PiD - Psychotherapie im Dialog 2012; 13(1): 86-88
DOI: 10.1055/s-0031-1298940
DialogBooks
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchempfehlungen

Daniela  Matte
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Publication Date:
08 March 2012 (online)

[Gisela Bartling], Liz Echelmeyer, Margarita Engberding: Problemanalyse im psychotherapeutischen Prozess. Leitfaden für die Praxis.
Stuttgart: Kohlhammer, 2008.
ISBN 978-3-17-018753-5, 234 Seiten, 19,90 €.

Dieser renommierte Leitfaden, der sich der Problemanalyse in der psychotherapeutischen Praxis widmet, wurde schon 1980, damals noch unter Mitwirkung von Regina Krause, verfasst. In der hier vorgestellten fünften überarbeiteten und erweiterten Auflage aus dem Jahr 2008 wurden aktuelle Entwicklungen in der klinischen Psychologie von den Autorinnen eingearbeitet sowie die Praktikabilität des Standardwerks (insbesondere für angehende PsychotherapeutInnen) überprüft und verbessert.

Mit der Darstellung wesentlicher Ausgangsüberlegungen zur Problem- und Verhaltensdefinition sowie zum Verständnis des therapeutischen Veränderungsprozesses als Problemlöseprozess wird dem Leser / der Leserin im ersten Kapitel der Zugang zu dem Leitfaden erleichtert. Im zweiten Teil folgt das Kernstück des Werkes: Die fünf Prozessschritte des Problemlösemodells werden in fünf Kapiteln detailliert dargestellt. Dabei steht zu Beginn des psychotherapeutischen Prozesses und somit zu Beginn des ersten Kapitels die Orientierung über die aktuelle Problematik. Darauf folgt im nächsten Schritt die Problemanalyse auf der Ebene des Verhaltens in Situationen, der Ebene der übergeordneten verhaltenssteuernden Regeln und Pläne und auf der Ebene der Systemregeln, das heißt der Problembedingungen, die in den sozialen Systemen des Patienten / der Patientin liegen. Im Anschluss folgt mit dem Kapitel zur Zielanalyse die Auseinandersetzung mit dem angestrebten Sollzustand und seinen Voraussetzungen. Das vierte Kapitel dieses Abschnitts setzt sich im Rahmen der sogenannten Mittelanalyse mit der Frage auseinander, wie der zuvor formulierte Soll-Zustand nun tatsächlich erreicht werden kann. Besonders nützlich für den / die therapeutisch Tätige / n sind hierbei die Hinweise zur Umsetzung der vereinbarten Änderungsvorhaben in einen konkreten Behandlungsplan. Mit dem Kapitel zur Phase der Erprobung und Bewertung der Veränderungsschritte greifen die Autorinnen bewährte Methoden in der verhaltenstherapeutischen Veränderungsarbeit kurz auf und geben konkrete Tipps zur kontinuierlichen Evaluierung der Psychotherapie sowie zur Gestaltung des Therapieendes. Perfekt ergänzt wird dieser Hauptteil schließlich durch eine übersichtliche Kurzfassung des Leitfadens, sehr anschaulich dargelegten Fallbeispielen sowie einer Materialiensammlung.

Dieses Werk bietet eine äußerst gelungene Anleitung zur Planung und Strukturierung des psychotherapeutischen Prozesses. Dabei zeichnet es sich durch seine Praxisnähe und Anschaulichkeit aus und trägt dem Zusatztitel „Leitfaden für die Praxis“ uneingeschränkt Rechnung. Dieses Standardwerk ist sowohl in Aus- und Weiterbildung befindlichen Personen als auch erfahrenen PsychotherapeutInnen zu empfehlen.

[Bernd Röhrle], Franz Caspar, Peter F. Schlottke (Hrsg.): Lehrbuch der klinisch-psychologischen Diagnostik.
Stuttgart: Kohlhammer, 2008.
ISBN 978-3-17-015017-1, 926 Seiten, 59,90 €.

Dieses Herausgeberwerk hat es sich zum Ziel gemacht, die wichtigsten Grundsätze sowie Neuerungen klinisch-psychologischer Diagnostik in einem umfassenden Nachschlagewerk zu vereinen.

