Kennzahlengestütztes Personalcontrolling — Praxisrelevanz und Leistungsfähigkeit des Personalberichts der Klinikum Saarbrücken gGmbH

Zusammenfassung

Die Personalwirtschaft hat sich im letzten Jahrzehnt von einer verwaltungsorientierten Unternehmensfunktion zu einer Managementfunktion gewandelt und befindet sich fortwährend in einer Umstrukturierungsphase. Dabei ist das Elementarziel stets gleich geblieben: das Humankapital als höchstes Gut eines Unternehmens weiter zu entwickeln und optimal in die unternehmerische Wertschöpfung einzusetzen. Die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie der demografische Wandel, die Individualisierung der Gemeinschaft sowie der anhaltende Trend zur Globalisierung — haben einen nachhaltigen Wertewandel verursacht und machen ein Umdenken in den Unternehmen, insbesondere im Bereich des Personalmanagements erforderlich. Der War for Talent hat sich in einen War for Attractiveness modifiziert, in dem die Attraktivität und das Image des jeweiligen Arbeitgebers ein entscheidendes Kriterium für die Gewinnung von Nachwuchskräften, die Personalbindung und Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ist. Die Informationsversorgung über arbeitgeberattraktivitätssteigernde Maßnahmen ist immer mehr Profilierungs- und Kompensationsfaktor im Wettbewerb gegen Konkurrenzunternehmen, vor allem um qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Es ist anzunehmen, dass in den Außendarstellungen der Unternehmen eine differenzierte Berichterstattung über Karrierechancen, Unternehmenskultur, familiäre und altersgerechte Lebensplanung zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Eine steigende Anzahl von gewinnorientierten Organisationen (v.a. Shareholder Value getriebene bzw. kapitalmarktorientierte Unternehmen) berichten bereits immer häufiger und umfangreicher über ihr Personal. Diese Tendenz ist ebenfalls im Gesundheitswesen — speziell im Krankenhaus — zu beobachten.