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Gesundheitsförderung im Setting Kita

Ausgangslage und Perspektiven durch das Präventionsgesetz

Health promotion programs in daycare centers for children

Status quo and new perspectives through the Prevention Law

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Prävention und Gesundheitsförderung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

Kita wird in Präventionsgesetz und Bundesrahmenempfehlungen als zentrales Setting der Gesundheitsförderung (GF) benannt. Die konkreten Regelungen und ihre Ausgestaltungen sind bislang nur allgemein skizziert.

Fragestellung

Wie kann Kita als Setting der GF weiter profiliert werden?

Methoden

Es werden die neuen gesetzlichen Regelungen für den Settingansatz sowie der auf Kita bezogenen Vereinbarungen der Nationalen Präventionskonferenz, Abgleich mit feldspezifischen Herausforderungen für GF in Kitas, Analyse der aktuellen Situation und Identifikation von Handlungsbedarfen auf Basis der Evaluation des Gesundheitsziels und des Bundesgesundheitsberichts dargestellt.

Ergebnisse

Das Präventionsgesetz hat die Ausgangslage für GF in Kitas insbesondere finanziell verbessert. Kitas sind ein dynamisches Arbeitsfeld mit hohem Potenzial für GF. Durch die Bildungsprogramme bestehen zahlreiche Anknüpfungsoptionen. Es gibt bereits eine Vielzahl an Aktivitäten, insbesondere durch Krankenkassen, die jedoch insgesamt eher inselartig verlaufen.

Schlussfolgerung

Die neuen Möglichkeiten sollten dazu genutzt werden, die quantitativ gute Entwicklung durch Koordination und Qualitätsentwicklung zu verstärken und feldspezifische Anforderungen (BGF, Zusammenarbeit mit Eltern, Partizipation, regionale Vernetzung) zu bedienen. Es bedarf einer Abkehr der bisherigen Einzelmaßnahmen hin zu gebündelten und kassenübergreifenden Aktivitäten im Sinne gesundheitsförderlicher, partizipativer Organisationsentwicklung in Kitas.

Abstract

Background

The German law to strengthen health promotion and prevention (Prevention Law, PraevG 2015) along with the Federal Recommendations Framework recognize daycare centers for children as a central setting for health promotion. However, concrete regulations and strategies to support implementation are currently lacking.

Objective

The objective of this article is to discuss how day-care centers for children can be established as a central setting for health promotion in practice.

Methods

The new legal regulations for the setting approach and the agreements with daycare centers of the national prevention conference are presented, the field-specific challenges for health care promotion in daycare enters are compared, the current situation is analyzed, and the needs for action are identified based on the evaluation of the health objective and the federal health report.

Results

The Prevention Law (PraevG 2015) has substantially improved the situation to initiate health promotion activities in daycare centers for children. Educational frameworks offer a number of points for further contact regarding health promotion activities. While a large number of health promotion activities already exist, they mainly tend to be isolated projects offered by various health insurance funds rather than a coordinated approach.

Conclusion

New opportunities should be used to focus on quality development and coordination of the existing programs with due consideration of field-specific requirements. A comprehensive strategy to promote and guide coordinated efforts for activities is needed to replace the current trend of isolated programs.

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Notes

  1. Eine nicht definierte Form der Beteiligung kann zu „Alibi“-Partizipation führen. Umgekehrt zeigt die Vorgabe des Bundeskinderschutzgesetzes, die die Erteilung der Betriebserlaubnis gemäß § 45 Absatz 2 SGB VIII an die Vorlage von Beteiligungskonzepten koppelt, dass konkrete Verpflichtungen die Auseinandersetzung mit Partizipation dynamisieren können.

  2. Nonformale Förderangebote finden in der Regel außerhalb des staatlich finanzierten und regulierten Bildungs- und Betreuungssystems statt, sie umfassen z. B. sportliche, musische oder andere künstlerische Angebote und Eltern-Kind-Gruppen, die nicht wie Kindertageseinrichtungen der öffentlich geförderten Kinder- und Jugendhilfe zuzuordnen sind (vgl. [26]).

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Danksagung

Die Autorinnen und der Autor danken Melanie Lubke und Britta Bacchetta für die Hilfe beim Erstellen des Manuskripts.

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Interessenkonflikt

R. Geene, A. Richter-Kornweitz, P. Strehmel und S. Borkowski geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

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Geene, R., Richter-Kornweitz, A., Strehmel, P. et al. Gesundheitsförderung im Setting Kita. Präv Gesundheitsf 11, 230–236 (2016). https://doi.org/10.1007/s11553-016-0559-9

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