Auszug
Ein Erkenntnisziel dieser Arbeit ist darauf ausgerichtet verlässlichkeitsbeeinflussende Faktoren von Organisationen in Hochrisikoumwelten zu identifizieren. Dabei werden die theoretisch gewonnenen Eindrücke durch empirische Untersuchungen angereichert. Untersuchungsgegenstand sind dabei die im vorangegangenen Kapitel beschriebenen medizinischen Rettungsdienste, Feuerwehrund SEK-/MEK-Einheiten. Welche Faktoren, Mechanismen, Strukturen oder Besonderheiten tragen zu einem zuverlässigen Handeln dieser Organisationen bei? Um dieses, unter dem Gesichtspunkt der Verlässlichkeit, bisher weniger beforschte Gebiet näher zu erkunden und einzugrenzen, bieten sich vor allem Methoden der qualitativen Sozialforschung an. Qualitative Sozialforschung zielt darauf ab, sich die soziale Wirklichkeit durch deutende und sinnverstehende sprachliche und nichtsprachliche Symbole zu erschließen, um damit ein möglichst detailliertes Bild des zu erschließenden Wirklichkeitsausschnittes zu gewinnen (vgl. Kardorff 1995). Gleichwohl zielt die qualitative Sozialforschung darauf ab, induktiv in der Realität verankerte Hypothesen und Theorien zu entdecken und zu entwickeln (vgl. Mayring 2002:36; Mayring 2003:20; Kleining 1995:12). Um ein Bild sozialer Wirklichkeit von medizinischen Rettungsdiensten, Feuerwehren oder Spezialeinheiten der Polizei zu erlangen, ist es notwendig, möglichst viele und ungefilterte Informationen aus dem Untersuchungsfeld aufzunehmen. Wegen der geringen Kenntnisse über das Handlungsumfeld und die handlungsbeeinflussenden Faktoren der hier zu untersuchenden Organisationen bietet sich ein exploratives Vorgehen an.98 Dieses erfordert Offenheit — gegenüber dem Untersuchungsgegenstand, der Untersuchungssituation und den anzuwendenden Methoden (vgl. Lamnek 2005:21).
„Die Untersuchung eines fremden Lebensbereiches im Rahmen einer flexiblen und reflexiven Vorgehensweise, indem Ergebnisse über Einzeldaten und deren Zusammenhänge […] ständig reflektiert und im Laufe des Untersuchungsprozesses korrigiert werden können“ (Lamnek 2005:38), wird als Exploration bezeichnet. Durch die Exploration sollen ein möglichst genaues Bild des Untersuchungsfeldes gewonnen und theoretische Zusammenhänge erkennbar werden (vgl. ebd.).
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(2007). Methodik der explorativen Untersuchung. In: Faktoren des verlässlichen Handelns. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5436-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5436-3_5
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8350-0867-0
Online ISBN: 978-3-8350-5436-3
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