PiD - Psychotherapie im Dialog 2012; 13(1): 6-9
DOI: 10.1055/s-0031-1298923
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Risiken und Nebenwirkungen strukturierter Diagnostik

Oder: Wie viel strukturierte Diagnostik braucht Psychotherapie?Eva  Maria  Meiser-Storck
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Publication Date:
08 March 2012 (online)

Zusammenfassung

Der Einsatz strukturierter Diagnostik im wissenschaftlichen Kontext steht derzeit außer Frage. Allerdings nimmt der Einsatz strukturierter Diagnoseverfahren auch in der klinischen Praxis z. B. zur Therapieevaluation immer mehr zu. Der Artikel befasst sich mit Risiken und Nebenwirkungen strukturierter Testdiagnostik im klinischen Alltag, welche z. B. durch die Störanfälligkeit der Selbstbeurteilungsbögen, mangelnde Überlegungen zu Ökonomie, Zumutbarkeit und Nützlichkeit oder auch durch die Vernachlässigung der therapeutischen Beziehungsgestaltung bzw. Beeinflussung des therapeutischen Prozesses aufgrund intensiver Therapieevaluation provoziert werden können. Durch eine pointierte Darstellung dieser Kritikpunkte soll der Dialog zwischen Testbefürwortern und Testkritikern angeregt werden, um einen sinnvollen Einsatz strukturierter Diagnostik für den klinischen Alltag zu finden.

Literatur

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Dipl.-Psych. Eva Maria Meiser-Storck

Fachklinik für Psychosomatische Medizin
Mediclin Bliestalkliniken

66440 Blieskastel

Email: Eva-Maria.Meiser-Storck@mediclin.de

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