Zusammenfassung
Ein früher vorzeitiger Blasensprung ist in etwa 30–40% die alleinige Ursache für eine Frühgeburt und geht mit einer massiven Steigerung des Risikos für die maternale und fetale Morbidität und Mortalität einher. Die in den fetalen Membranen beim vorzeitigen Blasensprung ablaufenden biochemischen Prozesse werden heute zunehmend besser verstanden. Aus dem Scheidenbereich aszendierende Infektionen scheinen dabei einer der wichtigsten Auslösefaktoren des Blasensprungs zu sein.
Die Diagnostik sowohl des vorzeitigen Blasensprungs als auch einer eventuell zugrunde liegenden intrauterinen Infektion kann im Einzelfall durchaus schwierig sein. Die frühzeitige Bestätigung ist aber in Bezug auf das weitere klinische Management wesentlich. Die antenatale Glukokortikoidtherapie ist eine der wenigen, gut abgesicherten Therapiekonzepte und auch die systemische Applikation von Antibiotika scheint einen Vorteil bei vorzeitigem Blasensprung aufzuweisen.
Abstract
About 30–40% of premature births are caused by the ruptures of the amnion. This is associated with a substantial increase in the risk of maternal and fetal morbidity and mortality. The biochemical processes within the amnion which are relevant to preterm rupture are becoming increasingly better understood. Ascending infections from the vagina seem to be one of the main factors leading to premature amniotic rupture.
The diagnosis of both preterm ruptures as well as of potentially underlying intrauterine infections may be difficult. Early verification is, however, mandatory for further clinical management. Antenatal glucocorticoid application is one of the few extensively investigated therapies and the systemic application of antibiotics also seems to have advantages.
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Egarter, C. Der frühe vorzeitige Blasensprung. Gynäkologe 34, 732–738 (2001). https://doi.org/10.1007/s001290170006
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001290170006