Zusammenfassung
Das Altern ist ein biologisches Phänomen, das untrennbar mit dem Leben verbunden ist, wie Geburt und Tod. Damit ist das Alter keine Krankheit und Altern grundsätzlich kein pathologisches Geschehen, sondern ein irreversibler schicksalhafter Vorgang, der primär sicher durch molekularbiologische und genetische Faktoren bestimmt wird. Das bedeutet, daß im Alternsprozeß gewisse „gesetzmäßige“ Vorgänge in der biologischen Substanz jedes Lebewesens auftreten, durch die funktionelle und organische Veränderungen ausgelöst werden. Die Folge davon ist eine zunehmende Verminderung der allgemeinen Vitalität und eine Abnahme der Anpassungsfähigkeit und damit auch verschiedener Abwehrmechanismen. Diesen Vorgang hat Bürger (1957) als Biomorphose bezeichnet. Die damit verbundenen Veränderungen sind im Prinzip nicht für jeden Menschen gleich, sondern durch die Interferenz zahlreicher unterschiedlicher endogener und exogener Faktoren in ihren Auswirkungen sehr unterschiedlich, nicht zuletzt im Hinblick auf das erreichte und erreichbare Lebensalter. Das bedeutet, daß die Prognose der Lebenserwartung, wenn man grobe exogene traumatische oder infektiöse und toxische Einflüsse im weitesten Sinn ausschließt, individuumspezifisch ist. Das heißt aber nicht, daß es keine allgemein gültige Vorstellung über den Ablauf des Lebens und die wahrscheinuche Entwicklung von Alterungsprozessen gibt. Die Beantwortung der Frage, warum der Mensch altern und sterben muß, bleibt allerdings offen. Wie weit die religiösen und philosophischen Deutungen über den Sinn des Lebens zu akzeptieren sind, muß wohl jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Mit dem Schicksal zu hadern ist jedoch wenig sinnvoll.
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Prokop, L., Bachl, N. (1984). Altern als Schicksal. In: Alterssportmedizin. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8776-0_1
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