Zusammenfassung
Der Paradigmenwechsel im Behandlungskonzept der akuten Appendizitis sorgt aktuell für intensive Diskussionen. Die Diagnosestellung und Differenzierung einer unkomplizierten von einer komplizierten Appendizitis sowie die Auswahl einer adäquaten Therapie sind herausfordernd, insbesondere seitdem konservative Therapiemodelle publiziert wurden. Die laparoskopische Appendektomie stellt weiterhin den Standard für die meisten Fälle dar. Leitlinien zur Behandlung einer akuten Appendizitis existieren in Deutschland nicht. Eine Expertengruppe hat daher nach 3 Treffen insgesamt 21 Empfehlungen zur Behandlung der akuten Appendizitis erarbeitet. Es wurden PICO(Population-Intervention-Comparison-Outcome)-Fragen definiert und die Empfehlungen im Rahmen eines Delphi-Votums finalisiert. Die Ergebnisse wurden vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur erarbeitet. Das Ziel dieser Initiative war es, eine grundlegende Entscheidungshilfe für die klinische Routine in der Behandlung der akuten Appendizitis zu etablieren.
Abstract
The paradigm shift in the treatment concept for acute appendicitis is currently the subject of intensive discussions. The diagnosis and differentiation of an uncomplicated from a complicated appendicitis as well as the selection of an adequate treatment is very challenging, especially since nonoperative treatment models have been published. The laparoscopic appendectomy is still the standard for most cases. Guidelines for the treatment of acute appendicitis do not exist in Germany. Therefore, a group of experts elaborated 21 recommendations on the treatment of acute appendicitis after 3 meetings. After initial definition of population, intervention, comparison and outcome (PICO) questions, recommendations have been finalized through the Delphi voting system. The results were evaluated according to the current literature. The aim of this initiative was to define a basic support for decision making in the clinical routine for treatment of acute appendicitis.
Avoid common mistakes on your manuscript.
Epidemiologie
Die international durchschnittliche Inzidenz einer akuten Appendizitis (AA) beträgt 100 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Eine AA wird bei ca. 150.000 Menschen pro Jahr in Deutschland diagnostiziert. Das Lebenszeitrisiko, an einer AA zu erkranken, beträgt 8,6 % bei Männern und 6,7 % bei Frauen [1], während das Appendektomierisiko bei Männern (12 %) deutlich geringer ist als bei Frauen (23 %). Der internationalen Literatur zufolge bewegt sich der Altersgipfel im Adoleszentenalter (Männer 10 bis 14 Jahr, Frauen 15 bis 19 Jahre). In den 3 deutschen Qualitätssicherungsstudien für Appendizitis (1988/89; 1996/97; 2008/09) hingegen stieg das Durchschnittsalter der Patienten innerhalb der 3 genannten Zeitperioden von 26 auf 35 Jahre [2].
Material und Methoden
Im Rahmen des Projektes der Deutschen Gesellschaft für Allgemein und Viszeralchirurgie (DGAV) „Qualitätssicherung der Indikationsstellung zur operativen Therapie“ wurde eine Expertengruppe zum Thema Appendizitis aus 6 viszeralchirurgischen Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen definiert.
Es wurde eine Literaturrecherche zur AA in PubMed, Cochrane Library sowie in historischen Texten entsprechend dem Manual Systematische Literaturrecherche für die Erstellung von Leitlinien, Version 1.0 durchgeführt [3].
Metaanalysen, randomisierte kontrollierte Studien sowie die bestehenden internationalen Leitlinien wurden vornehmlich berücksichtigt. Hierdurch wurde das erste Ergebnis von 23.528 gefundenen Studien zum Thema auf insgesamt 164 Studien mit Erscheinungsdatum bis Mai 2019 reduziert.
Innerhalb der Appendizitis-Arbeitsgruppe der DGAV wurden die Ergebnisse der Literaturrecherche sowie die gegenwärtig gängigen Behandlungskonzepte in Deutschland diskutiert. Es wurden entsprechend dem PICO(Population-Intervention-Comparison-Outcome)-System (Tab. 1) die Schlüsselfragen zur Diagnostik und Behandlung der unkomplizierten (UA) und komplizierten Appendizitis (KA) definiert und innerhalb der Expertengruppen die Empfehlungsvorschläge entsprechend der reevaluierten Literatur erarbeitet (Abb. 1). Im Folgenden führten wir eine Delphi-Abfrage durch. Ein Konsensus mit einer Mehrheit >70 % führte zu den ausgesprochenen Empfehlungen.
Empfehlungen der Expertenkommission DGAV zur Indikationsstellung und Therapie der akuten Appendizitis
Klassifikation der akuten Appendizitis
Eine AA kann je nach Ausprägungsgrad in eine unkomplizierte (UA) und eine komplizierte Appendizitis (KA) eingeteilt werden (Tab. 2). Manche Autoren verstehen unter KA lediglich eine perforierte Appendizitis [4], während die European Association of Endoscopic Surgery (EAES) eine genauere Klassifikation vorschlägt.
Eine unkomplizierte Appendizitis ist eine Inflammation der Appendix vermiformis ohne Hinweis auf Gangrän, Umgebungsphlegmone, freie purulente Flüssigkeit oder Abszess.
Die Unterscheidung zwischen UA und KA sollte bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung erfolgen
Eine komplizierte Appendizitis wird als jede Art gangränöser Appendizitis mit oder ohne Perforation, mit periappendikulärer Phlegmone, freier Flüssigkeit oder perityphlitischem Abszess definiert [5].
