Zusammenfassung
Sowohl präklinisch als auch klinisch stellt die Rettung und Behandlung von Lawinenopfern eine Herausforderung dar.Obwohl die Hypothermie in der Gesamtmortalität der Lawinenopfer initial eine eher untergeordnete Rolle spielt, ist die regelrechte Behandlung von unterkühlten Patienten präklinisch wie auch klinisch für das Überleben entscheidend. Hierbei ist eine gute Zusammenarbeit sowohl des Rettungspersonals als auch der weiterbehandelnden Klinik notwendig.Dazu gehört die Durchführung einer Triage durch den erfahrenen Notarzt sowie die Behandlung der Hypothermie durch eine geeignete Klinik, die auch strukturell in der Lage ist,unterkühlte Patienten adäquat zu therapieren.
Obwohl Lawinenopfer im Südschwarzwald eher selten sind, überlebte zuletzt im Frühjahr 2002 ein ganzverschüttetes Lawinenopfer nach 70 min Verschüttungsdauer und einer Verschüttungstiefe von 200 cm einen Lawinenabgang am Feldberg.
Durch eine Übersicht der aktuellen Literatur wollen wir einerseits einen Algorithmus gemäß den Richtlinien des IKAR (Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen) für das Rettungspersonal/Notarzt wiedergeben, zum anderen den aktuellen Stand der adäquaten Behandlung einer akzidentellen Hypothermie entsprechend den verschiedenen Stadien aufzeigen.
Abstract
The importance of emergency medical treatment for avalanche victims in the pre-clinical and clinical sector is still actual.Based on new investigations, guidelines for triage have been endorsed by the International Commission of the Alpine Rescue Services (ICAR) to reduce secondary deaths following the successful extrication of victims from the avalanche mass.Although hypothermia plays a secondary role in the total mortality of avalanche victims, the most important task if extrication lasts 35 min or more is the professional treatment of hypothermia.
Avalanche emergencies in the southern part of the Black Forest are quite rare. In February 2002 one avalanche victim in this region survived despite a statistically bad prognosis.
Based on the current literature,we provide an algorithm which conforms with the ICAR guidelines for emergency personnel and describe the possibilities and standard stage dependent treatment in cases of accidental hypothermia.
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Dr.P.C. Strohm Department für Orthopädie und Traumatologie,Klinik für Traumatologie, Universitätsklinikum, Hugstetterstraße 55, 79106 Freiburg im Breisgau, E-Mail: strohm@ch11.ukl.uni-freiburg.de
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Strohm, P., Köstler, W., Hammer, T. et al. Lawinennotfall und akzidentelle Hypothermie . Unfallchirurg 106, 343–347 (2003). https://doi.org/10.1007/s00113-003-0582-0
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00113-003-0582-0