Zusammenfassung
Es scheint brauchbar, sich auch im Zusammenhang mit der Abhandlung einer Pflegetherapie mit dem Menschenbild zu befassen. So sehr wir uns nämlich in Alltag und Beruf unserer Haltungen und Handlungen gewiss sind und uns dabei an Gewohnheiten und Erfahrungen aus der Vergangenheit orientieren, so wenig ist uns dabei bewusst, dass all unser Denken und Handeln von einem Welt- und Menschenbild — meist dem aktuellen — beeinflusst ist. Zweitens hat sich das Interesse am Menschen seit Renaissance, Humanismus und Aufklärung ständig vermehrt und ihn zunehmend in den Mittelpunkt philosophischer Überlegungen und wissenschaftlicher Arbeiten gerückt. Der Mensch scheint überhaupt „Men- schenbilder“ für unentbehrlich zu halten, „da er ständig in und mit Bildern lebt“. Bereits bei den weniger am Menschen selbst interessierten Griechen der Antike treffen wir auf ein „Menschenbild von erstaunlicher Würde“.2
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Literatur und Hinweise
Eckhard Meinberg: „Das Menschenbild der modernen Erziehungswissen schaft.“ Darmstadt, 1988, S. 1
Johann Fischi: „Was ist der Mensch?“ Graz, 1948, S. 10 z. B. Heraklit (535–475 v. Chr.): Der erste große Sinndeuter der Welt sah im Menschen einen heiligen Tempel, in dem der göttliche Logos wohnt, jenes heilige Gesetz, nach dem die ganze Welt regiert wird. Pythagoras oberstes Gebot hieß: Habe Ehrfurcht vor dir selber! Aristoteles sprach von der Würde des Menschen, weil er bis in die letzte Zelle seines Leibes durch die geistige und vernünftige Seele („Entelechie“) gestaltet worden ist.
Dazu z.B.: Konrad Liessmann, Gerhard Zenaty: „Vom Denken.“ Wien, 1996, S. 170ff
Charles Sherrington: „Körper und Geist. Der Mensch über seine Natur.“ Bremen, 1964, S. 231
Peter Janich, Michael Weingarten: „Wissenschaftstheorie der Biologie“. München, 1999, S. 64f Dazu: In der Beschreibung des Menschen als Gegenstand der Biowissenschaften kommt es zu einem Ausschluß all derjenigen Aspekte, die dem Menschen das Treiben von Biowissenschaften ermöglichen. „Als Wissenschaftler ist der Mensch Kulturwesen, gehört einer Handlungs-und Redegemeinschaft an und nimmt mit ihr einen historischen Ort in der Kulturgeschichte ein.“ S. 65
Konrad Lorenz: „Die Rückseite des Spiegels.“ München, 1997, S. 217
Jacqueline Fawcett: „Pflegernodelle im Überblick.“ Bern/Göttingen, 1996, S. 27ff
Peter Singer: „Praktische Ethik.“, Stuttgart, 1994, o.S.
Regine Kather: „Was ist Leben? Philosophische Positionen und Perspektiven.“ Darmstadt, 2003, S. 211
Olaf Breidbach: „Die Materialisierung des Ichs. Zur Geschichte der Hirnforschung im 19. und 20. Jahrhundert.“ Frankfurt/M., 1997, S. 415f
Luc Ciompi/Hans-Peter Dauwalder: „Zeit und Psychiatrie.“ Bern, 1990, S. 212
Frgm. 51, Hippolytos Ref IX, 9,2: zitiert bei G. S. Kirk/J.E. Raven/M. Schofield: „Die vorsokratischen Philosophen“. Stuttgart/Weimar, 1994, S. 210
Martin Heidegger: zitiert bei Konrad Liesmann/Gerhard Zenaty: „Vom Denken.“ Wien, 1996, S. 170
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Hojdeger, R., Faust, AM. (2004). Menschenbild. In: Homunculus-Pflegetherapie®. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0593-1_1
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