Die obige Einteilung erfolgt in der Literatur und im klinischen Alltag am häufigsten anhand intraoperativer oder postoperativer histologischer Befunde. Um ein entsprechendes Therapiekonzept auswählen zu können, sollte die Unterscheidung zwischen UA und KA bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung erfolgen. Nach der aktuellen Datenlage gibt es jedoch kein etabliertes Verfahren, um die prätherapeutische Klassifizierung der AA sicher durchführen zu können. Inwiefern die prätherapeutische Einschätzung mit intraoperativem oder später histologischem Befund korreliert, müssen zukünftige Studien klären (Tab. 5).
Diagnostik der akuten Appendizitis
Eine klinische Untersuchung mit Berücksichtigung diverser Appendizitiszeichen (z. B. Mc Burney‑, Lanz‑, Blumberg‑, Rovsing‑, Psoas-Zeichen) sowie eine Blutentnahme sind obligate diagnostische Schritte bei vorliegendem Verdacht einer akuten Appendizitis [6].
Eine Verlagerung des Schmerzes vom Epigastrium in den rechten Unterbauch in der Anamnese ist häufig für eine AA zutreffend [7].
Eine Leukozytose im Blut bzw. Granulozytose mit einem hohen Anteil der neutrophilen polymorphkernigen Granulozyten und eine erhöhte CRP(C-reaktives Protein)-Konzentration im Serum sind unspezifische Entzündungsparameter [8]. Das Vorhandensein einer AA ist wahrscheinlicher bei positivem Nachweis von 2 oder mehr Variablen, während sie bei Fehlen aller Variablen unwahrscheinlich erscheint [9].
Das Procalcitonin scheint keinen relevanten Stellenwert in der routinemäßigen Diagnostik der AA zu haben, während hohe Procalcitoninwerte sowie hohe CRP-Werte mit einer KA korrelieren [10, 11].
Die erhöhte Körpertemperatur und Fieber sind unspezifische Symptome, die aber mit fortgeschrittener Appendizitis korrelieren, sodass die Temperaturmessung regelmäßig in die Diagnostik eingeschlossen werden soll [8].
Obwohl die digitale rektale Untersuchung lange Zeit als unabdingbarer Teil der klinischen Untersuchung bei Verdacht auf eine AA betrachtet wurde, ist die routinemäßige Durchführung dieser Untersuchung einer Metaanalyse zufolge nicht zwingend erforderlich [12].
Eine Urinanalyse und ein Schwangerschaftstest sind schnelle, nichtinvasive diagnostische Maßnahmen, die weitere Informationen zu Differenzialdiagnosen bei Unterbauchschmerzen liefern können. Eine orientierende Urinanalyse (Urinstreifentest oder laborchemische Urinanalyse) sowie ein Schwangerschaftstest bei jungen, fruchtbaren Frauen sollten regelmäßig durchgeführt werden ([6]; Tab. 5).
Appendizitis-Scores
Aufgrund der sehr variablen klinischen Präsentation und des breiten Spektrums an Differenzialdiagnosen wurden verschiedene Scores entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein einer AA klinisch einzuschätzen. Die meist angewendeten Scores sind Alvarado (MANTRELS)-Score, gefolgt von Appendicitis Inflamatory Response (AIR oder Andersson’s)-Score, Pediatric Appendicitis Score (PAS), Raja Isteri Pengiran Anak Saleha Appendicitis(RIPASA)-Score und Adult Appendicitis Score (AAI) [13,14,15,16].
Diese können die diagnostische Sicherheit im Gegensatz zur alleinigen klinischen Einschätzung erhöhen und die Entscheidungsfindung erleichtern ([17]; Tab. 3).
Die bildgebenden Verfahren werden allerdings in den genannten Scores nicht berücksichtigt. Zudem ist die Klassifizierung einer Appendizitis nicht möglich. Insgesamt ist die Anwendung der Appendizitis-Risikoscores im klinischen Alltag in Deutschland wenig verbreitet.
Um die Mängel der zur Verfügung stehenden Appendizitis-Scores zu überwinden, werden aktuell neue Scoring-Systeme vorgeschlagen [18, 19].
Atema et al. integrierten klinische Parameter und Ergebnisse der bildgebenden Verfahren (Sonographie oder CT) bei Patienten mit klinischem Verdacht auf AA und entwickelten 2015 einen Risikoscore zur prätherapeutischen Differenzierung zwischen unkomplizierter und komplizierter Appendizitis. Dieser Score zeigte eine negative prädiktive Rate von 95 % für die richtige Identifizierung einer unkomplizierten Appendizitis [19].
Gomes et al. kombinierten klinische, radiologische und intraoperative laparoskopische Befunde [18]. Dieses System sollte eine genauere Stratifizierung der Patientengruppen liefern, seine Anwendbarkeit in der Praxis benötigt jedoch weitere klinische Studien (Tab. 4 und 5).
Bildgebende Verfahren zur Diagnostik der akuten Appendizitis
Die Rolle der Radiologie im Prozess der Diagnosestellung bei AA wird in der Literatur kontrovers diskutiert.
Die niederländischen Leitlinien sehen die bildgebenden Verfahren als unabdingbaren Teil der Appendizitisdiagnostik [20]. In den USA wird bei über 80 % der Patienten eine Bildgebung (fast immer Computertomographie [CT]) durchgeführt, während in Europa bei ca. einem Drittel der Fälle und in Australien bei ca. drei Viertel der Patienten bei Appendizitisverdacht die Anwendung der bildgebenden Verfahren gar nicht erfolgt [17].
