Einfluß einer oralen Mannitlösung auf die Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie bei Patienten mit Leberzirrhose

Zusammenfassung

Als Ursache der chronischen Leberzellinsuffizienz kommen verschiedene Faktoren in Frage. An erster Stelle ist bei uns der chronische Alkoholabusus zu nennen. Komplikationen chronischer Leberkrankheiten sind hepatische Enzephalopathie, Ösophagusvarizenblutung, Aszites und das hepatorenale Syndrom [2]. Das Coma hepaticum ist eine schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit Leberzirrhose und akuter oberer gastroinstestinaler Blutung, da die resorbierten Zersetzungsprodukte der Bluteiweiße ein wesentliches Agens der Komaentstehung darstellen. Hauptbildungsstätte des Ammoniaks ist der Darm, der täglich beim Gesunden 4 g Ammoniak produziert. Bei Leberzirrhotikern mit akuter gastrointestinaler Blutung ist als Folge der im Darm anflutenden Eiweiße die Ammoniakbildung erheblich gesteigert. Ziel der therapeutischen Bemühungen ist deshalb neben der Blutstillung die rasche Elimination von Blut aus dem Magen-Darm-Trakt. Hierzu verwenden wir seit 1983 die orale Gabe einer hyperosmolaren Mannitlösung. Eine Mannitlösung wurde gewählt, da z. B. eine Kochsalzlösung zum Teil in erheblichen Mengen resorbiert und dadurch bei in der Regel erhöhtem Gesamt-Natrium-Bestand im Organismus dieser Patienten eine Verschlechterung des Krankheitsbildes ausgelöst werden kann.