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Steigende Lebenserwartung – länger gesund oder krank?

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Geriatrische Notfallversorgung

Zusammenfassung

Die Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher hat sich seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen vor 140 Jahren mehr als verdoppelt: Konnte ein um 1870 in den „Alpenländern“ der Monarchie geborenes Kind auf Grund der damals beobachteten Mortalitätsraten ein Lebensalter von etwa 35 Jahren erwarten, so lag dieser Wert zuletzt bei etwa 80 Jahren (◘ Tab. 2.1 ). Innerhalb weniger Generationen hat sich damit die Lebenserwartung in Österreich um ca. 45 Jahre erhöht, und ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht.

Die Lebenserwartung ist eine zusammenfassende Maßzahl der Sterblichkeit in unterschiedlichen Altersgruppen. Steigende Lebenserwartung bedeutet, dass in zumindest einer Altersgruppe das Mortalitätsrisiko zurückgeht. Mittels demografischer Dekompositionsmethoden kann beziffert werden, wie hoch der Mortalitätsrückgang pro Altersgruppe die Entwicklung der Lebenserwartung beeinflusst hat (◘ Tab. 2.2).

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Notes

  1. 1.

    Ein Qualitätsmangel dieser Befragungsdaten für die vorliegende Anwendung ist die Nicht- (Mikrozensus, EU‑SILC) bzw. Untererfassung (HIS) der Bevölkerung in Anstaltshaushalten. Für diese Bevölkerungsgruppe muss angenommen werden, dass der Anteilswert der gesunden Bevölkerung geringer ist als bei der gleichaltrigen Bevölkerung in Privathaushalten. Die auf Basis der Befragungsdaten ermittelten Lebenserwartungen in Gesundheit dürften also die tatsächlichen Werte überschätzen. Weil aber die Häufigkeit der Anstaltsbevölkerung in Österreich mit etwa 1 % der Gesamtbevölkerung gering ist und sich dieser Anteilswert zudem in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert hat, kann davon ausgegangen werden, dass zumindest die hier interessierenden zeitlichen Entwicklungen mit einer hinreichenden Validität gemessen werden können.

  2. 2.

    Fragestellung 1978–1999: „Wie beurteilen Sie im Allgemeinen Ihren Gesundheitszustand?“. – Fragestellung 2006: „Wie ist Ihre Gesundheit im Allgemeinen?“. – Antwortkategorien jeweils: „Sehr gut – Gut – Mittelmäßig – Schlecht – Sehr schlecht“.

  3. 3.

    Für die Bevölkerung unter 15 Jahren liegen keine Befragungsdaten vor. Für diesen Altersbereich wurde generell eine subjektiv gute Gesundheit unterstellt. Angesichts des Umstands, dass in den folgenden Altersklassen fast alle Personen ihre Gesundheit als sehr gut oder gut einschätzen, scheint dieses Vorgehen vertretbar.

  4. 4.

    Bei den Werten zur gesunden Lebenserwartung muss bedacht werden, dass diese auf Stichprobenerhebungen beruhen und somit einem gewissen Zufallsfehler unterliegen. Für die in Tab. 2.3 ausgewiesenen gesundheitsspezifischen Lebenserwartungen liegen die Standardfehler 1978–1999 in der Größenordnung von 0,2 Jahren, bei den Daten für 2006 etwas höher. Die spezifischen Lebenserwartungen nach Gesundheitszustand sollten also nicht auf die Zehntelstelle genau interpretiert werden.

  5. 5.

    Im Jahr 2006 fand keine offizielle Volkszählung statt, sondern eine Probe-Registerzählung.

  6. 6.

    Die Änderung der Fragestellungen ging auf das Bestreben zurück, für alle deutschsprachigen Länder einheitliche Wortlaute anzuwenden (EU‑SILC ist eine internationale Erhebung). Dies verbessert zwar die räumliche Vergleichbarkeit zwischen den Ländern, reduziert aber die zeitliche Vergleichbarkeit innerhalb eines Landes. Konkret lauteten die Fragen und Antwortmöglichkeiten von 2003–2007: „Haben Sie eine chronische Krankheit? – Ja – Nein“ und von 2008–2011: „Haben Sie eine chronische, also dauerhafte Krankheit oder ein chronisches, also dauerhaftes gesundheitliches Problem? – Ja – Nein“ bzw. von 2003–2007: „Sind Sie seit zumindest einem halben Jahr durch eine Behinderung oder eine sonstige gesundheitliche Beeinträchtigung bei der Verrichtung alltäglicher Arbeiten beeinträchtigt? – Ja, stark beeinträchtigt – Ja, ein wenig beeinträchtigt – Nein, nicht beeinträchtigt“ und von 2008–2011: „Sind Sie seit zumindest einem halben Jahr durch ein gesundheitliches Problem bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens eingeschränkt? – Ja, stark eingeschränkt – Ja, etwas eingeschränkt – Nein, nicht eingeschränkt“.

  7. 7.

    Es soll nochmals darauf verwiesen werden, dass die beiden Gesundheitsvariablen derselben Erhebung entstammen und somit dieselben Personen befragt wurden.

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Klotz, J. (2013). Steigende Lebenserwartung – länger gesund oder krank?. In: Pinter, G., Likar, R., Schippinger, W., Janig, H., Kada, O., Cernic, K. (eds) Geriatrische Notfallversorgung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1581-7_2

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