Verbrennungsverletzungen sind häufig. 1995 wurden in Europa 25000 Hospitalisationen infolge von Verbrennungen gezählt, in den USA 54000 Hospitalisationen bei 1,4 Mio. Verbrennungspatienten. Dabei starben 30% der Verbrennungsopfer am Unfallort, 50% konnten ambulant behandelt werden, 20% mussten hospitalisiert werden. Nur 5–10% der Patienten bedurften der Behandlung in einem spezialisierten Verbrennungszentrums [8].
Entsprechend des Unfallhergangs lassen sich einige größere c Risikogruppen bestimmen: Arbeits- und Verkehrsunfälle; Kinder, die sich im Haushalt verbrühen; Senioren und Epileptiker, die sich mit Heisswasser in der Badewanne Verbrühungen zuziehen. Einen erheblichen Anteil liefern auch Patienten nach Suizidversuchen und die Gruppe derjenigen Patienten, die z.B. mit einem Streichholz kontrollieren wollten, wieviel Benzin sich noch im Tank befindet. Allen Gruppen gemeinsam ist ein großes Präventionspotential.
Das Verbrennungstrauma führt zu einer komplexen Krankheit, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen Intensivmedizinern, Chirurgen und Anästhesisten erfolgreich behandelt werden kann. Die Therapie gründet zu einem großen Teil auf Erfahrungswissen, was zur Folge hat, dass wenige Standards in der Behandlung von Brandverletzten existieren. Viele Vorgehensweisen sind geprägt von lokalen Traditionen und werden kontrovers diskutiert.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kohn, D. Verbrennungstrauma Präklinik und Klinik aus anästhesiologischer Sicht. Anaesthesist 49, 359–370 (2000). https://doi.org/10.1007/s001010050843
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s001010050843