Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(5): 247-254
DOI: 10.1055/s-0029-1225467
Schwerpunkt

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Die Kur – eine unterstützende Therapieform mit gutem Ruf – Denn Prävention ist besser als Therapie

Curative spa medicine: a supportive therapy of high reputation – Since prevention is better than cureJürgen Kleinschmidt1
  • 1Fachbereich Kurortmedizin, Institut für Gesundheits- und Rehawissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München (Vorstand: Prof. Dr. med. Gerold Stucki)
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Publication Date:
29 May 2009 (online)

Die Besonderheit von kurärztlich angeleiteten seriellen Therapie- und anderen Maßnahmen am Kurort genießt auch über Deutschland hinaus einen sehr guten Ruf. Nicht zuletzt deshalb wird der ungeschützte Begriff ,Kur' vielfältig benutzt – von der Wurmkur für den Hund über Abmagerungs-, Schönheits- oder Schlafkuren bis hin zu Auslandskuren. Aber auch klinische Rehabilitationsaufenthalte und sogar Anschlussheilverfahren nach Akuterkrankungen fallen in unserem Sprachgebrauch häufig unter den Sammelbegriff ,Kur'. Darüber droht allerdings die Bedeutung der originären ambulanten medizinischen Kur in Deutschland ins Hintertreffen zu geraten, obwohl gerade diese wie kaum eine andere Therapieform die stets geforderte Eigenbeteiligung als Ausweis des Engagements an der eigenen Gesundheit realisiert.

The specific merits of serial therapy measures and other methods initiated by spa physicians at the health resort are well estimated not only in Germany. That is one of the reasons why „cure“, which is a legally unprotected term, is indiscriminately used in many instances – from „worm cure“ for dogs to „slimming cure“, „beauty cure“ or „sleep cure“ to „seaside cure“ or „health resort cure“ and the like. Even clinical rehabilitation treatment and subsequent treatments after an acute disease are designated as „cure“. This may involve the possible risk in Germany of neglecting the original outpatient cure in a spa which specifically requires the patient's active participation in promoting his own health.

Literatur

  • 1 Hildebrandt G.. Prinzipien der Kurorttherapie. In: Quentin KE (Hrsg). Grundlagen der Kurortmedizin und ihr Stellenwert im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland. Kassel: Hans Meister Verlag 1987: 44
  • 2 Eberl T, Kleinschmidt J.. Zur Bedeutung der Kompaktkuren beim gesundheitsökonomischen Vergleich der wohnortnahen und wohnortfernen Rehabilitation.  Heilbad und Kurort. 2005;  57 14-16
  • 3 Brusis O.. Über die Indikation von Frühheilverfahren mit Terrainkuren bei Sozialversicherten mit Kreislaufschäden und über die Prüfung des Kurerfolges. Humanmed.-Dissertationsarbeit, LMU München 1961

Korrespondenz

Prof. Dr. Dr. Dipl.-Phys. Jürgen Kleinschmidt

Leiter des Fachbereichs Kurortmedizin Institut für Gesundheits-und Rehawissenschaften Ludwig-Maximilians-Universität München

Marchioninistraße 17

83177 München

Email: juergen.kleinschmidt@uni-muenchen.de

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