Zusammenfassung
Der üblicherweise in diagnostisch-therapeutischen Kategorien denkende Arzt sieht sich bei der Tätigkeit als medizinischer Sachverständiger im Sozial- und Zivilrecht mit zahlreichen Fallstricken konfrontiert. Hauptfehlerquelle bei der Erstattung von Gutachten sind mangelnde Kenntnisse der Unterschiede und Besonderheiten in der Terminologie und der Bemessung von Gesundheitsstörungen in den verschiedenen Rechtsformen. Bei Zusammenhangsgutachten stehen außerdem Probleme mit dem unterschiedlichen Beweismaß in den verschiedenen Gliedern der “Kausalkette” sowie die unterschiedliche Bewertung unfallunabhängiger Gesundheitsstörungen im Vordergrund. Letztlich gilt es, formale Fehler im Management und bei der Abfassung von Gutachten zu vermeiden sowie Übertragungsprobleme und mögliche Rollen- und Interessenskonflikte zu beachten.
Summary
A physician thinking in the usual diagnostic/therapeutic fashion is faced with numerous pitfalls when presenting expert opinions as a medical advisor in courts of law. The main source of errors in assessment is the lack of understanding of differences and peculiarities of terminology and how health disturbances are rated in the various legal fields. Additionally, there are major problems with different valuations of evidence in the “causative chain” and how to estimate the influence of previous health disturbances. Finally, it is important to avoid formal mistakes in the formulation of expert opinions and to avoid creating confusion in presentation, role conflicts, and conflicts of interest.
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Widder, B. Vermeidbare Fehler bei neurologischen Begutachtungen. Nervenarzt 72, 755–763 (2001). https://doi.org/10.1007/s001150170031
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001150170031