Gegliedert ist das Buch in vier Teile: Im Allgemeinen Teil werden Grundkenntnisse zu Zielen, Aufgabenstellungen und Vorgehensweisen der klinisch-psychologischen Diagnostik vermittelt. Der zweite schulenspezifische Teil stellt Diagnostik im Kontext acht verschiedener therapeutischer Richtungen dar. So werden unter anderem Hintergründe und Modelle der kognitiv-behavioralen, der psychoanalytischen, der gesprächspsychotherapeutischen, der systemisch- und der ressourcenorientierten klinisch-psychologischen Diagnostik behandelt und kritisch reflektiert. Im dritten Teil wird grundlegendes Wissen zu traditionellen und modernen Klassifikationssystemen vermittelt. Es folgt eine umfassende Erläuterung der Prozessdiagnostik sowie eine sehr übersichtliche Darstellung verschiedener klinisch-psychologischer Erhebungsmethoden. Im vierten und letzten Teil, dem störungsspezifischen Abschnitt, stellen die Autoren diagnostische Vorgehensweisen bei insgesamt 23 ausgewählten Störungsbildern dar. Dabei wird jeweils auf Phänomenologie, Epidemiologie, Diagnostik und Differenzialdiagnostik eingegangen und es werden die wichtigsten diagnostischen Messinstrumente vorgestellt.

Den Herausgebern ist es gelungen, für dieses Lehrbuch ausschließlich ausgewiesene WissenschaftlerInnen als AutorInnen zu gewinnen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich dieses Werk in besonderem Maße durch sein hohes wissenschaftliches Niveau sowie seine Klar- und Strukturiertheit auszeichnet. Das Lehrbuch gibt einen umfassenden Überblick zur klinisch-psychologischen Diagnostik und ist somit als Nachschlagewerk für Studierende und Fachleute zu empfehlen.

[Elmar Brähler], Jörg Schumacher, Bernhard Strauß (Hrsg.): Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 1.
Göttingen: Hogrefe, 2003.
ISBN 978-3-8017-1289-1, 396 Seiten, 59,95 €.

Dieser erste Band der im Hogrefe Verlag erschienenen Reihe Diagnostik für Klinik und Praxis stellt eine Sammlung diagnostischer Verfahren für den Bereich der psychotherapeutischen Forschung und Praxis bereit.

Nach einführenden Worten zu Stellenwert, Aufgaben und Funktionen der Psychodiagnostik in der Psychotherapie werden in den nachfolgenden Kapiteln 94 psychodiagnostische Testverfahren vorgestellt. Da nicht nur bereits publizierte Verfahren vorgestellt werden, sondern auch solche, die lediglich als Forschungsinstrumente vorliegen, erhält der Leser / die Leserin zu Beginn jeder Verfahrensbeschreibung Informationen zu den AutorInnen und der Bezugsquelle. Danach folgen die Gliederungspunkte Vorgänger- oder Originalversion, Anwendungsbereich, Bearbeitungszeit, Kurzbeschreibung, theoretischer Hintergrund, Bezug zur Psychotherapie, Entwicklung des Tests, Aufbau und Auswertung, Gütekriterien, Normen- und Vergleichswerte, Literatur und Autor des Beitrags. Dabei werden nur solche Selbst- oder Fremdbeurteilungsverfahren berücksichtigt, welche in einer deutschen Fassung vorliegen, teststatistisch überprüft worden sind, für welche Norm- oder Vergleichswerte vorliegen und welche eine hohe Akzeptanz und Verbreitung in der psychotherapeutischen Forschung und Praxis besitzen.

Ein fundiertes und durch seine einheitlich gegliederten Verfahrensbeschreibungen ansprechend strukturiertes Nachschlagewerk zu bis zum Jahr 2003 erschienenen bewährten Testverfahren in der Psychotherapie.

[Jörg Schumacher], Antje Klaiberg, Elmar Brähler (Hrsg.): Diagnostische Verfahren zu Lebensqualität und Wohlbefinden. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 2.
Göttingen: Hogrefe, 2003.
ISBN 978-3-8017-1696-7, 329 Seiten, 49,95 €.

Der zweite Band der im Hogrefe Verlag erschienenen Reihe Diagnostik für Klinik und Praxis bietet eine Sammlung diagnostischer Verfahren zur Erfassung von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Wohlbefinden.

