Zusammenfassung
Die Asymmetrien des Kehlkopfes sind im ganzen wenig bekannt und doch haben sie eine große Bedeutung für die Erklärung von Stimmstörungen. So wie der Anatom Ztckerkandl bei guten Sängern einen für das Auge sichtbaren harmonischen Bau des Kehlkopfes feststellte, wurden von anderen Autoren Asymmetrien des Kehlkopfeinganges, der Stimmlippen, oft verbunden mit einer ausgesprochenen Deviatio septi, beobachtet, wobei die Stimme funktionell minderwertig war. Némai (1931) berichtet über die Schiefstellung der Stimmritze, die dadurch entstanden sei, daß die beiden Schildknorpelplatten nicht genau in der Mitte verschmolzen seien. Es trete eine hinter der anderen zurück, was der vorsichtig tastende Finger wahrnehmen könne. H. Reker, ein Schüler Nadolecznys, hat 18 Fälle von laryngoskopisch sichtbaren Asymmetrien gesammelt. Die Ungleichheiten hinsichtlich der Länge der Stimmlippen wurden außerdem durch Messung mit dem Trendelenburgschen Apparat mit den Stimmstörungen verglichen. Aus einem Teil der Krankengeschichten geht hervor, daß die Asymmetrien vererbt sein können. Bei einigen Gliedern der Familie traten dieselben Stimmbeschwerden auf wie beim Kranken, und die beobachteten Heiserkeiten datieren aus dem frühesten Kindesalter. Endgültige Beweise können jedoch erst durch Sippenuntersuchungen und darauf begründete Stammbäume mit vollständigen stimmärztlichen Untersuchungen beigebracht werden. H. Reker faßt die Asymmetrien als teils angeboren, teils als Folge des Stimmwechsels auf.
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Luchsinger, R., Arnold, G.E. (1970). Asymmetrien des Kehlkopfes und angeborene Heiserkeit — Diaphragma laryngis. In: Handbuch der Stimm- und Sprachheilkunde. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7128-8_10
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