifer Neubauer. 2010. Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland, Bd. 2, 5., durchges. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Book  Google Scholar 

  • Böckmann, Roman. 2011. Quo vadis PKV? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Book  Google Scholar 

  • Bode, Ingo. 2010. Die Malaise der Krankenhäuserin. Leviathan 38(2): 189–211.

    Article  Google Scholar 

  • Bode, Ingo, und Werner Vogd, Hrsg. 2016. Mutationen des Krankenhauses. Soziologische Diagnosen in organisations- und gesellschaftstheoretischer Perspektive. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Böhm, Katharina. 2017. Kommunale Gesundheitsförderung und Prävention. Elemente, Potentiale und Hemmnisse einer präventiven und gesundheitsförderlichen kommunalen Gesundheitspolitik. Zeitschrift für Sozialreform 63(2): 275–299.

    Article  Google Scholar 

  • Brandhorst, Andreas, Helmut Hildebrandt, und Ernst-Wilhelm Luthe, Hrsg. 2017. Kooperation und Integration – das unvollendete Projekt des Gesundheitssystems. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Bundesministerium für Gesundheit (BMG). 2017. Daten des Gesundheitswesens 2017. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Broschueren/170927_BMG_DdGW.pdf. Zugegriffen am 02.03.2018.

  • Bundesministerium für Gesundheit (BMG). 2018. Gesetzliche Krankenversicherung – Kennzahlen und Faustformeln, KF 18 Bund. Stand: Januar 2018. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Statistiken/GKV/Kennzahlen_Daten/KF2018Bund_Januar_2018.pdf. Zugegriffen am 02.03.2018.

  • Burgi, Martin. 2013. Kommunale Verantwortung und Regionalisierung von Strukturelementen in der Gesundheitsversorgung. Baden-Baden: Nomos.

    Book  Google Scholar 

  • CDU, CSU und SPD. 2018. Ein neuer Aufbruch für Europa. Eine neue Dynamik für Deutschland. Ein neuer Zusammenhalt für unser Land, Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Berlin: Ts.

    Google Scholar 

  • Döhler, Marian, und Philip Manow. 1997. Strukturbildung von Politikfeldern. Das Beispiel bundesdeutscher Gesundheitspolitik seit den fünfziger Jahren. Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas 2002. Zwischen Korporatismus und Wettbewerb: Gesundheitspolitische Steuerung im Wandel (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Arbeitsgruppe Public Health, Discussion Paper P02-204). Berlin: WZB.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas. 2009. Competitive transformation and the state regulation of health insurance systems. Germany, Switzerland and the Netherlands compared. In Governance of welfare state reform. A cross national and cross sectoral comparison of policy and politics, Hrsg. Irene Dingeldey und Heinz Rothgang, 145–175. Cheltenham: Edward Elgar Publishing.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas. 2013. Gesundheitspolitik in Zeiten der Krise: Auf inkrementellem Weg zur Systemtransformation? Zeitschrift für Sozialreform 59(3): 337–364.

    Article  Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas. 2016. Präventionsgesetz. In Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Ergänzungsband 2016, Hrsg. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 135–142. Grafling: Verlag für Gesundheitsförderung.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas 2017. Der Gemeinsame Bundesausschuss als Governance-Struktur. In Lehrbuch Versorgungsforschung, Hrsg. Holger Pfaff, Edmund A. M. Neugebauer, Gerd Glaeske und Matthias Schrappe, 2., überarb. Aufl., 295–300. Stuttgart/New York: Schattauer.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas 2018. Primärprävention als sozialpolitische Aufgabe: Bedeutung und Entwicklung. Sozialrecht aktuell 22, Sonderheft (i. E.).

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas, Kai Mosebach, und Rolf Schmucker. Hrsg. 2010. Gesundheitsdienstleistungen im europäischen Binnenmarkt. Frankfurt a.M.: Peter Lang.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas, und Michael Simon. 2012. Zur Kritik der Kopfpauschale (Gesundheitsprämie). Jahrbuch für Kritische Medizin und Gesundheitswissenschaften 47:29–48.

