NOTARZT 2021; 37(06): 309-310
DOI: 10.1055/a-1581-0530
Aktuelles

Vermeidung von Infektionen durch Aerosole

Wissenschaftliches Positionspapier der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Einleitung

Aerosole tragen wesentlich zum Infektionsgeschehen bei. Das Positionspapier soll dazu beitragen, weitere Infektionswellen zu vermeiden und individuelle Gefährdungen durch infektiöse Aerosole besser einzuschätzen und effektive Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Es muss zwischen direkten und indirekten Infektionen unterschieden werden. Die direkte Infektion ist die Übertragung beim Sprechen, Husten oder Niesen, wobei Aerosole in großer Anzahl über kurze Distanz (geringer als 1,5 m) direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Aufgrund der hohen Viruslast ist dies bereits möglich, wenn Menschen wenige Minuten miteinander interagieren (Unterhaltung) oder beisammen sind (Büro, ÖPNV). Die indirekte Infektion resultiert aus einer Übertragung durch infektiöse Aerosolpartikel, die sich über mehrere Stunden in Innenräumen anreichern. Bei ausreichender Viruslast und hinreichend langen Verweilzeiten in Räumen (mehr als 15 Minuten) können diese auch unter Einhaltung der Abstandsregeln zu Infektionen führen. Diese beiden Übertragungswege beeinflussen maßgeblich das daraus resultierende Infektionsrisiko:

Innerhalb geschlossener Räume kann es sowohl zu direkten als auch indirekten Infektionen kommen. Außerhalb geschlossener Räume (im Freien) kann es nur zu direkten Infektionen kommen, daher sind nur geringere Schutzvorkehrungen notwendig.



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Article published online:
06 December 2021

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