Zusammenfassung
Abraham Maslow (1962; 1970) gehört, wie Rogers, zu einer Gruppe von zeitgenössischen Psychologen, deren Ansichten über Persönlichkeit und menschliche Natur oft als „humanistisch“ bezeichnet werden. Der humanistische Ansatz, der sich zur Zeit einer großen Beliebtheit erfreut, entstand durch die starke Unzufriedenheit über die Tatsache, daß frühere Theorien, vor allem die Freudsche Psychoanalyse, sich mehr mit Krankheit und Fehlanpassung beschäftigen als mit der Erreichung psychischer Gesundheit und Zufriedenheit. Maslow war nicht nur skeptisch über Theorien, die sich fast ausschließlich auf die Untersuchung neurotischer Individuen stützen, sondern auch über die späteren Versuche experimenteller Psychologen, die menschliche Motivation anhand von Laboruntersuchungen mit Tieren zu erklären. Maslow war der Meinung, daß sowohl die psychoanalytische Theorie als auch die experimentelle Psychologie nur eine Art der menschlichen Motivation behandelten: das Bestreben, Schmerz und Unbehagen zu vermeiden oder zu beseitigen. Was fehlte, war eine Motivationstheorie, die sich nicht nur auf die Negativ- und Selbstschutzmotive konzentriert, sondern die auch die positiven, „höheren“ Motive einschließt, die charakteristisch für den Menschen sind. Mit seiner Theorie unternimmt Maslow den Versuch, auf Theorien, die sich mit den sogenannten „Defizit-Motiven“ befassen, aufzubauen, indem er in einer hierarchischen Motivationstheorie auch die „Wachstumsmotive“ berücksichtigt, denen er die gleiche Bedeutung für das Verständnis menschlichen Verhaltens beimißt.
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Rotter, J.B., Hochreich, D.J. (1979). Maslows Ganzheitstheorie. In: Persönlichkeit. Heidelberger Taschenbücher, vol 202. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-51135-6_7
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