Zusammenfassung
Technikentwicklung für ältere Menschen ist ein ambivalentes Feld: Einerseits verspricht sie Lösungen für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Probleme, andererseits gehen mit der Technologieorientierung neue Problemlagen für ältere Menschen einher. Der Artikel untersucht diese Ambivalenz aus einer kulturanthropologischen Perspektive unter Bezugnahme auf Konzepte aus den Science and Technology Studies und dem New Materialism. Anhand eines ethnografischen Fallbeispiels wird gezeigt, welche kulturellen Vorstellungen und Annahmen über Alter(n) digitalen Assistenztechnologien zu Grunde liegen, wie diese Vorstellungen und Bilder in die Materialität des Artefaktes eingeschrieben werden und welche Konsequenzen sich daraus für die älteren Menschen als Nutzer und Nutzerinnen dieser Technologien ergeben.
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Notes
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Hinzu kommt, dass kommerzielle Anbieter, Großkonzerne und Technologieunternehmen jenseits staatlicher Förderprogramme den Markt vor allem in den Bereichen Smart Home und digitale Gesundheit erschließen.
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Innerhalb von Human–Computer Interaction gibt es eine zunehmende Orientierung auf lebensweltliche Ansätze wie Real-Labore oder Living Labs, ebenso lässt sich eine methodische Öffnung hin zu partizipativen Methoden wie Participatory Design, Co-Design oder Co-Creation beobachten.
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Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) wird u. a. von John Law als materiell-semiotischer Ansatz bezeichnet, der durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist: „[…] semiotic relationality (it’s a network whose elements define and shape one another), heterogeneity (there are different kinds of actors, human and otherwise), and materiality (stuff is there a-plenty, not just,the social‘)“ (Law 2007, S. 7). So geht es in der ANT um die Frage, wie im Zusammenkommen unterschiedlicher materieller Entitäten Bedeutung produziert wird. Eine solche Betrachtung ist im weiteren Kontext einer wissenschaftskonstruktivistischen Ausrichtung in den Science and Technology Studies zu verorten. Dabei wird von Vertretern der ANT selbst nicht von einer Theorie gesprochen (Latour 2006, 2007).
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Für eine gerontologische Perspektivierung des New Materialism siehe u. a. Höppner und Urban (2018).
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Klinisch werden leichte kognitive Beeinträchtigungen als Mild Cognitive Impairment (MCI) bezeichnet. Dieses Krankheitsbild beschreibt subjektiv und objektiv über das durchschnittliche altersbedingte Ausmaß hinausgehende Gedächtnisstörungen. MCI kann das Risiko für eine demenzielle Erkrankung wie Alzheimer erhöhen. Symptome können Beeinträchtigungen der Erinnerungsfähigkeit, der Sprache, des Denkens und Urteilens sein, die jedoch noch nicht alltägliche Handlungen und gewohnte Routinen einschränken, aber von der betroffenen Person und ihrem näheren Umfeld bemerkt werden (vgl. dazu Hermeneit 2007).
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Dazu zählte, über einen Zeitraum von acht Wochen zweimal täglich zu trainieren.
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Diese Übung geht auf die experimentalpsychologischen Untersuchungen James McKeen Cattells zurück. Der Psychologe John Ridley Stroop hat diesen Effekt in seiner Dissertation 1935 in die englischsprachige Literatur eingeführt, weshalb dieser auch den Namen Stroop-Effekt trägt. Der Effekt beschreibt die längere Reaktionszeit, welche Probandinnen und Probanden aufweisen, sobald eine Diskrepanz zwischen Druckfarbe und semantischem Bedeutungsgehalt des Wortes besteht (vgl. Lexikon der Psychologie, o. J.).
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Dass die Testungen in der Häuslichkeit der Nutzerinnen und Nutzer ohne professionelle Begleitung stattfinden, verschärft die problematische Situation für die Nutzerinnen und Nutzer.
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Endter, C. (2021). Die Ko-Konstitution von Alter(n) in der Entwicklung eines intelligenten Erinnerungsportals für ältere Nutzerinnen und Nutzer. In: Kolland, F., Gallistl, V., Parisot, V. (eds) Kulturgerontologie. Altern & Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31547-4_13
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