Die AA wird in Europa nach wie vor als klinische Diagnose wahrgenommen und die Entscheidung zur diagnostischen Laparoskopie leichter getroffen. Daraus folgend, erreicht die negative Appendektomierate (Entfernung der histopathologisch gesunden Appendix) bis zu 32 % [21, 22], während diese in den USA <5 % ausmacht [23]. Die negative Appendektomierate mit internationalem Durchschnitt von 15 % kann durch suffiziente Bildgebung signifikant reduziert werden [17].
Die negative Appendektomierate kann durch suffiziente Bildgebung signifikant reduziert werden
Eine Sonographie (Spezifität 71–94 %, Sensitivität 81–98 %) stellt eine zuverlässige Methode dar, um eine AA zu bestätigen, ist aber nicht ausreichend zuverlässig, um diese auszuschließen [5, 24, 25].
Eine CT des Abdomens (Sensitivität 76–100 %, Spezifität 83–100 %) ist zum Ausschluss oder zur Diagnosesicherung der AA dem Ultraschall überlegen [5]. Hierdurch wird zwar die negative Appendektomierate auf unter 5 % reduziert, allerdings ist die Strahlenbelastung, insbesondere bei jungen Patienten, Kindern und Schwangeren nicht zu unterschätzen [13].
Die Magnetresonanztomographie (MRT) des Abdomens (Sensitivität 97 %, Spezifität 95 %) ist zur Appendizitisdiagnostik mit der CT vergleichbar [5], bietet aber bei fehlender Strahlenbelastung eine sichere Alternative zur CT bei Kindern und Schwangeren ([26]; Tab. 5).
Therapie der akuten Appendizitis
Operative Therapie: Appendektomie
Basierend auf der festen historischen Überzeugung, dass die AA eine irreversible entzündliche Krankheit ist, die unbehandelt zur Perforation mit Abszess und Peritonitis führt, ist die Appendektomie weiterhin sowohl in Deutschland als auch weltweit in allen Altersgruppen die Therapie der Wahl [5].
Die Appendektomie ist die häufigste abdominale Operation weltweit. In Großbritannien werden etwa 50.000 [27], in Deutschland mindestens 135.000 und in den USA 300.000 Appendektomien pro Jahr durchgeführt [27].
Die Appendektomie ist in allen Altersgruppen die Therapie der Wahl
Die Vorteile der Laparoskopie liegen auf der Hand und haben sich gegenüber dem offenen Zugang durchgesetzt. Die laparoskopische Appendektomie ist zunehmend zum Standard bei der operativen Therapie der AA geworden [2]. Die beiden chirurgischen Zugänge sind jedoch legitim und weiterhin international stark vertreten [2, 17].
Bezüglich der Morbidität wird bei der laparoskopischen Appendektomie über eine erhöhte Rate an intraabdominellen Abszessen berichtet [28], insbesondere bei KA [29], während die offene Appendektomie mit einer höheren Rate an Wundinfektionen [2] bzw. Passagestörung belastet ist [29].
Die Single-Port-Appendektomie hat im klinischen Alltag aktuell keinen relevanten Stellenwert ([30, 31]; Tab. 5).
Zeitpunkt der Operation bei akuter Appendizitis
Die klinischen Erfahrungen zeigten, dass bei Patienten, die nach konservativem Therapieansatz doch eine Appendektomie benötigt haben, der adäquate Operationszeitpunkt variabel sein kann. Der aktuellen Literatur zufolge führt die Verzögerung der Appendektomie um 12–24 h ab der Diagnosestellung unter antibiotischer Therapie bei einer bildgebend vermuteten UA zu keiner höheren Perforationsrate. Hingegen soll bei Patienten im Alter >65 Jahre oder mit relevanten Komorbiditäten das Zeitintervall von 12 h bis zur Appendektomie nicht überschritten werden. Außerdem ist eine Appendektomie nach mehr als 48 h mit einer höheren Rate an chirurgischen Infektionen belastet [13, 32, 33].
Bei einer KA ist die Situation jedoch komplexer, denn es liegen zum adäquaten Zeitpunkt der Appendektomie keine ausreichenden Daten vor. Die Dringlichkeit der Operation wird in Abhängigkeit von der Ausprägung des Befundes, vom damit verbundenen klinischen Zustand des Patienten und dessen Komorbiditäten bestimmt. Eine perforierte Appendizitis mit „freier Luft“ stellt zweifellos eine dringende Operationsindikation dar [34].
Eine AA mit umliegender Phlegmone oder Abszess soll mit niedrigerer Morbidität unter initialer konservativer oder interventioneller Therapie verbunden sein, sodass verschiedene Quellen eine Appendektomie erst bei persistierenden Beschwerden empfehlen [5, 13, 35]. Aktuell werden allerdings zunehmend Daten publiziert, die in dieser Situation trotzdem eine unverzügliche laparoskopische Appendektomie unterstützen [36, 37]. Aufgrund der diskrepanten Datenlage ist gegenwärtig zur evtl. Verzögerung der Operation bei KA keine sichere Empfehlung möglich.
Die bis zur Operation vergangene Zeit wird nach Konsens der DGAV-Expertenkommission ab der offiziellen Indikationsstellung (Operationsanmeldung) gezählt (Tab. 5).
Explorative Laparoskopie bei akuter Appendizitis
Die explorative Laparoskopie hat sich europaweit bei der Behandlung der rechtsseitigen Unterbauchschmerzen, insbesondere bei Frauen etabliert [38]. Dabei sind die weltweit hohe negative Appendektomierate und die evtl. Morbidität bei nicht gesicherter Diagnose zu beachten. Die negative Appendektomierate ist signifikant niedriger bei Männern (17 %) im Vergleich zu Frauen (31 %), was durch gynäkologische Krankheitsbilder, die eine AA vortäuschen können, erklärt wird [39].
