Präventive Maßnahmen zur Kontrakturprophylaxe in der geriatrischen Pflege. Eine systematische Übersichtsarbeit.

Kontrakturen gehören zu den Gesundheitsproblemen mobilitätseingeschränkter, geriatrischer Patienten. Ihre funktionalen Folgen machen Kontrakturen so klinisch bedeutsam. Prophylaktische Interventionen scheinen unerlässlich. Diese systematische Übersichtsarbeit untersucht, welche prophylaktischen Interventionen für immobilitätsbedingte Kontrakturen in der geriatrischen Langzeitpflege eingesetzt werden und wie wirksam sie sind. Die Literatursuche wurde in den Datenbanken PubMed, PEDro, CINAHL und der Cochrane Library durchgeführt (Mai 2010). Einschlusskriterien waren: Studien, die explizit Interventionen zur Prophylaxe von Kontrakturen untersuchen, im Setting Alten- oder Langzeitpflege angesiedelt sind und Studienteilnehmer ab 65 Jahre untersuchen. Primär wurde nach RCTs, systematischen Reviews und Metaanalysen gesucht, die im Zeitraum zwischen 1990 bis Mai 2010 in englischer und deutscher Sprache publiziert wurden. Die eingeschlossenen Studien wurden von einer Autorin analysiert und bewertet und von der zweiten kontrolliert. Die methodische Qualität wurde anhand akzeptierter Kriterien kritisch beurteilt. Insgesamt konnten acht Studien eingeschlossen werden. Die prophylaktischen Interventionen lassen sich in mobilitätsfördernde und positionsunterstützende Interventionen einteilen. Mobilitätsfördernde Interventionen zielen auf die Vermeidung von Kontrakturen und Immobilität ab, beispielsweise durch Übungen bezüglich des Bewegungsgrades. Positionsunterstützende Interventionen sind Bewegungs- und Positionsveränderungen, die mit Unterstützung von Pflegepersonen durchgeführt werden. Aufgrund der mangelnden Qualität der Studien kann die Wirksamkeit für einzelne Maßnahmen nicht abgeleitet werden. Weitere Studien zur Kontrakturprophylaxe sind notwendig, die neben patientenrelevanten Ergebnisparametern, unerwünschte Wirkungen und Kosten berücksichtigen.

Contractures constitute a health problem in mobility-restricted geriatric patients. Contractures are clinically important due to their impact on functional outcome. Prophylactic interventions seem to be indispensable. We performed a systematic review studying the interventions used to prevent immobility-related contractures in the geriatric long-term care. The efficacy and safety of preventive methods was assessed. Electronic literature searches covered the databases PubMed, PEDro, CINAHL and the Cochrane Library (May 2010). Eligibility criteria for studies were: Investigation of an intervention aimed to prevent contractures, conducted in a geriatric and long-term care setting, inclusion of participants aged > 65 years. The primary search focused on RCTs, systematic reviews und meta-analysis published between 1990 and May 2010 in English or German. The included studies were analysed and evaluated by one author while a second author checked the results. Methodological quality was critically evaluated using internationally accepted criteria. Eight studies met the inclusion criteria. Prophylactic interventions comprise mobility-encouraging and position-supportive interventions. Mobility-encouraging interventions aim to prevent contractures and immobility, for example offering range-of-motion exercises. Position-supportive interventions are transformations of motion and position, which are conducted with nurses' support. Due to limited methodological quality of these studies, the efficacy of certain measures remains unclear. Further studies on contracture prophylaxis investigating patient-relevant outcomes, interventions' adverse effects and costs are required.