Zusammenfassung
Beide Aussagen sind als mögliche Begründung für die Vernunftfähigkeit des Menschen zu verstehen; sie widersprechen sich allerdings bezüglich des Entwicklungsverlaufs. Hat die Handentwicklung die Entwicklung des menschlichen Gehirns gefördert oder war es umgekehrt? Aus einer paläontologischen Sicht ist die Hand — die als Folge der Zweibeinigkeit und der damit veränderten Mobilität und Lokomotion frei wurde — beeinflussender Teil der Gehirnentwicklung. Es lag einfach nur näher, die vorrangige Bedeutung des Gehirns herauszustellen, obwohl diese zerebralistische Sicht der Evolution heute ungenau erscheint. Wenn es um die Beschreibung der Phylogenese geht, dann müsste sie demnach in der Reihenfolge lauten: „Das erste und bei weitem bedeutendste Merkmal ist der aufrechte Gang⋯. Zwei weitere Merkmale sind dem ersten komplementär: der Besitz eines kurzen Gesichts und einer bei der Fortbewegung freien Hand.“2 Diese „rechtzeitige Befreiung“ der Hände von der Lokomotion war auch nötig, „um die Kinnbacken von ihrer Greiffunktion zu entlasten.“ Ohne den bepiden Gang und die freien Hände „hätte sich das breite Band der Kiefermuskeln, das den Schädel einschnürte, nicht gelockert.“ Das Gehirn hätte nicht größer werden können, die Augen sich nicht einander nähern, um zu konvergieren und zu fixieren, was die Hände ergriffen.3
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Literatur und Hinweise
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Erwähnt in Norbert Treutwein „:Die Hand — unser äußeres Gehirn.“ in „P.M. Peter Mossleitners interessantes Magazin.“ München, 1/1996, S. 51
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Hojdeger, R., Faust, AM. (2004). Hand und Hirn, Hirn und Hand. In: Homunculus-Pflegetherapie®. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0593-1_6
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