Nach einer konzentrierten Einführung in Begriffe, Konzepte und diagnostische Ansätze der Lebensqualitäts- und Wohlbefindensforschung folgt die detaillierte Darstellung von 71 deutschsprachigen Erhebungsinstrumenten. Die bereits beim ersten Band der Reihe dargestellte einheitliche Gliederung der Verfahrensbeschreibungen wurde von den Autoren und Autorinnen aufgegriffen und um den Gliederungspunkt WWW-Ressourcen ergänzt.

Dieses Buch bietet einen umfassenden und zugleich klaren Überblick über Anwendung und Einsatz von Verfahren zur Erfassung von Lebensqualität und Wohlbefinden. Die Besonderheit des Werkes, nicht nur altbekannte Verfahren vorzustellen, sondern auch neuere vielversprechende Entwicklungen zu berücksichtigen, ging im Laufe der Jahre aufgrund der fehlenden Aktualisierung leider etwas verloren.

[Bernhard Strauß], Jörg Schumacher (Hrsg.): Klinische Interviews und Ratingskalen. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 3.
Göttingen: Hogrefe, 2005.
ISBN 978-3-8017-1860-2, 488 Seiten, 69,95 €

Mit dem dritten Band der Reihe Diagnostik für Klinik und Praxis liefern die Psychologen Bernhard Strauß und Jörg Schumacher ein umfangreiches Nachschlagewerk zu den wichtigsten klinischen Interviews und Fremdbeurteilungsverfahren (Ratingskalen).

Wie von der mehrbändigen Diagnostikreihe aus dem Hause Hogrefe gewohnt, startet nach einer kurzen Einführung direkt die Beschreibung der Testinstrumente. Dabei findet die hier bereits beim ersten Band beschriebene gut strukturierte und einheitliche Gliederung der Verfahrensbeschreibungen erneut Anwendung. Auch Design und Layout entsprechen dem der vorherigen Bände. Erstmalig wurde allerdings über die alphabetische Darstellung der einzelnen Verfahren hinaus eine Kategorisierung der 91 vorgestellten Methoden vorgenommen: So lässt sich der Tabelle entnehmen, welches Verfahren zu welchem Zeitpunkt einer Therapie geeignet ist. Zusätzlich sind alle Methoden nach zehn möglichen Aufgabenbereichen, wie beispielsweise Klassifikation der Symptomatik oder Qualitäts- und Prozesskontrolle, klassifiziert, was die Auswahl geeigneter Methoden für den Anwender / die Anwenderin noch müheloser gestaltet. Ein nützlicher Helfer für die psychotherapeutische, psychiatrische und psychosomatische Praxis.

[Jürgen Bengel], Markus Wirtz, Christian Zwingmann (Hrsg.): Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 5.
Göttingen: Hogrefe, 2008.
ISBN 978-3-8017-2095-7, 390 Seiten, 59,95 €.

Jürgen Bengel, Markus Wirtz und Christian Zwingmann, allesamt ausgewiesene psychologische Experten mit langjähriger Berufserfahrung, stellen mit diesem Herausgeberwerk eine Sammlung von indikationsübergreifenden und krankheitsspezifischen Assessmentinstrumenten für die Rehabilitation bereit.

Nach einer kurzen Einführung durch die Herausgeber folgt im ersten Teil dieses fünften Bandes der im Hogrefe Verlag erschienenen Diagnostikreihe die Vorstellung indikationsübergreifender Verfahren. Dabei werden von zahlreichen namhaften AutorInnen Instrumente zu den Themen Lebensqualität und Funktionszustand, Gesundheitsökonomie, Reha-Motivation und Behandlungserwartung, Gesundheitsverhalten und gesundheitsbezogene Kognitionen, Krankheitsverarbeitung, Soziale Unterstützung, Schmerz, Screening psychischer Störungen und Beschwerden, Rehabilitations- und Behandlungszufriedenheit präsentiert. Im zweiten Buchabschnitt stellen die Autoren indikationsspezifische Diagnostikverfahren für die Bereiche Dermatologie, Diabetologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Onkologie, Orthopädie und Rheumatologie sowie Pneumologie vor. Zuletzt werden Instrumente zur Beurteilung der beruflichen Leistungsfähigkeit im Rahmen der sozialmedizinischen Begutachtung aufgezeigt.