    Google Scholar 

  • Gerlinger, Thomas, und Hans-Jürgen Urban. 2006. Gesundheitspolitik in Europa. Über die Europäisierung und Ökonomisierung eines wohlfahrtsstaatlichen Politikfeldes. In Soziologie der Gesundheit. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 46/2006, Hrsg. Claus Wendt und Christof Wolf, 342–363. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

    Google Scholar 

  • GKV-Spitzenverband. 2018. Krankenkassenliste – Veröffentlichung der Zusatzbeitragssätze. https://www.gkv-spitzenverband.de/service/versicherten_service/krankenkassenliste/krankenkassen.jsp. Zugegriffen am 02.03.2018.

  • Götze, Ralf, Mirella Cacace, und Heinz Rothgang. 2009. Von der Risiko- zur Anbieterselektion. Eigendynamiken wettbewerblicher Reformen in Gesundheitssystemen des Sozialversicherungstyps. Zeitschrift für Sozialreform 55(2): 149–175.

    Article  Google Scholar 

  • Greer, Scott L. 2010. The politics of European union health policies. Maidenhead: Open University Press.

    Google Scholar 

  • Greß, Stefan, und Klaus Stegmüller. 2011. Gesundheitliche Versorgung in Stadt und Land – Ein Zukunftskonzept. Wiesbaden: Friedrich-Ebert-Stiftung.

    Google Scholar 

  • Howlett, Michael, M. Ramesh, und Anthony Perl. 2009. Studying public policy: Policy cycles & policy subsystems, 3. Aufl. Don Mills: Oxford Press.

    Google Scholar 

  • Hurrelmann, Klaus und Oliver Razum, Hrsg. 2012. Handbuch Gesundheitswissenschaften, 5., vollst. überarb. Aufl. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.

    Google Scholar 

  • Hurrelmann, Klaus und Matthias Richter. 2013. Gesundheits- und Medizinsoziologie. Eine Einführung in sozialwissenschaftliche Gesundheitsforschung, 8., überarb. Aufl. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.

    Google Scholar 

  • Hurrelmann, Klaus, Theodor Klotz, und Jochen Haisch, Hrsg. 2014. Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung, 4., vollst. überarb. Aufl. Bern: Verlag Hans Huber.

    Google Scholar 

  • Illing, Falk. 2017. Gesundheitspolitik in Deutschland. Eine Chronologie der Gesundheitsreformen der Bundesrepublik. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Kickbusch, Ilona, Christian Franz, Anna Holzscheiter, Iris Hunger, Albrecht Jahn, Carsten Köhler, Oliver Razum, und Jean-Olivier Schmidt. 2017. Germany’s expanding role in global health. Lancet 390(10097): 898–912.

    Article  Google Scholar 

  • Kuhn, Joseph. 2013. Prävention in Deutschland – eine Sisyphosgeschichte. Gesundheit und Gesellschaft – Wissenschaft 13(3): 22–30.

    Google Scholar 

  • Mayntz, Renate, und Fritz W. Scharpf, Hrsg. 1995. Steuerung und Selbstorganisation in staatsnahen Sektoren. In Gesellschaftliche Selbstregelung und politische Steuerung. Hrsg. Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf, 9–38. Frankfurt a. M./New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Medizinischer Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) und GKV-Spitzenverband. 2016. Präventionsbericht 2016. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2015. Essen: MDS.

    Google Scholar 

  • Medizinischer Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) und GKV-Spitzenverband. 2017. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2016. Essen: MDS.

    Google Scholar 

  • North, Douglass C. 1990. Institutions, institutional change and economic performance. Cambridge: Cambridge University Press.

    Book  Google Scholar 

  • OECD. 2017. OECD health statistics 2017. http://stats.oecd.org/index.aspx?DataSetCode=HEALTH_STA. Zugegriffen am 02.03.2018.

  • Reese, Michael, und Raimund Geene. 2017. Handbuch Präventionsgesetz. Neuregelungen der Gesundheitsförderung. Frankfurt a. M.: Mabuse.

