Zusammenfassung
Die Sektiofrequenz ist in den letzten Jahren in den meisten Industrieländern angestiegen und beträgt heute je nach Klinik zwischen 15 und 30 %. Aus kindlichen wie auch aus mütterlichen Gründen hat die Indikation zur Schnittentbindung eine Erweiterung erfahren. Obwohl Mortalität und Morbidität in den letzten Jahren abgenommen haben, ist die Sektio nach wie vor mit erheblichen intra- und postoperativen Komplikationen behaftet. In einer Analyse von 795 Sektioentbindungen fanden wir in 7,05 % schwere, operationsassoziierte Komplikationen.
Die wichtigsten intraoperativen Komplikationen betreffen die perioperative Blutung (mit intra- und postoperativ notwendigen Bluttransfusionen) und die akzidentelle Verletzung der Harnblase. Zu den häufigsten postoperativen Komplikationen gehören die Nachblutungen mit der Notwendigkeit von Reoperationen sowie die Wundheilungstörungen. In der postoperativen Phase führen vor allem Infektionen und thromboembolische Erkrankungen zu einer erhöhten Morbidität.
Nicht unterschätzt werden dürfen die Langzeitauswirkungen der Sektioentbindung insbesondere auf nachfolgende Schwangerschaften mit einem erhöhten Risiko für Extrauteringravidität, Plazentationsstörungen und Uterusruptur. Zudem kann durch die Sektio auch die Mutter-Kind-Beziehung empfindlich gestört werden.
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Hänggi, W., Schwaller, K. & Mueller, M. Intra- und postoperative Komplikationen bei Sectio caesarea. Gynäkologe 30, 762–768 (1997). https://doi.org/10.1007/s001290050180
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001290050180