Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72(7): 580-582
DOI: 10.1055/s-0031-1298332
GebFra Magazin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Allgemeine Gynäkologie. Behandlung der Präeklampsie – mithilfe der Blutwäsche

Holger Stepan
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Publication Date:
31 July 2012 (online)

Aufgrund des Fehlens einer kausalen Therapie war die einzige Möglichkeit, das klinische Problem der Präeklampsie zu lösen, die frühzeitige Entbindung. Diese verursachte erhebliche iatrogene Frühgeburtlichkeit mit all ihren Konsequenzen. Darüber hinaus ist in den letzten Jahren immer klarer geworden, dass sich die Gesundheit der Schwangeren bzw. der Frau nach der Schwangerschaft und nach klinischem Verschwinden der Präeklampsie nicht völlig wiederherstellen lässt. Zahlreiche Studien belegen jetzt ganz klar, dass nach einer Präeklampsie ein lebenslanges Risiko bzw. eine Risikodisposition für kardiovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt), Typ-II-Diabetes oder ein metabolisches Syndrom bestehen. Die Ursache für die Stagnation sowohl auf wissenschaftlichem als auch auf klinischem Gebiet bezüglich einer Behandlung war die Tatsache, dass die Ätiologie der Erkrankung unklar war. In diese Situation ist in den Jahren 2002 und 2003 erheblich Bewegung gekommen, indem eine Bostoner Arbeitsgruppe um Ananth Karumanchi in der Lage war, einen wichtigen (wahrscheinlich den wichtigsten) pathogenetischen Faktor für das Entstehen einer Präeklampsie zu identifizieren und zu benennen [1].