Eine makroskopisch normale Appendix weist in 29 % histologisch eine Appendizitis auf [40]. Daher soll eine normal aussehende Appendix bei entsprechender klinischer Korrelation entfernt werden (Tab. 5).
Nichtoperative Therapie bei unkomplizierter Appendizitis
Bei einer UA (meistens CT-gesicherte Diagnose) zeigt sich eine primär konservative Therapie mit Antibiotika bei etwa 86 % der betroffenen Patienten in erster Linie wirksam, während die restlichen 14 % bei Beschwerdepersistenz oder -progredienz eine notfallmäßige Appendektomie im gleichen Krankenhausaufenthalt benötigen [41].
Einer Metaanalyse zufolge kann Patienten mit primärem Ansprechen auf die Antibiotika im ersten Jahr bei nahezu 80 % eine Appendektomie erspart werden. Mindestens 22,5 % der Patienten entwickeln jedoch im Laufe des ersten Jahres eine Rezidivappendizitis [42]. In der einzigen Studie mit einem Follow-up von 5 Jahren nach erfolgreicher konservativer Therapie fand sich eine kumulative Inzidenz für eine Rezidivappendizitis von 27 % im ersten Jahr, 34 % nach 2, 35,5 % nach 3, 37 % nach 4 und 39 % nach 5 Beobachtungsjahren [43]. Der statistische Prozess zur Errechnung der kumulativen Inzidenz in dieser Studie wird jedoch als nicht adäquat kritisiert [44].
Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2019 zeigt, dass das nichtoperative Management mit Antibiotika bei einer bildgebend gesicherten UA bei Erwachsenen und Kindern zu keinem statistischen Anstieg der Perforationsrate führt. Ein Therapieversagen trat in der initialen Therapiephase bei 8 % und das Rezidiv einer AA innerhalb des ersten Jahres bei weiteren 20 % der Patienten auf [45]. Die Effektivität der chirurgischen Therapie einer AA ist jedoch höher [42, 45].
Es wird nach den Prädiktoren für die Wirksamkeit der konservativen Therapie intensiv geforscht. Zusammenfassend imponieren der niedrige Wert von Alvarado- und AIR-Score, längere Symptomdauer vor der Aufnahme (>25 h), maximale Körpertemperatur von <37,3 °C innerhalb 6 h nach Aufnahme und Appendixdurchmesser <11 mm (maximal 13 mm) als Prädiktoren für Erfolg, sowie Diabetes mellitus, intraluminale Flüssigkeit und Appendikolith als Risikofaktoren für Versagen der nichtoperativen Therapie einer AA [46,47,48,49,50,51].
Die Identifizierung von Patienten, die ein Therapieversagen unter konservativer Therapie bei unkomplizierter Appendizitis oder im Verlauf eine Rezidivappendizitis erleiden, ist somit weiterhin unzuverlässig.
Falls die primär antibiotische Therapie nicht erfolgreich ist, wird notfallmäßig eine Appendektomie durchgeführt. In Fällen, in denen eine AA nach erfolgreicher konservativer Therapie rezidiviert, wird überwiegend von einer Appendektomie, aber auch von erneuter konservativer Therapie berichtet ([52]; Tab. 5).
Therapie der komplizierten Appendizitis
Für die Behandlung einer KA liegt international kein einheitliches evidenzbasiertes Konzept vor. Der Einfluss der Unterteilung einer KA in jene mit Phlegmone, Abszess oder freier Perforation auf die optimale Therapiewahl wird erst in den neueren Studien evaluiert [34].
Grundsätzlich stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung: die notfallmäßige Appendektomie, die alleinige antibiotische Therapie oder in Kombination mit interventioneller Drainagetherapie.
Einige retrospektive Analysen inklusive einer Metaanalyse implizieren niedrigere Morbidität für die konservative Therapie bzw. interventionelle Therapie der KA mit Phlegmone oder Abszess im Vergleich zur sofortigen Appendektomie [53, 54]. Demgegenüber gibt es Studien, deren Ergebnisse die operative Sanierung einer KA favorisieren [36, 37, 55].
In einer neuen Metaanalyse zeigten sich insgesamt weniger Komplikationen für die konservative Therapie. Im Gegensatz dazu zeigte die Subgruppenanalyse der randomisierten kontrollierten Studien keine signifikanten Unterschiede in der Abszessrate sowie der Dauer des stationären Aufenthaltes. Davon zeigen 2 randomisiert kontrollierte Studien sogar einen kürzeren stationären Aufenthalt für die laparoskopische Appendektomie als für die konservative Therapie ohne Unterschied in der Komplikationsrate und favorisierten demzufolge die laparoskopische Appendektomie [36]. Die genannte Metaanalyse zeigt somit die Diskrepanz der aktuellen Datenlage und betont die Wichtigkeit der hoch qualitativen Studien und die Notwendigkeit deren Durchführung in der Zukunft [36].
Internationale Empfehlungen von der EAES (2015) und WSES (World Society of Emergency Surgery, 2016) legen keinen Weg zum Umgang mit KA fest. Die EAES sieht die initiale konservative Therapie als möglich an, allerdings mit der Notwendigkeit weiterer Studien [5]. Die WSES empfahl in erster Linie die konservative Strategie bei Abszess oder Phlegmone, während die Laparoskopie eine suffiziente Alternative darstellen soll [13]. Die in den nachfolgenden Jahren entstandenen Arbeiten mögen jedoch die damals geltende Datenlage etwas verändert haben und sind somit zu beachten.
