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Zusammenfassung

Es wird die Notwendigkeit der Vervollkommung unserer Abwehrwaffen gegen Übertreibung und Täuschung bei ärztlicher Gutachtertätigkeit dargelegt.

Als ein hierzu geeignetes Mittel wird die Handkraftmessung mit dem Collinschen Dynamometer warm empfohlen. Sie ist leicht durchführbar und nicht so unzuverlässig, wie in der Literatur bisher behauptet wurde.

Gerade die Tatsache, daß der Ausfall der Handkraftmessung weitgehend vom Willen des Exploranden abhängt, führte zur Beobachtung und Festlegung gewisser Gesetzmäßigkeiten im Verhalten der zu Übertreibung neigenden Unfallverletzten. Sie müssen im Text nachgelesen werden.

Mit Hilfe der Dynamometrie konnte, gestützt auf die Ergebnisse der Untersuchungen von Erb und Rabinowitsch (Standardisierung der Handkraftwerte bei Gesunden und Kranken), bei einer großen Zahl von Unfallverletzten in bestimmterer Form als früher Aggravation oder Simulation angenommen oder bewiesen werden. Von 24 Unfallverletzten mit Affektionen im Schulterbereich waren nur 8 hinsichtlich ihrer Klagen ernst zu nehmen, bei vieren lag schwere Simulation, bei zweien Simulation eines Unfallereignisses vor; in 10 Fällen konnte Aggravation nachgewiesen werden.

Der Ausfall der Handkraftmessung soll im allgemeinen nicht allein für oder gegen Täuschungsabsichten als beweisend angesehen werden. Es wird aber an einer Reihe von Fällen nachgewiesen, daß er eine wichtige, nicht selten entscheidende Rolle dabei spielt.

Gutachtlich tätige Ärzte sollten sich der kleinen Mühe der Handkraftmessung regelmäßig unterziehen, um sich gegenseitig ihre Tätigkeit zu erleichtern und sich selbst mehr als bisher vor Täuschungen und dadurch die Allgemeinheit vor Schaden zu bewahren.

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Erb, K.H. Über den Wert der Handkraftmessung bei ärztlicher Gutachtertätigkeit. Arch orthop Unfall-Chir 31, 267–274 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02562084

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