Ein sehr gelungenes und fachlich fundiertes Nachschlagewerk zu diagnostischen Verfahren in der Rehabilitation. Durch die einheitliche Darstellung der Verfahren, aber auch die thematische Gliederung der Instrumente, findet sich der / die in der Rehabilitation Tätige schnell und gut zurecht.

[Claus Barkmann], Michael Schulte-Markwort, Elmar Brähler (Hrsg.): Klinisch-psychiatrische Ratingskalen für das Kindes- und Jugendalter. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 6.
Göttingen: Hogrefe, 2011.
ISBN 978-3-8017-2349-1, 503 Seiten, 79,95 €

In diesem sechsten und aktuellsten Band der Reihe Diagnostik für Klinik und Praxis haben es sich die Herausgeber zum Ziel gemacht, einen schnellen, umfassenden und vollständigen Überblick über den aktuellen deutschsprachigen diagnostischen Verfahrensstand für das Kindes- und Jugendalter zu präsentieren.

Bei den in alphabetischer Reihenfolge dargestellten 93 Verfahren handelt es sich um Ratingskalen, welche psychologische Konstrukte gemäß der klinisch-psychiatrischen Syndrome der Achse I des Multiaxialen Klassifikationsschemas für psychiatrische Störungen des Kindes- und Jugendalters erfassen. Gliederung und Layout der Verfahrensbeschreibungen entsprechen dem der vorherigen Bände. Zur Freude des Lesers / der Leserin wird die alphabetische Darstellung der Verfahren durch eine sehr praktikable störungsbezogene Instrumentenübersicht sinnvoll ergänzt.

Das Ziel der Herausgeber, mit diesem Testkatalog einen Beitrag zur optimierten Diagnostik des Kindes- und Jugendalters in der klinischen Praxis zu leisten, ist gänzlich erreicht. Ein hilfreiches Handbuch für alle diejenigen, die mit der Diagnostik klinischer Störungsbilder bei Kindern und Jugendlichen betraut sind.

Literatur

  • 1 Bartling G, Echelmeyer L, Engberding M. Problemanalyse im psychotherapeutischen Prozess. Leitfaden für die Praxis.. Stuttgart: Kohlhammer; 2008. ISBN ISBN: 978-3-17-018753-5 234 Seiten, 19,90 €
  • 2 Röhrle B, Caspar F, Schlottke P F Hrsg. Lehrbuch der klinisch-psychologischen Diagnostik.. Stuttgart: Kohlhammer; 2008. ISBN ISBN: 978-3-17-015017-1 926 Seiten, 59,90 €
  • 3 Brähler W, Schumacher J, Strauß B Hrsg. Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 1.. Göttingen: Hogrefe; 2003. ISBN ISBN: 978-3-8017-1289-1 396 Seiten, 59,95 €
  • 4 Schumacher J, Klaiberg A, Brähler E Hrsg. Diagnostische Verfahren zu Lebensqualität und Wohlbefinden. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 2.. Göttingen: Hogrefe; 2003. ISBN ISBN: 978-3-8017-1696-7 329 Seiten, 49,95 €
  • 5 Strauß B, Schumacher J Hrsg. Klinische Interviews und Ratingskalen. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 3.. Göttingen: Hogrefe; 2005. ISBN ISBN: 978-3-8017-1860-2 488 Seiten, 69,95 €
  • 6 Bengel J, Wirtz M, Zwingmann C Hrsg. Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 5.. Göttingen: Hogrefe; 2008. ISBN ISBN: 978-3-8017-2095-7 390 Seiten, 59,95 €
  • 7 Barkmann C, Schulte-Markwort M, Brähler E Hrsg. Klinisch-psychiatrische Ratingskalen für das Kindes- und Jugendalter. Reihe: Diagnostik für Klinik und Praxis – Band 6.. Göttingen: Hogrefe; 2011. ISBN ISBN: 978-3-8017-2349-1 503 Seiten, 79,95 €

Dipl.-Psych. Daniela Matte

Psychotherapeutische Universitätsambulanz

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