In einer im April 2019 publizierten Metaanalyse wurden die Patienten in eine laparoskopische Gruppe (Appendektomie oder Lavage mit Drainage) und eine konservative Gruppe (Antibiotika allein oder mit interventioneller Drainage) aufgeteilt. Die laparoskopische Gruppe zeigte signifikant höhere Raten an komplikationsfreien Verläufen, einen kürzeren stationären Aufenthalt, eine niedrigere Inzidenz an Rezidiven oder Residuen eines Abszesses und eine schnellere Normalisierung der Körpertemperatur und Leukozyten. Die Behandlungskosten zeigten dagegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Diese Metaanalyse favorisiert eindeutig die laparoskopische Sanierung einer Appendizitis mit Abszess [37].
Eine Metaanalyse favorisiert die laparoskopische Sanierung einer Appendizitis mit Abszess
In einer weiteren Metaanalyse aus 2019 wurden die Ergebnisse einer frühen Appendektomie im Vergleich zum konservativen Management einer KA bei Kindern aufgearbeitet. In den Subgruppen AA mit Phlegmone oder mit Abszess war die Komplikationsrate signifikant niedriger in der nichtoperativen Gruppe, während diese in der Gruppe mit freier Perforation signifikant auf der Seite der unverzüglichen Appendektomie lag. Der gesamte stationäre Aufenthalt war in der operativen Gruppe kürzer. Die initiale Erfolgsrate der nichtoperativen Therapie betrug 90 % mit gepoolter Rezidivrate von 15 % [34].
Nach erfolgter konservativer Therapie einer KA ist die Durchführung einer Intervallappendektomie nach etwa 4 bis 6 Monaten üblich gewesen. Es gibt Hinweise auf vergleichbare Komplikationsraten für eine sofortige und im Intervall durchgeführte Appendektomie, aber auch für eine höhere Konversionsrate, signifikant mehr intraoperative Komplikationen sowie intraabdominelle Infektionen bei der Intervallappendektomie [56]. Es wird demzufolge zunehmend vorgeschlagen, eine Intervallappendektomie nur mehr bei ausgewählten, v. a. symptomatischen Patienten durchzuführen ([35]; Tab. 5).
Verwendung von Antibiotika bei der akuten Appendizitis
Antibiotika spielen eine relevante Rolle in der Therapie der AA, zumal die konservativen Therapiekonzepte auf deren Anwendung basieren [57].
Die häufigsten Antibiotikaschemata beinhalten meistens eine Kombination von Cephalosporinen und einem Nitroimidazol, gefolgt von Penicillinen mit einem Betalaktamaseinhibitor, Chinolonen und seltener anderen Medikamentengruppen [13, 17]. Die Anwendung von Reserveantibiotika (Carbapeneme) zu Studienzwecken während der Behandlung einer Appendizitis wurde heftig kritisiert [43].
In den mikrobiellen Kulturen der intraoperativen Abstriche wachsen überwiegend Bakterien, die auf die benannten Antibiotika in der Regel sensibel sind [7, 58,59,60].
Die notwendige Dauer der Antibiotikatherapie im Rahmen der nichtoperativen Therapie ist weiterhin unklar und wird hauptsächlich am klinischen Verlauf sowie an der Dynamik der Entzündungsparameter orientiert [5]. Die meisten Autoren führen zunächst eine parenterale Antibiotikatherapie über 1 bis 3 Tage durch, die für weitere 5 bis 7 Tage mit oralen Antibiotika fortgeführt wird [13, 35].
Perioperativ sollten die Antibiotika unabhängig, ob eine UA oder KA vorliegt, angewendet werden [13, 57]. Hierdurch werden die Abszess- und Wundinfektionsrate reduziert [61]. Bei KA empfiehlt sich die Fortführung der Antibiotikatherapie postoperativ, v. a. beim Vorliegen eines Abszesses ([61]; Tab. 5).
Risikogruppen bei der Therapie einer akuten Appendizitis
Die Wirksamkeit der alleinigen Antibiotikatherapie kann bei Patienten höheren Alters, Patienten mit Immundefizit oder bei Vorhandensein signifikanter Komorbiditäten schwer eingeschätzt werden, da diese Patientenkollektive meistens aus den Studien ausgeschlossen werden. Das sind aber gerade die Patienten, die physiologisch geringere Reserven haben und ein optimales Therapiesetting brauchen, um möglichst unnötige Komplikationen zu verhindern.
Schwangerschaft.
Die AA stellt auch in der Schwangerschaft die häufigste Ursache für ein akutes Abdomen dar. Die meist befürchtete Komplikation einer AA ist Fehlgeburt, die mit einer KA korreliert [62]. Aus diesem Grund wird die Indikation zur operativen Therapie großzügig gestellt. Eine Appendektomie kann in jedem Trimenon sowohl offen als auch laparoskopisch problemlos durchgeführt werden [63], wobei eine Laparoskopie Schwangeren den Vorteil der schnelleren Rekonvaleszenz bei vergleichbarer Komplikationsrate bietet [64]. In der späteren Schwangerschaft ist eine moderate Linksseitenlage bei der Operation empfohlen, um einem Vena-cava-Kompressionssyndrom vorzubeugen [64]. Durch kurze Operationszeiten und Einhaltung des Kapnoperitoneums im Bereich von 10–12 mm Hg können Fehlgeburten verhindert werden [63].