    Google Scholar 

  • Reiners, Hartmut. 1993. Das Gesundheitsstrukturgesetz – Ein „Hauch von Sozialgeschichte“? Werkstattbericht über eine gesundheitspolitische Weichenstellung (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsgruppe Gesundheitsrisiken und Präventionspolitik, Discussion Paper P93-210). Berlin: WZB.

    Google Scholar 

  • Reiter, Renate, Hrsg. 2017. Sozialpolitik aus politikfeldanalytischer Perspektive. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenscaften.

    Google Scholar 

  • Rixen, Stephan. (2012). Die Patientenrechte-Richtlinie als „Dienstleistungsrichtlinie des Gesundheitswesens“? Zeitschrift für Gemeinschaftsprivatrecht 9(1): 45–50.

    Google Scholar 

  • Rosenbrock, Rolf und Thomas Gerlinger. 2014. Gesundheitspolitik. Eine systematische Einführung, 3., vollst. überarb. Aufl. Bern: Verlag Hans Huber.

    Google Scholar 

  • Rosenbrock, Rolf, und Claus Michel. 2007. Primäre Prävention: Bausteine für eine systematische Gesundheitssicherung. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

    Google Scholar 

  • Rosenbrock, Rolf, Hagen Kühn, und Barbara Maria Köhler, Hrsg. 1994. Präventionspolitik. Gesellschaftliche Strategien der Gesundheitssicherung. Berlin: edition sigma.

    Google Scholar 

  • Rothgang, Heinz, Mirella Cacace, Lorraine Frisina, Simone Grimmeisen, Achim Schmid, und Claus Wendt. 2010. The state and healthcare. Comparing OECD countries. Basingstoke/New York: Palgrave Macmillan.

    Google Scholar 

  • Sachverständigenrat für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. 2014. Gutachten 2014: Bedarfsgerechte Versorgung – Perspektiven für ländliche Regionen und ausgewählte Leistungsbereiche. Bern: Verlag Hans Huber.

    Google Scholar 

  • Scharpf, Fritz W. 2000. Interaktionsformen. Akteurzentrierter Institutionalismus in der Politikforschung. Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Schmucker, Rolf. 2013. Gesundheitspolitik in Zeiten der Krise. Gesundheit & Gesellschaft – Wissenschaft 13(1): 7–14.

    Google Scholar 

  • Schölkopf, Martin und Holger Pressel. 2014. Das Gesundheitswesen im internationalen Vergleich: Gesundheitssystemvergleich und europäische Gesundheitspolitik, 2., überarb. Aufl. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

    Google Scholar 

  • Simon, Michael. 2017. Das Gesundheitssystem in Deutschland: Eine Einführung in Struktur und Funktionsweise, 6., vollst. aktualis. u. überarb. Aufl. Bern: Hogrefe.

    Google Scholar 

  • Statistisches Bundesamt. 2017. Fachserie 12, Reihe 6.1.1: Grunddaten der Krankenhäuser 2016. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt.

    Google Scholar 

  • Verband der Privaten Krankenversicherung. 2017. Zahlenbericht der privaten Krankenversicherung 2016. https://www.pkv.de/service/zahlen-und-fakten/archiv-pkv-zahlenbericht/zahlenbericht-2016.pdf. Zugegriffen am 02.03.2018.

  • Webber, Douglas. 1992. Die kassenärztlichen Vereinigungen zwischen Mitgliederinteressen und Gemeinwohl. In Verbände zwischen Mitgliederinteressen und Gemeinwohl, Hrsg. Renate Mayntz, 211–272. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung.

    Google Scholar 

  • Wendt, Claus. 2009. Mapping European healthcare systems. A comparative analysis of financing, service provision, and access to healthcare. Journal of European Social Policy 19(5): 432–445.

    Article  Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Thomas Gerlinger .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2018 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this entry

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this entry

Gerlinger, T., Rosenbrock, R. (2018). Gesundheitspolitik. In: Kriwy, P., Jungbauer-Gans, M. (eds) Handbuch Gesundheitssoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06477-8_8-1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-06477-8_8-1

  • Received:

  • Accepted:

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-06477-8

  • Online ISBN: 978-3-658-06477-8

  • eBook Packages: Springer Referenz Sozialwissenschaften und Recht

Publish with us

Policies and ethics