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Zufall und Notwendigkeit, Kausalität und Wechselwirkung

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Homunculus-Pflegetherapie®

Zusammenfassung

Ein radikaler Determinist würde an Demokrit vor allem kritisieren, dass er die Beteiligung des Zufalls am gesamten Sein und Geschehen annimmt. Für den Deterministen beruht nämlich alles auf Notwendigkeit, gibt es eine, wenn möglich einzige Ursache; und wenn sie nicht in der „Natur“ behauptet werden kann, dann eben im Planen und Wirken einer göttlichen Kraft. Ein Beispiel lieferten die biologischen Deterministen, speziell Genetiker, bis zum Zweiten Weltkrieg, „die in den Genen die Hauptursache für soziale, psychologische und kognitive Unterschiede zwischen Individuen sahen.“ Erst als die daraus folgenden Konsequenzen in den Rassen- und Charaktertheorien offenbar wurden, kam es zur Ablehnung des biologischen Determinismus, der durch neue Erkenntnisse in der Genforschung allerdings wieder aufzuleben scheint. So „finden“ Forscher „immer mehr Verbindungen zwischen Verhalten, Persönlichkeit und genetischer Veranlagung; es wird von Genen gesprochen, die für eine Prädisposition von starken Angstgefühlen verantwortlich seien, und die Sensationspresse propagierte bereits das „Glücksgen“. Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, der als „Ultradarwinist“ bezeichnet wird, spricht vom „egoistischen Gen“, welches jeden Organismus zum Zweck der Selbsterhaltung und Fortpflanzung benutzt.5

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Literatur und Hinweise

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© 2004 Springer-Verlag Wien

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Hojdeger, R., Faust, AM. (2004). Zufall und Notwendigkeit, Kausalität und Wechselwirkung. In: Homunculus-Pflegetherapie®. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0593-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0593-1_5

  • Publisher Name: Springer, Vienna

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