Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11(4): 152
DOI: 10.1055/s-0030-1263009
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Neues Projekt zur Versorgungsforschung – "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster" startet

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Publication Date:
20 July 2010 (online)

 

Mit dem Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster startete am 23. März ein auf 3 Jahre angelegtes Forschungsprojekt, das erstmals über Institutionsgrenzen hinweg die komplexe Versorgung von Schmerzpatienten innerhalb eines städtischen Gesundheitssystems untersucht.

"Ziel des Aktionsbündnisses ist es, Wissens- und Versorgungslücken an den Schnittstellen städtischer Gesundheitseinrichtungen zu erkennen und zu schließen", erläuterte Projektleiter Professor Dr. Jürgen Osterbrink von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg im Rahmen eines Pressegesprächs (23. März 2010 in Münster) zum Start des Modellprojektes. So soll zukünftig eine optimale Schmerzbetreuung für Patienten auf kommunaler Ebene erleichtert werden.

Die parallel laufende gesundheitsökonomische Begleitung der Studie untersucht zudem Nutzen, Kosten und Wirtschaftlichkeit der Interventionen. "In Münster wird in allen 6 Krankenhäusern, allen Hospizen und Palliativstationen sowie in 2 Schmerzpraxen und 20 Pflegeeinrichtungen der Ist-Zustand des Schmerzmanagements evaluiert", so Osterbrink. Auf Basis der Ergebnisse werden Optimierungsvorschläge für eine vernetzte Schmerzbetreuung erarbeitet, implementiert und abschließend eine Re-Evaluation durchgeführt.

"Regelmäßiges Messen und Dokumentieren der Schmerzintensität sowie standardisierte Behandlungsschemata sind beispielsweise Voraussetzung für eine effektive schmerztherapeutische Versorgung", ergänzt Professor Dr. Esther Pogatzki-Zahn. Die Oberärztin am Universitätsklinikum Münster verantwortet im Modellprojekt den Sektor Krankenhäuser.

Offizieller Startschuss für das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster am 23.03.2010 (v.l.): Markus Lewe (Oberbürgermeister Stadt Münster), Dr. Michael Nake (Kanzler Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg), Dr. Ingrid Spohr (Leiterin Medizin Mundipharma), Birgit Fischer (Vorstandsvorsitzende Barmer GEK), Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn (Oberärztin Universitätsklinikum Münster), Prof. Dr. Jürgen Osterbrink (Projektleiter Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster) und Prof. Dr. Dr. Gerhard Brodner (Ärztlicher Direktor Fachklinik Hornheide) (Quelle: Thomas Terrahe).

Das in Art und Größe weltweit einzigartige Modellprojekt wird von der Stadt Münster, dem Land Salzburg und dem Unternehmen Mundipharma, Limburg, gefördert. Und außerdem von 14 Kooperationspartnern - unter anderem von Einrichtungen des städtischen Gesundheitswesens, Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe - ideell unterstützt. "Für uns als Versichertenvertreter und Versorgungsmanager ist die genaue Kenntnis regionaler Strukturen wichtig, um bedarfsgerechte und flächendeckende Angebote zu schaffen", betont Birgit Fischer, Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK. "Es bedarf der gemeinsamen Anstrengung aller in Medizin und Pflege Beteiligten, um langfristig eine optimale und effiziente Versorgung von Schmerzpatienten zu gewährleisten".

Mitteilung des Aktionsbündnisses Schmerzfreie Stadt Münster

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