physiopraxis 2010; 8(3): 14-15
DOI: 10.1055/s-0030-1251575
physiowissenschaft

Zervikale Dysfunktion – Schlechte Korrelation zwischen MRT-Bildern und Symptomen

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Publication Date:
15 March 2010 (online)

 

Die von Patienten mit einer chronischen zervikalen Dysfunktion geäußerten Symptome korrelieren oftmals nicht mit MRT-Aufnahmen ihrer Halswirbelsäule.

Das ist das Ergebnis einer Studie des Physiotherapeuten Rogelio Coronado und seinem Team vom Orthopaedic Manual Physical Therapy Fellowship der Duke University in den USA. Sie bezogen 45 Personen (25 Frauen, 20 Männer, Durchschnittsalter 52 Jahre) mit einer chronischen zervikalen Dysfunktion in ihre Studie ein. Bei über 75 % der Probanden war eine Radikulopathie oder eine Myelopathie diagnostiziert worden. In einem Fragebogen dokumentierten die Teilnehmer ihre Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Händen sowie die Funktionsfähigkeit der oberen und unteren Extremitäten. Bei der Kernspintomografie (MRT) achtete das Forscherteam auf den Durchmesser des Spinalkanals, die Liquormenge im Bereich des Rückenmarks und auf andere Zeichen einer Rückenmarkskompression. Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass 73 % der Probanden während der Studie unter zervikalen Schmerzen litten. Von einer verminderten Handfunktion berichteten 64 % (36 % an beiden Händen). Probleme beim Gehen hatten 40 % der Probanden. Die Forscher konnten jedoch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den Symptomen der Pa tienten und einer durch die MRT-Aufnahmen festgestellten Kompression des Rückenmarks herstellen.

Als eine Einschränkung in ihrer Methodik sehen Coronado und sein Team den benutzten Fragebogen. Möglicherweise hätten die Probanden mit ergänzenden Fragen genauere Auskünfte über ihre Symptome gegeben.

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J Man Manip Ther 2009; 17: 148–153

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