Pneumologie 2020; 74(08): 488-489
DOI: 10.1055/a-1199-7494
Pneumo-Fokus

COVID19: Obduktionsstudie bestätigt Lungenschädigung und Thromboembolierisiko

Bereits klinisch bestand der Verdacht, dass SARS-CoV-2 eine Koagulopathie induzieren könnte. Die Obduktionsstudie aus dem UKE Hamburg-Eppendorf bestätigt nicht nur die erhöhte Thromboseneigung, sondern auch die Infektion von Organen außerhalb der Lunge. Zusätzlich ergab die Autopsie von 12 Verstorbenen wichtige virologische und histopathologische Befunde.

Fazit

58 % der häufig vorerkrankten, überwiegend männlichen, älteren Patienten hatten venöse Thrombosen und 67 % eine diffuse Alveolarschädigung. Die hohe Inzidenz thromboembolischer Ereignisse spricht dafür, dass ambulant und stationär behandelte Infizierte von einer Antikoagulation profitieren könnten, so die Autoren. Insbesondere bei erhöhten D-Dimeren sei Vorsicht geboten. Die Lungenpathologie und die pulmonalen CT mit basal konsolidierten, luftfreien Lungen erklärten die Schwierigkeiten des Beatmungsmanagements. Die Infektion weiterer Organe erfolge wahrscheinlich über eine Virämie.



Publication History

Article published online:
21 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York