Lebensqualität von Kindern in der Jugendhilfe: Welchen Einfluss besitzt die psychische Belastetheit der Kinder?
Abstract
Zusammenfassung. Kinder und Jugendliche in teilstationären Erziehungshilfen erreichen im SDQ zu Beginn einer Maßnahme Werte mit klinischer Bedeutsamkeit (N = 84); rund 25% berichten im ILK zudem eingeschränkte Lebensqualität. Bivariate Korrelationen zeigen deutliche Zusammenhänge zwischen den Skalen und dem Konzept der Lebensqualität. Mit Ausnahme der SDQ-Skalen Hyperaktivität und Verhaltensprobleme mit Gleichaltrigen klären die SDQ-Skalen in der Regressionsanalyse 45% der Varianz auf und erweisen sich damit prädiktiv für die Vorhersage eingeschränkter Lebensqualität. Ob sich das Konzept der Lebensqualität im Kontext der Jugendhilfe zur Qualifizierung der Maßnahmen nutzen lässt, muss sich im Längsschnitt zeigen.
Abstract.Children and adolescents in youth welfare programs were found to display SDQ scores of clinical relevance at the beginning of a treatment (N = 84). In the ILK 25% reported a limited quality of life. Bivariate correlations show a clear connection between scores on the SDQ scales and quality of life measurements. The SDQ scales with the exception of the scales Hyperactivity and Peer Problems were found to explain 45% of the variance concerning quality of life and are therefore predictive for its limitations. Whether the quality of life concept is useful in evaluating training measures can only be adequately assessed on a longitudinal basis.
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