Alter.
Eine AA bei älteren Patienten ist aufgrund der häufig untypischen Präsentation sowie Diversität der Differenzialdiagosen herausfordernd und wird häufig mittels CT identifiziert. Es wurde bei einem Patientenalter >65 Jahre ein häufiger initialer Nachweis von hohen Leukozyten- und CRP-Werten, korrelierend mit höherem Risiko für eine gangränöse Appendizitis, gefunden. Ein offenes Operationsverfahren verlängert hier den stationären Aufenthalt und die Rekonvaleszenzdauer. Eine laparoskopische Appendektomie ist eine sichere und zuverlässige Therapie bei älteren Patienten [5, 65].
Adipositas.
Bei Patienten mit Übergewicht (BMI [Body-Mass-Index] >25) und Adipositas (BMI >30) kann die Diagnosestellung einer Appendizitis aufgrund der weniger repräsentativen klinischen Zeichen sowie weniger zuverlässigen Sonographie erschwert sein und somit häufiger mit Durchführung einer CT verbunden sein. Die laparoskopische Appendektomie zeigt in den Studien signifikant weniger Wundinfektionen und eine geringere Gesamtkomplikationsrate, wobei die Anzahl der intraabdominellen Abszesse bei offener Appendektomie bei diesem Kollektiv häufiger ist [66]. Die Datenlage spricht eindeutig für eine laparoskopische Appendektomie bei adipösen Patienten [5].
Immunsuppression und Immundefizite.
Zur AA bei Immunsuppression und Immundefizienz wie bei HIV(„human immunodeficiency virus“)-Infektion liegen spärliche Daten vor. In dieser Population besteht unter anderem eine erniedrigte CD4+-T-Zell-Zahl, die mit niedriger Leukozytenzahl im Serum bei komplizierter Appendizitis und insgesamt mit höherer Morbidität und Mortalität korreliert. Diese Patienten präsentieren sich häufig mit atypischem klinischem Verlauf, sodass frühzeitige Abklärung der abdominellen Schmerzen mittels Bildgebung erforderlich ist [67]. Auch in dieser Patientengruppe sollte eine frühzeitige Appendektomie durchgeführt werden, die laparoskopisch zuverlässig machbar ist (Tab. 5).
Fazit für die Praxis
-
Die Differenzierung zwischen einer unkomplizierten Appendizitis (UA) und einer komplizierten Appendizitis (KA) soll bereits prätherapeutisch erfolgen. Hierzu stehen radiologische Verfahren, v. a. die Sonographie zur Verfügung.
-
Eine UA kann in ausgewählten Fällen initial konservativ mittels Antibiotika zuverlässig behandelt werden. Welche Patienten und wann sie einen Rückfall der AA entwickeln würden, ist aktuell nicht sicher vorherzusagen.
-
Die Effektivität der Therapie bei AA bleibt der Literatur zufolge gegenwärtig auf der Seite der chirurgischen Entfernung der entzündeten Appendix vermiformis.
-
Die Rolle der konservativen Behandlung einer KA sowie die Dringlichkeit einer Appendektomie in Abhängigkeit von patientenbezogenen Risiken sollen in zukünftigen Studien gezeigt werden.
Abbreviations
- AA:
-
Akute Appendizitis
- AAI:
-
„Adult Appendicitis Score“
- AIR:
-
„Appendicitis Inflamatory Response“
- BMI:
-
Body-Mass-Index
- CRP:
-
C‑reaktives Protein
- CT:
-
Computertomographie
- DGAV:
-
Deutsche Gesellschaft für Allgemein und Viszeralchirurgie
- EAES:
-
„The European Association of Endoscopic Surgery“
- HIV:
-
„Human immunodeficiency virus“
- KA:
-
Komplizierte Appendizitis
- MRT:
-
Magnetresonanztomographie
- PAS:
-
„Pediatric Appendicitis Score“
- PICO:
-
„Population-Intervention-Comparison-Outcome“
- RCT:
-
Randomisierte kontrollierte Studie
- RIPASA:
-
„Raja Isteri Pengiran Anak Saleha Appendicitis“
- UA:
-
Unkomplizierte Appendizitis
- WSES:
-
„World Society of Emergency Surgery“
Literatur
Korner H et al (1997) Incidence of acute nonperforated and perforated appendicitis: age-specific and sex-specific analysis. World J Surg 21(3):313–317
Sahm M et al (2013) Acute appendicitis—clinical health-service research on the current surgical therapy. Zentralbl Chir 138(3):270–277
Deutsches Cochrane-Zentrum, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften- Institut für Medizinisches Wissensmanagement, Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (2013) Manual Systematische Literaturrecherche für die Erstellung von Leitlinien. 1. Aufl. DCZ: http://www.cochrane.de/de/webliographie-litsuche; AWMF: http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/ll-entwicklung.html; ÄZQ: http://www.aezq.de/aezq/publikationen/kooperation. https://doi.org/10.6094/UNIFR/2013/2
Dimitriou I et al (2013) Single institution’s experience in laparoscopic appendectomy as a suitable therapy for complicated appendicitis. Langenbecks Arch Surg 398(1):147–152
Gorter RR et al (2016) Diagnosis and management of acute appendicitis. EAES consensus development conference 2015. Surg Endosc 30(11):4668–4690
Humes DJ, Simpson J (2006) Acute appendicitis. BMJ 333(7567):530–534
Humes D, Speake WJ, Simpson J (2007) Appendicitis. BMJ Clin Evid 2007:408
Shogilev DJ et al (2014) Diagnosing appendicitis: evidence-based review of the diagnostic approach in 2014. West J Emerg Med 15(7):859–871
Andersson RE (2004) Meta-analysis of the clinical and laboratory diagnosis of appendicitis. Br J Surg 91(1):28–37
Yu CW et al (2013) Systematic review and meta-analysis of the diagnostic accuracy of procalcitonin, C‑reactive protein and white blood cell count for suspected acute appendicitis. Br J Surg 100(3):322–329
