Aktuelle Ernährungsmedizin 2011; 36: S1
DOI: 10.1055/s-0030-1265994
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pflanzenkost erhält gesund

Plant-Derived Diets Help You Stay Healthy
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Publication Date:
04 February 2011 (online)

Seit vielen Jahren ist bekannt, dass Nahrungspflanzen neben den klassischen Nährstoffen eine Fülle weiterer biologisch wirksamer Substanzen enthalten. Diese sekundären Pflanzenstoffe (SPS) sind in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthalten und damit Bestandteil der täglichen Kost. Die Pflanzen produzieren sie als Schutz gegen Schädlinge und Krankheiten, als Wachstumsregulatoren oder als Farbstoffe. Mehr als 10 000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe kommen in der Nahrung vor.

Schon sehr früh wurde vermutet, dass sekundäre Pflanzenstoffe im menschlichen Körper eine Reihe positiver gesundheitlicher Wirkungen entfalten. Eine Vielzahl von Studien hatte gezeigt, dass es Zusammenhänge zwischen den Ernährungsgewohnheiten und dem Risiko für bestimmte Erkrankungen gibt, die allein mit der Nährstoffzufuhr nicht zu erklären sind. Mittlerweile liegen aus mehreren Untersuchungen harte Daten vor, die auf protektive Effekte bei verschiedenen chronischen Erkrankungen hinweisen. Das gilt zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Leiden, neurodegenerative Störungen oder einzelne Krebsarten. Auch günstige Einflüsse auf die Haut und ganz allgemein hemmende Effekte auf Alterungsprozesse werden diskutiert.

Weltweit sind sekundäre Pflanzenstoffe Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Arbeit. Der zwölfte Journalisten-Workshop des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e. V. hatte dieses interessante Gebiet zum Thema und informierte über den momentanen Stand der Forschung. Eingegangen wurde dabei auch auf so wichtige Aspekte wie die Bioverfügbarkeit und den Stoffwechsel sekundärer Pflanzenstoffe sowie ihre gesundheitliche Bewertung im Rahmen der Prävention und Therapie u. a. von Beschwerden während der Wechseljahre. Kooperationspartner war das Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Die vorliegende Dokumentation informiert über die neuesten wissenschaftlichen Daten und die aktuelle Bewertung der Funktion dieser Stoffgruppe im Rahmen der menschlichen Ernährung.

Die Herausgeber
Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V.

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