Werben = informieren?

Zusammenfassung

Den Begriff «Werbung» verbindet der Laie im allgemeinen mit der Werbung, mit der er im täglichen Leben konfrontiert wird: das ist vor allem die Werbung für Konsumgüter über Fernsehen und Printmedien. Öffentlichkeitsarbeit wird beispielsweise von vielen Laien nicht als Werbung gesehen. Für das wissenschaftliche Verständnis des Werbebegriffs kann man sich der Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften bedienen. Der Gesetzgeber benutzt im Rahmen der Werbeverbote für Ärzte und andere freie Berufe den Begriff der «Werbung». In den entsprechenden Gesetzesvorschriften sind keine Begriffserläuterungen zu finden. Der Begriff der Werbung hat sich erst im Laufe der ergangenen Rechtsprechung gebildet. In den Kommentaren zum Heilmittelwerbegesetz [Bülow/Ring 2001] wird «Werbung» beschrieben als ...

Werbung von Arztpraxen und Krankenhäusern gehört im deutschsprachigen Raum noch lange nicht zum Alltag. Mediziner sehen Werbung in der Medizin nicht selten kritisch, zumindest vermitteln das die Medien. Zusätzlich werden dem Begriff «Werbung» negative Assoziationen nachgesagt. Dabei ist vielen die Bedeutung von Werbung gar nicht bewußt; insbesondere nicht im Hinblick auf die möglichen Informationen, die über Werbung vermittelt werden können. Denn: die Grenzen zwischen Information und Werbung sind weit gefaßt. Gerade deshalb ist es oftmals schwer zu unterscheiden, ob man bei Patienten Werbung betreibt oder ob man Patienten informiert. Daß Patienten mehr Informationen wünschen, haben Studien des Universitätsklinikums Heidelberg bereits gezeigt. Sowohl in der Arztpraxis als auch im Krankenhaus mangelt es an der Erfüllung dieser Patientenwünsche. Im folgenden Kapitel sollen die Unterschiede zwischen Werbung und Information aufgezeigt werden. Der Leser kennt nach Durcharbeiten des Stoffes die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten nach Information.