Notaufnahme up2date 2023; 05(02): 165-184
DOI: 10.1055/a-1517-3855
Trauma, Rücken und Extremitäten

Beckentrauma

Erik Schiffner
1   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland (Ringgold ID: RIN39064)
,
Pascal Jungbluth
1   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland (Ringgold ID: RIN39064)
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Patienten mit Beckentrauma sind in der Notaufnahme häufig anzutreffen. Beim jungen Menschen ist dies meist eine komplexe, akut lebensbedrohliche Verletzung infolge eines Hochrasanztraumas. Abzugrenzen davon ist die Beckenfraktur beim älteren Menschen, die wiederum häufig die Folge eines Bagatelltraumas ist. Alle Patienten mit diesen Verletzungen benötigen rasch eine standardisierte Diagnostik und Therapie in der Notaufnahme.

Kernaussagen
  • Beckenringfrakturen nach Hochenergietraumen sind aufgrund ihrer hohen Letalität von großer Bedeutung.

  • Patienten mit angelegter Beckenschlinge sollten diese bis zur Bildgebung behalten und keiner weiteren Stabilitätsprüfung unterzogen werden.

  • Intubierte Patienten benötigen eine schnelle Diagnostik.

  • Grundlage des Notfallbehandlungskonzepts ist das ATLS-Konzept.

  • Die Therapie richtet sich nach der Kreislaufstabilität des Patienten und der mechanischen Stabilität des Beckenrings. Dafür ist eine sichere Klassifikation der Beckenringfraktur notwendig.

  • Entscheidend für die Langzeitprognose ist die frühe Mobilisation des Patienten.

  • Die Anzahl der Beckenfrakturen im hohen Alter nimmt zu (>75 Jahre).

  • Bei Schmerzen am hinteren Beckenring sollte dieses Patientengut (>75 Jahre) großzügig einer CT-Diagnostik zugeführt werden.



Publication History

Article published online:
12 April 2023

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