Li Y et al (2019) Procalcitonin as an excellent differential marker between uncomplicated and complicated acute appendicitis in adult patients. Eur J Trauma Emerg Surg. https://doi.org/10.1007/s00068-019-01116-2
Takada T et al (2015) The role of digital rectal examination for diagnosis of acute appendicitis: a systematic review and meta-analysis. PLoS One 10(9):e136996
Di Saverio S et al (2016) WSES Jerusalem guidelines for diagnosis and treatment of acute appendicitis. World J Emerg Surg 11:34. https://doi.org/10.1186/s13017-016-0090-5
Kulik DM, Uleryk EM, Maguire JL (2013) Does this child have appendicitis? A systematic review of clinical prediction rules for children with acute abdominal pain. J Clin Epidemiol 66(1):95–104
Ohle R et al (2011) The Alvarado score for predicting acute appendicitis: a systematic review. BMC Med 9:139
Karami MY et al (2017) Which one is better? Comparison of the acute inflammatory response, raja Isteri Pengiran Anak Saleha appendicitis and Alvarado scoring systems. Ann Coloproctol 33(6):227–231
Sartelli M et al (2018) Prospective observational study on acute appendicitis worldwide (POSAW). World J Emerg Surg 13:19. https://doi.org/10.1186/s13017-018-0179-0
Gomes CA et al (2015) Acute appendicitis: proposal of a new comprehensive grading system based on clinical, imaging and laparoscopic findings. World J Emerg Surg 10:60
Atema JJ et al (2015) Scoring system to distinguish uncomplicated from complicated acute appendicitis. Br J Surg 102(8):979–990
Bakker OJ et al (2010) Guideline on diagnosis and treatment of acute appendicitis: imaging prior to appendectomy is recommended. Ned Tijdschr Geneeskd 154:A303
Lim J, Pang Q, Alexander R (2016) One year negative appendicectomy rates at a district general hospital: a retrospective cohort study. Int J Surg 31:1–4
Brockman SF et al (2013) Does an acute surgical model increase the rate of negative appendicectomy or perforated appendicitis? ANZ J Surg 83(10):744–747
Garcia EM et al (2018) ACR appropriateness criteria® right lower quadrant pain-suspected appendicitis. J Am Coll Radiol 15(11s):S373–s387
Doria AS et al (2006) US or CT for diagnosis of appendicitis in children and adults? A meta-analysis. Radiology 241(1):83–94
Chang ST, Jeffrey RB, Olcott EW (2014) Three-step sequential positioning algorithm during sonographic evaluation for appendicitis increases appendiceal visualization rate and reduces CT use. AJR Am J Roentgenol 203(5):1006–1012
Jung JY et al (2018) Differential diagnoses of magnetic resonance imaging for suspected acute appendicitis in pregnant patients. World J Emerg Med 9(1):26–32
Baird DLH et al (2017) Acute appendicitis. BMJ 357:j1703
Sridhar AN et al (2015) Impact of the increased use of preoperative imaging and laparoscopy on appendicectomy outcomes. Indian J Surg 77(2):356–360
Tuggle KR et al (2010) Laparoscopic versus open appendectomy in complicated appendicitis: a review of the NSQIP database. J Surg Res 163(2):225–228
Pisanu A et al (2013) Meta-analysis of studies comparing single-incision laparoscopic appendectomy and conventional multiport laparoscopic appendectomy. J Surg Res 183(2):e49–59
Ding J et al (2013) Single-incision versus conventional three-incision laparoscopic appendicectomy for appendicitis: a systematic review and meta-analysis. J Pediatr Surg 48(5):1088–1098
van Dijk ST et al (2018) Meta-analysis of in-hospital delay before surgery as a risk factor for complications in patients with acute appendicitis. Br J Surg 105(8):933–945
Busch M et al (2011) In-hospital delay increases the risk of perforation in adults with appendicitis. World J Surg 35(7):1626–1633
Fugazzola P et al (2019) Early appendectomy vs. conservative management in complicated acute appendicitis in children: a meta-analysis. J Pediatr Surg 54(11):2234–2241. https://doi.org/10.1016/j.jpedsurg.2019.01.065
Becker P, Fichtner-Feigl S, Schilling D (2018) Clinical management of appendicitis. Visc Med 34(6):453–458
Gavriilidis P et al (2019) Acute appendicectomy or conservative treatment for complicated appendicitis (phlegmon or abscess)? A systematic review by updated traditional and cumulative meta-analysis. J Clin Med Res 11(1):56–64
Dong Y et al (2018) Meta-analysis of laparoscopic surgery versus conservative treatment for appendiceal abscess. Zhonghua Wei Chang Wai Ke Za Zhi 21(12):1433–1438
Neugebauer EA, Sauerland S (2006) Guidelines for emergency laparoscopy. World J Emerg Surg 1:31
Chandrasegaram MD et al (2012) Pathologies of the appendix: a 10-year review of 4670 appendicectomy specimens. ANZ J Surg 82(11):844–847
Chang AR (1981) An analysis of the pathology of 3003 appendices. Aust N Z J Surg 51(2):169–178
Vons C et al (2011) Amoxicillin plus clavulanic acid versus appendicectomy for treatment of acute uncomplicated appendicitis: an open-label, non-inferiority, randomised controlled trial. Lancet 377(9777):1573–1579
