Laryngorhinootologie 2000; 79(11): 648-649
DOI: 10.1055/s-2000-8291
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Rubrik
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Rhinologische Orbitachirurgie

H. Rudert, S. Maune
  • Kiel
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

Einleitung

Die Nachbarschaft der Nasennebenhöhlen zu drei der vier Orbitawände impliziert vielfältige Wechselbeziehungen zwischen Ophthalmologie und Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde. Die Orbitachirurgie ist allein schon deshalb ein Paradebeispiel für interdisziplinäre Chirurgie [1]. Im Jahre 1993 wurde in Kiel durch Gründung des Orbitazentrums der Grundstein für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der so genannten Kopffächer (Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Neurochirurgie, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Ophthalmochirurgie) gelegt. Die unkomplizierte Zusammenarbeit der Kopf-, Halschirurgie und der Ophthalmochirurgie ergibt sich auch aus dem günstigen Umstand, dass beide Fachgebiete etwa zur gleichen Zeit die Mikrochirurgie entwickelt haben, so dass bei gemeinsamen Eingriffen das gleiche optische Instrumentarium benutzt werden kann. Der Großteil der interdisziplinär operativ versorgten Orbitaprozesse wurde durch die beiden letztgenannten Fachgebiete behandelt.

Voraussetzung für jeden orbitachirurgischen Eingriff ist die Kenntnis der klassischen extranasalen und der endonasalen operativen Zugänge, der gezielte Zugang durch zumeist normale extraorbitale Strukturen sowie die adäquate chirurgische Darstellung des Befundes und dessen mikrochirurgische Entfernung ohne weitere Alteration anderer orbitaler Gewebe.

Die klassische topographische Einteilung der Orbita in Etagen, Hälften und Drittel ist für die Entscheidungsfindung des optimalen operativen Zugangsweges weiterhin nützlich. Für die rhinochirurgischen Zugänge ist vor allem die Einteilung der Orbita in der Frontalebene in das vordere, mittlere und hintere Drittel wichtig.

Orbitaprozesse des vorderen Drittels können vorwiegend durch den Orbitachirurgen ohne Hilfe anderer Fachdisziplinen operiert werden, während Prozesse des mittleren und hinteren Drittels interdisziplinär versorgt werden müssen.

Literatur

  • 1 Rochels R. Aktueller Stand der Orbitachirurgie.  Spektrum der Augenheilkunde. 1993;  7/3 109-112
  • 2 Krönlein R U. Zur Pathologie und operativen Behandlung der Dermoidzysten der Orbita.  Beitr Klein Chir. 1889;  4 1888-1890

Prof. Dr. med. H . Rudert

Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Universität Kiel

Arnold-Heller-Straße 14 24 105 Kiel

Email: E-mail:rudert-hno@uni-kiel.de

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