physiopraxis 2010; 8(3): 16
DOI: 10.1055/s-0030-1251577
physiowissenschaft

Schlaganfall – Schnell auf der Treppe, aktiv im Alltag

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Publication Date:
15 March 2010 (online)

 

Je schneller Patienten nach einem Schlaganfall eine Treppe hinauf- und hinuntersteigen können, desto aktiver sind sie im Alltag.

Ein Forscherteam um Matar Abdullah Alzahranider von der Universität Sydney, Australien, untersuchte 42 Patienten, die im Schnitt drei Jahre zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten. Die Forscher wollten herausfinden, mit welchen Parametern man den Aktivitätsgrad der Betroffenen im Alltag am besten voraussagen kann. Dafür dokumentierten sie bei den Probanden zunächst das Alter, den Body Mass Index und die Zeit, die seit dem Schlaganfall vergangen war. Zusätzlich überprüften die Wissenschaftler die benötigte Hilfe durch den Partner sowie mehrere gangbezogene Variablen: die Gehgeschwindigkeit, die Gangkapazität, die Dual-Task-Fähigkeit – also den Grad der Automatisierung des Gehens – sowie die Zeit, die die Patienten brauchten, um elf Stufen hinauf- und hinunterzusteigen. Die alltägliche Aktivität der Patienten untersuchten die Forscher mithilfe eines kleinen Messgerätes an deren Hose. Das Gerät erfasste die Körperhaltung und die Bewegungen der Probanden. Mit einer statistischen Analyse berechneten Alzahranider und seine Kollegen anschließend die Vorhersagekraft aller Variablen.

Für die Zeit, die die Patienten auf den Beinen waren, und für die Menge ihrer Aktivitäten war die benötigte Zeit zum Treppensteigen der wichtigste Vorhersagefaktor. Die Autoren der Studie empfehlen, diesen Parameter als Grundlage für die Planung von Trainingsprogrammen oder für die Entlassung aus der Rehabilitation zu nutzen.

hoth

Aust J Physiother 2009; 40: 277–281

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