Podda M et al (2017) Antibiotics-first strategy for uncomplicated acute appendicitis in adults is associated with increased rates of peritonitis at surgery. A systematic review with meta-analysis of randomized controlled trials comparing appendectomy and non-operative management with antibiotics. Surgeon 15(5):303–314
Salminen P et al (2018) Five-year follow-up of antibiotic therapy for uncomplicated acute appendicitis in the APPAC randomized clinical trial. JAMA 320(12):1259–1265
Syn NL (2019) Long-term follow-up of antibiotics vs surgery for appendicitis. JAMA 321(7):706–707
Podda M et al (2019) Antibiotic treatment and appendectomy for uncomplicated acute appendicitis in adults and children: a systematic review and meta-analysis. Ann Surg 270(6):1028–1040. https://doi.org/10.1097/SLA.0000000000003225
Loftus TJ et al (2018) Successful nonoperative management of uncomplicated appendicitis: predictors and outcomes. J Surg Res 222:212–218.e2
O’Connell EP et al (2018) Non-operative treatment of appendicitis: public perception and decision-making. Ir J Med Sci 187(4):1029–1038
Tsai MC, Lin HC, Lee CZ (2017) Diabetes increases the risk of an appendectomy in patients with antibiotic treatment of noncomplicated appendicitis. Am J Surg 214(1):24–28
Koike Y et al (2014) Intraluminal appendiceal fluid is a predictive factor for recurrent appendicitis after initial successful non-operative management of uncomplicated appendicitis in pediatric patients. J Pediatr Surg 49(7):1116–1121
Shindoh J et al (2010) Predictive factors for negative outcomes in initial non-operative management of suspected appendicitis. J Gastrointest Surg 14(2):309–314
Huang L et al (2017) Comparison of antibiotic therapy and appendectomy for acute uncomplicated appendicitis in children: a meta-analysis. JAMA Pediatr 171(5):426–434
Liang TJ et al (2016) Analysis of recurrence management in patients who underwent nonsurgical treatment for acute appendicitis. Medicine 95(12):e3159
Simillis C et al (2010) A meta-analysis comparing conservative treatment versus acute appendectomy for complicated appendicitis (abscess or phlegmon). Surgery 147(6):818–829
Shekarriz S et al (2019) Comparison of conservative versus surgical therapy for acute appendicitis with abscess in five German hospitals. Int J Colorectal Dis 34(4):649–655. https://doi.org/10.1007/s00384-019-03238-w
Mentula P, Sammalkorpi H, Leppaniemi A (2015) Laparoscopic surgery or conservative treatment for appendiceal abscess in adults? A randomized controlled trial. Ann Surg 262(2):237–242
Al-Kurd A et al (2018) Outcomes of interval appendectomy in comparison with appendectomy for acute appendicitis. J Surg Res 225:90–94
Andersen BR, Kallehave FL, Andersen HK (2005) Antibiotics versus placebo for prevention of postoperative infection after appendicectomy. Cochrane Database Syst Rev 3:Cd1439
Soffer D et al (2001) Peritoneal cultures and antibiotic treatment in patients with perforated appendicitis. Eur J Surg 167(3):214–216
Montuori M et al (2018) Uselessness of microbiological samples in acute appendicitis with frank pus: to collect or not to collect? Eur J Trauma Emerg Surg. https://doi.org/10.1007/s00068-018-1031-7
Akingboye AA, Davies B, Tien T (2019) Pus samples in complicated appendicitis: an important investigation or a waste of resources: a prospective cohort study. Scand J Surg 108(1):55–60. https://doi.org/10.1177/1457496918783721
Daskalakis K, Juhlin C, Pahlman L (2014) The use of pre- or postoperative antibiotics in surgery for appendicitis: a systematic review. Scand J Surg 103(1):14–20
Wilasrusmee C et al (2012) Systematic review and meta-analysis of safety of laparoscopic versus open appendicectomy for suspected appendicitis in pregnancy. Br J Surg 99(11):1470–1478
Lee SH et al (2019) Laparoscopic appendectomy versus open appendectomy for suspected appendicitis during pregnancy: a systematic review and updated meta-analysis. BMC Surg 19(1):41
Forster S et al (2016) CAMIC recommendations for surgical laparoscopy in non-obstetric indications during pregnancy. Zentralbl Chir 141(5):538–544
Dowgiallo-Wnukiewicz N et al (2019) Surgical treatment of acute appendicitis in older patients. Pol Przegl Chir 91(2):12–15
Ciarrocchi A, Amicucci G (2014) Laparoscopic versus open appendectomy in obese patients: a meta-analysis of prospective and retrospective studies. J Minim Access Surg 10(1):4–9
Kitaoka K, Saito K, Tokuuye K (2015) Significance of CD4+ T‑cell count in the management of appendicitis in patients with HIV. Can J Surg 58(6):429–430
Funding
Open Access funding provided by Projekt DEAL.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Ethics declarations
Interessenkonflikt
M. Andric, J.C. Kalff, W. Schwenk, S. Farkas, W. Hartwig, A. Türler und R. Croner geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Additional information
Redaktion
T.C. Germer, Würzburg
Rights and permissions
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de.
About this article
Cite this article
Andric, M., Kalff, J.C., Schwenk, W. et al. Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis. Chirurg 91, 700–711 (2020). https://doi.org/10.1007/s00104-020-01237-0
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00104-020-01237-0