Nervenheilkunde 2019; 38(07): 500-501
DOI: 10.1055/a-0931-7084
Gesellschaftsnachrichten
Georg Thieme Verlag KG

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V.

Joachim Sproß
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Publication Date:
10 July 2019 (online)

Forschungspreise der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke an renommierte Wissenschaftler und Nachwuchsforscher

Die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) ist der nationale und internationale Duchenne-Erb-Preis. Dieser wird im 2-Jahresrhythmus an Forscher/Wissenschaftler für eine herausragende Lebensleistung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen vergeben. Im Rahmen einer feierlichen Sitzung in der gut besuchten Aula der Georg-August-Universität Göttingen wurden die diesjährigen Preisträger, Prof. Kate Bushby, Newcastle, sowie Prof. Albert Ludolph, Ulm, gewürdigt. Die Laudatoren Prof. Volker Straub (für Kate Bushby) und Prof. Reinhard Dengler (für Albert Ludolph) hoben in besonderer Weise ihre wissenschaftlichen Verdienste, ihre klinischen Leistungen sowie ihre Nähe zu den Patienten bzw. Patientenorganisationen hervor. In eindrucksvoller Form konnten sich beide Preisträger mit interessanten Beiträgen bedanken. Während Kate Bushby ihre Vision 2049 (medizinisch, gesellschaftliche, politisch) vorstellte, präsentierte Adolf Ludolph neueste Forschungsergebnisse aus seinem ALS-Forscherteam aus Ulm. Beide Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 6250 Euro.

Gesponsert von der Fa. Hormosan (Preisgeld in Höhe von 2500 Euro) wurde der Juniorpreis an Dr. Elena Ikenberg, München, vergeben. Prof. Reinhard Dengler stellte die Preisträgerin kurz vor, anschließend berichtete Elena Ikenberg über ihre prämierte Arbeit zu CMT sowie LGMD2D.

Zum zweiten Mal ist der Myositispreis vergeben worden, diesjährig an Dr. Per-Ole Carstens, Göttingen. Nachdem Prof. Bernhard Neundörfer ihn kurz vorstellte, konnte Per-Ole Carstens, auch als Mediziner des Göttinger Neuromuskuläres Zentrums, seine Dysphagie-MRT-Studie bei der IBM vorstellen. Das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro wurde von den Eheleuten Dr. Dumm und Frau Frauke-Martini gespendet.

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DGM-Vorstand, Laudatoren, Sponsoren, Tagungspräsident und Preisträgern: v. l. n.r: Prof. K. Bushby (Duchenne-Erb-Preis), Prof. E. Wilichowski (Tagungspräsident), Silke Schlüter (Vertr. Sponsoren), Prof. A. Ludolph (Duchenne-Erb-Preis), Dr. S. Perschke (DGM Vorstandsvorsitzender), Prof. K. Hell (Felix-Jerusalem-Preis), PD Dr. A. von Moers (DGM Vorstand), S. Raab-Pless (Vertr. Sponsoren), Prof. A. Grimm (Felix-Jerusalem-Preis), Dr. E. Ikenberg (Juniorpreis), Dr. P.-O. Carstens (Myositispreis), Prof. R. Dengler (DGM-Vorstand), M. Schomber (Vertr. Sponsoren), Prof. V. Straub (Laudator), Dr. D. Brenner (Felix-Jerusalem-Preis), Prof. B. Neundörfer (DGM Vorstand) (Quelle: DGM e. V., Freiburg)

Der Felix-Jerusalem-Preis wird in 3 Rängen vergeben und von der Firma Sanofi-Genzyme gesponsert. Der Preis soll der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen im deutschsprachigen Raum dienen. Mit ihm werden jüngere Forscher für Verdienste bei der Erforschung von Pathomechanismen und für objektiv nachvollziehbare Therapieerfolge bei allen Formen von neuromuskulären Erkrankungen ausgezeichnet. Den ersten Rang und damit ein Preisgeld in Höhe von 7500 Euro wurde Dr. David Brenner, Ulm, zugedacht. Prof. Dengler würdigte u. a. seine zahlreichen Publikationen im Bereich der ALS. Einen kurzen Einblick darüber konnte Dr. Brenner anschließend präsentieren.

Den zweiten Rang verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro erzielte Prof. Alexander Grimm. Schon die kurze Vorstellung seiner Arbeiten über die bildgebenden Verfahren in der Diagnostik, vorgetragen durch Prof. Neundörfer, zeigten die Preiswürdigkeit. Alexander Grimm zeigte anschließend Sequenzen seiner Arbeiten.

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Aula der Universität Göttingen (Quelle: DGM e. V., Freiburg)

PD Dr. Arpad von Moers stellte die Preisträgerin des dritten Preises vor (2500 Euro), Prof. Ann-Kathrin Hell. Als Leitung der Kinderorthopädie in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität (UMG); Operatives Kinderzentrum UMG veranschaulichte sie dem eher neurologisch geprägten Publikum innovative Therapiekonzepte für Kinder mit Spinaler Muskelatrophie und Wirbelsäulendeformitäten.