Dtsch Med Wochenschr 2016; 141(07): 515-516
DOI: 10.1055/s-0042-105171
Mitteilungen der DGIM
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Korporative Mitglieder der DGIM: E-Health – Was verändert sich in der ärztlichen Praxis?

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Publication Date:
31 March 2016 (online)

Frühjahrssymposium am Sonntag, 10. April 2016, 14:00 – 16:30 Uhr, Saal 10

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Blutdruck, Gewicht, Herzschlag, Schritte, Tempo: Die Deutschen zählen, messen, vergleichen und optimieren, was die Technik hergibt. Schon heute zeichnet sich ab, dass die Nutzung von mobile Devices die digitale Medizin der Zukunft stark prägen wird: Rund 45 Millionen Smartphones sind hierzulande im Einsatz, immer mehr Menschen tragen eine Smartwatch am Handgelenk. Wie Mobile Devices, E-Health und digitale Vernetzung den ärztlichen Alltag künftig verändern, ist das Thema des Frühjahrssymposiums der Korporativen Mitglieder der DGIM, das im Rahmen des Internistenkongresses in Mannheim stattfindet.

Wenn es darum geht, diese Daten verfügbar zu machen, sind wir noch zurückhaltend: In der Telemedizin sind vorrangig Geräte im Einsatz, die der Patient eigens für die Datenaufzeichnung und -übermittlung vom Arzt ausgehändigt bekommt. Doch wir profitieren bereits jetzt in etlichen Bereichen von E-Health: etwa in der telemedizinischen Prävention von Herzpatienten oder bei Konsiliarsystemen, die die Versorgung von Kindern mit seltenen Erkrankungen verbessern. Auch das wird Thema des Frühjahrssymposiums sein. Und auch die verschiedenen Gesundheits-checks, die private Mobile Devices bieten, bergen großes Potenzial für Prävention, Diagnostik und Therapie. Auch sie könnten die Versorgung von Menschen in ärztlich unterversorgten Regionen verbessern. Aus den Datenmengen, die diese Geräte durch private Nutzung erzeugen, könnten Forschung und Entwicklung wichtige Erkenntnisse ziehen.

Wäre da nicht der Datenschutz, der – in vielen Bereichen begründet – regulierend wirkt, und die Skepsis der Deutschen gegenüber Transparenz. Die Angst, zum „gläsernen Patienten“ zu werden, ist hierzulande besonders hoch. Wir sind also noch weit entfernt vom Beispiel Schweden, wo sich Menschen schon jetzt Mikro-Chips unter die Haut einpflanzen lassen, um damit zu bezahlen, Türen zu öffnen oder Kopierer zu bedienen. Hinzu kommen technische Finessen, die eine erfolgreiche Einführung der Gesundheitskarte schon seit vielen Jahren aufhalten. Gerade weil E-health so vielschichtig ist, diskutieren die Veranstalter des Symposiums auch die offene Frage, wohin die Internetmedizin uns überhaupt führen wird.

Klar ist: Vernetzung, Telemedizin und das Internet der Dinge mit intelligenten Geräten und den sogenannten „Wearables“ machen vor der Praxistür nicht halt. Von A wie Aufklärung bis Z wie Zuweisung der Patienten bildet IT schon jetzt eine Basis der medizinischen Versorgung. Sie bietet große Chancen für mehr Transparenz, bessere Kommunikation und auch für mehr Qualität.

DGIM-Pressestelle